Standort Schillig

 

Schillig ist ein Badeort in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischen Landkreis Friesland. Er ist Teil des Ortsteils Horumersiel-Schillig und liegt an der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, jedoch im Oldenburger Teil. Der Ort liegt etwa 20 km nördlich von Wilhelmshaven, 2 km nördlich von Horumersiel und 4 km östlich von Minsen. Vorgelagert sind die Inseln Wangerooge, Mellum und Minsener Oog. In der Nähe von Schillig wurde bereits in den Jahren 1876/77 ein erster, 23 Meter hoher Leuchtturm errichtet, der später durch ein auffällig gelbes Modell ersetzt wurde. Er stand an der später strategisch wichtigen Einfahrt in die Jade nach Wilhelmshaven. Daher war Schillig schon zu Zeiten der Kaiserlichen Marine ein militärischer Vorposten des Kriegshafens Wilhelmshaven. Zum Schutz der direkt an Schillig vorbeiführenden Jadefahrrinne entstanden schon Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts östlich des Ortes Küstenforts der Marineartillerie. Dies waren zwischen Schillig und Minsen die Wiesenbatterie und die Deichbatterie. Beide Forts hatten die Ausmaße von etwa 100-500 m und verfügten über Wassergraben und Kasematten. Die Deichbatterie Schillig schützte mit ihren 28cm Kanonen bis zum Ende des 1. Weltkriegs die Zufahrt zum Jadebusen und somit den Marinehafen von Wilhelmshaven. Eine weitere Kanonenstellung war die Wattbatterie, die auf einer deichartigen Erhöhung bestand. Außerdem gab es in Schillig eine Kaiserliche Marine-Nachrichtenstelle, die den optischen Signalverkehr mit den vor Schillig-Reede liegenden Kriegsschiffen abwickelte. Nach dem Ersten Weltkrieg mussten die beiden militärischen Anlagen demilitarisiert werden, wurden aber im Rahmen der deutschen Wiederaufrüstung ab 1935 wieder hergestellt. In Friedenszeiten nutzte die 2. Marine-Artillerie-Abteilung die im Fort Schillig vorhandene 8,8-cm Flak-Batterie und die 15-cm Seezielgeschütze zu Ausbildungszwecken. Da die 8,8-cm Flak-Batterie mit Geschützen des Typs SK C/30 mit Panzerschild bei Kriegsbeginn nicht mehr den damaligen Anforderungen entsprach, wurde kurz nach Kriegsbeginn eine neue 8,8-cm Flak-Batterie installiert. Die neue Bunkerbatterie, die 1940/41 auf dem unterirdischen Bunkersystem der Wattbatterie errichtet worden war, wurde am 6. April 1943 auf vier 10,5-cm Flak-Geschütze umgerüstet. Nach dem Krieg wurden die Stellungen von den Briten gesprengt.

 

Fronttruppenteile

Teile Marine-Flak-Abteilung 282

Marine-Festungs-Bataillon 363

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen

 

Literatur und Quellen:

Friedrich A. Greve: Die Luftverteidigung im Abschnitt Wilhelmshaven 1939-1945. 2. Marineflakbrigade, Verlag Hermann Lüers