Standort Fritzlar

Artillerie-Kaserne
Fliegerhorst Fritzlar

 

Die Stadt Fritzlar liegt im Schwalm-Eder-Kreis im Norden von Hessen, rund 25 km südlich von Kassel. Unmittelbar südostwärts des Bahnhofes wurde in den Jahren 1935 / 36 ein Fliegerhorst errichtet, am 15. März 1938 wurde der Platz dann von der Luftwaffe bezogen. Der Platz wurde sowohl von der Luftwaffe wie auch von der Luftfahrtindustrie (Junkers) genutzt und erst am 30. März 1945 beim Herannahen der Amerikaner geräumt. Im Zweiten Weltkrieg waren der 17./18. Mai 1943 von besonderer Bedeutung für den Ort. Nach der Bombardierung der Edertalsperre ergoss sich eine verheerende Flutwelle durch die niedrig gelegenen Stadtteile. Auch die Osterfeiertage 1945 waren bedeutungsvolle Tage in der Ortsgeschichte. Die Spitzen amerikanischer Panzerverbände erreichten, von Bad Wildungen her durch das Edertal kommend, den Stadtrand am Karfreitag. Gegen Mittag sprengten die deutschen Verteidiger die aus dem 13. Jahrhundert stammende Steinbrücke über die Eder. In den folgenden 36 Stunden fanden etwa 40 deutsche und 120 amerikanische Soldaten den Tod, ehe die Stadt am Ostersonntag von den Amerikanern besetzt wurde. Die deutschen Truppen hatten sich nach Werkel zurückgezogen, und dieses Dorf wurde bei den folgenden Kämpfen durch amerikanisches Artilleriefeuer größtenteils zerstört. Nach dem Ende des Kriegs bestand in der nun nicht mehr militärisch genutzten Watterkaserne von 1946 bis 1949 ein DP-Lager für so genannte Displaced Persons (DPs). Es war anfangs mit ehemaligen Zwangsarbeitern, dann mit jüdischen KZ-Überlebenden und Heimatlosen belegt. Ab 1953 befand sich in einem Teil der einstigen Kasernenanlage ein Zweigwerk des Radioherstellers Heliowatt.

 

Fronttruppenteile

Stab / Artillerie-Regiment 5

IV./Artillerie-Regiment 9

Stab / Artillerie-Regiment 29

I./Artillerie-Regiment 45

I./Artillerie-Regiment 65

Kampfgruppe Fritzlar

Stab, I. und III. / Kampfgeschwader 254

Stab und I. / Kampfgeschwader 54

III./Nachtjagd-Geschwader 1

Kommando III./Nachtjagd-Geschwader 1

Teile III./Nachtjagd-Geschwader 1
 
Stab und I./Kampfgeschwader 54

1. (F) / Aufklärungsgruppe des Ob.d.L.

Stab und I. / Kampfgeschwader 4

Stab / Nahaufklärungsgruppe 1

 

Ersatztruppenteile

Sanitäts-Staffel

Heeresfachschule (V.W.)

Artillerie-Ersatz-Abteilung 45

schwere Artillerie-Ersatz-Abteilung 45

Artillerie-Ersatz-Abteilung 309

schwere Artillerie-Ersatz-Abteilung 309

Reit- u. Fahr-Abteilung Fritzlar

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Heeres-Standort-Verwaltung (Am Hellenweg A 183)

Heeres-Verpflegungs-Amt (Am Hellenweg A 183)

Bauleitung (Artillerie-Kaserne)

Flughafen-Bereichs-Kommando 4/XII

 

Einrichtungen

 


 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück