Seefliegerhorst Norderney
Jagdfliegerhorst Norderney
Der Seefliegerhorst
Norderney entstand 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges und wurde bis zu
dessen Ende immer weiter ausgebaut. Nach Kriegsende wurde der Fliegerhorst
einige Jahre lang nicht genutzt, bis er 1925 von der Deutschen Lufthansa wieder
angeflogen werden durfte. Auch die Scheinfirma "Severa", betrieben von
Reichswehr und Lufthansa als Tarnfirma zur Erprobung von Fluggeräten, hatte hier
ihren Sitz. 1935 wurde Norderney offiziell wieder Militärstützpunkt. Die
Seeflugstation wurde zum Militärflugplatz umgebaut. 1936 übernahm die Luftwaffe
den Flugplatz. Im Anschluß folgten weitere größere Bauarbeiten. Es entstand eine
große Werfthalle mit Motorenprüfstand. Außerdem wurde ein neuer Flugzeugkran mit
einer Tragfähigkeit von 22 t errichtet, der 1937 fertig gestellt werden konnte.
Im Anschluß wurde auf Norderney die Küstenfliegergruppe 106 stationiert. Zu
Kriegsbeginn wurde hier auch die Seenotstaffel 1 errichtet. Bei Kriegsbeginn
wurde zwischen der Meierei-Düne und der Batterie Bremen ein großes
Munitionsdepot errichtet, wo die Magnetminen LMA und LMB gelagert und montiert
wurden, bevor diese dann von der Küstenfliegergruppe 106 vor der britischen
Küste abgeworfen wurden. Im März 1940 legte die Luftwaffe Pläne zum Bau eines
Jägerflugplatzes an der Südseite der Insel vor. Ende Mai 1940 begann man damit,
das Gebiet einzudeichen und schon im Dezember 1940 war der Polder teilweise
aufgespült, die Randdünen zwischen Schwarze Düne, Dünensender und der Batterie
Bremen planiert. Das schnelle Ende der Kämpfe im Westen verhinderten schließlich
die Fertigstellung dieses Projekts.
Nach dem Ende des Westfeldzuges im Sommer 1940 verließ zum 27. Juli 1940 der
letzte Teil der Küstenfliegergruppe 106 die Insel. Im Anschluß verlegte die
Küstenfliegergruppe 506 auf die Insel und blieb hier bis Frühjahr 1941. Im
Oktober 1942 wurde in Norderney die 6. Staffel der Minensuchgruppe 1 aufgestellt
und verblieb hier bis September 1944. Im August 1944 folgte die Aufstellung der
Seenotstaffel 80, die bis März 1945 auf Norderney blieb.
Nach dem Krieg wurden die Anlagen des Seefliegerhorstes demontiert bzw.
gesprengt.