Standort Horumersiel

 

Horumersiel ist ein Nordseeheilbad in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischen Landkreis Friesland. Er ist Teil des Ortsteils Horumersiel-Schillig und liegt etwa 2 km südlich der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, jedoch im Oldenburger Teil. Der Ort liegt etwa 20 km nördlich von Wilhelmshaven, 2 km südlich von Schillig und 4 km östlich von Minsen. Vorgelagert sind die Inseln Mellum und Minsener Oog. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde bei Horumersiel eine Befestigungsanlage mit einer Küstenbatterie errichtet. Die vier installierten Geschütze standen im Abstand von 20 m auf Beton-Fundamenten und waren von einer aus Stahlträgern gefertigten Plattform umgeben. Sie standen an der Rückseite des Deiches nördlich des Horumersieler Hafen. Als Unterkunft dienten der Besatzung mehrere zwischen den Geschützen in den Deich eingelassene Wohnbunker. In der Mitte der Geschützreihe oberhalb des Bunkers der Kommandozentrale war die Plattform des Leitstandes mit dem Entfernungsgerät untergebracht. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges blieben die Befestigungen erhalten und wurden mit alten 8,8-cm C/13- und 10,5-cm C/16-Geschützen ausgestattet. 1933 wurden die Geschütze durch modernere 8,8-cm C/30 ausgetauscht. Auf Grund der veralteten Richtmittel und der unzureichenden Geschützstände war die Batterie zu diesem Zeitpunkt jedoch schon nicht mehr für einen neuen Krieg gerüstet. Im Sommer 1939 begann man daher, die Deichbefestigungsanlage in eine moderne Flak- und Seezielbatterie umzubauen. In einem Abstand von etwa 15 m hinter der Befestigungsanlage entstanden zwei Geschützhochbunker, der Leitstand 1, ein Maschinenbunker und der Leitstand 2 am nördlichen Ende des Batteriegeländes. Nach Abbruch der beiden mittleren Geschützstände baute man an ihrer Stelle neue Geschützbunker in den Seedeich. Auf die Geschützbunker wurden vier 8,8-cm Flak-Geschütze montiert, die durch zwei 2-cm Flak-Geschütze auf dem Deich gesichert wurden. Am 19. September 1942 erhielt die Batterie ein FuMG Würzburg, im November 1942 wurden die Geschütze durch 10,5-cm Geschütze ausgetauscht. Der Leitstand erhielt zudem ein FuMG 201 Typ 41G (gA). Im Spätsommer 1945 wurde die Batterie dann von kanadischen Pionieren gesprengt.

 

Fronttruppenteile

Teile Marine-Flak-Abteilung 282

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen

 

Literatur und Quellen:

Friedrich A. Greve: Die Luftverteidigung im Abschnitt Wilhelmshaven 1939-1945. 2. Marineflakbrigade, Verlag Hermann Lüers