Standort Wüstegiersdorf

 

Die Gemeinde Wüstegiersdorf heißt heute Gluszyca und liegt an der Weistritz in Polen. 1929 wurden Wüstegiersdorf sowie ein Anteil Tannhausen, Blumenau und Kaltwasser zur Gemeinde Wüstegiersdorf zusammengeschlossen. Sie bestand 1939 aus 6.952 Einwohnern. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gehörte ein Teil von Wüstegiersdorf neben Dörnhau zum Komplex Riese, einem Außenlager des KZ Groß-Rosen, welches für die Organisation Todt eingerichtet wurde. Im Arbeitslager Wüstegiersdorf (-Tannhausen) waren 2.000 überwiegend jüdische Häftlinge in einem dreigeschossigen Fabrikgebäude untergebracht. Dieses war mit Stacheldraht eingezäunt und wurde von 75 Männern bewacht. Die Häftlinge wurden in erster Linie für den Bau von Gleisanlagen sowie den Stollenbau eingesetzt. Das Lager in Dörnhau wurde 1943 ebenfalls in einem ehemaligen Fabrikgebäude eingerichtet. Dort waren ebenfalls etwa 2.000 Menschen untergebracht. Im 1. Stock gab es eine zentrale Krankenstation. Die Häftlinge wurden für Kanalisationsarbeiten, Stollen- und Straßenbau eingesetzt. Die Krupp AG verlegte 1944 die Zünderproduktion aus Essen nach Wüstegiersdorf und beschäftigte im Dezember 1944 224 Kriegsgefangene, 1.029 ausländische Zwangsarbeiter und zusätzlich 200 ungarische und kroatische weibliche KZ-Häftlinge. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Wüstegiersdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Głuszyca umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, vertrieben.

 

Fronttruppenteile

SS-Totenkopf-Wach-Bataillon

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen

Außenkommando KL Groß-Rosen

Zwangs-Arbeitslager für Juden