Standort Celle
Cambridge-Dragone-Kaserne
von-Seeckt-Kaserne
Heidekaserne
Fliegerhorst Celle-Wietzenbruch
Die Stadt Celle an der Aller liegt im gleichnamigen Landkreis in Niedersachsen, etwa 40 km nordöstlich von Hannover, 60 km nordwestlich von Braunschweig und 120 km südlich von Hamburg.
Im Jahr 1617 wurde Celle Garnisonsstadt, als Herzog Christian 50 Reiter und
200 Fußgänger anwerben ließ, die größtenteils in celle lagen. Im Jahr 1626
bestand die Garnison aus drei Kompanien zu je 150 Mann. In der Folgezeit lagen
verschiedene Infanterie-Regimenter in der Stadt. Von 1866 - 1871 lag hier das
Infanterie-Regiment 17 mit zwei Bataillonen, ab 1871 bis 1918 das 2.
Hannoversche Infanterie-Regiment 77. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde zunächst
das Freikorps Hindenburg aufgestellt, das später in dem Ausbildungs-Bataillon
Infanterie-Regiment 17 aufging. In den Jahren 1934 - 1935 lag hier zunächst das
III. / Infanterie-Regiment Braunschweig, 1935 das II. / Infanterie-Regiment 17.
Das Bataillon trat im Herbst 1937 als I. Bataillon zum Infanterie-Regiment 73.
Seit 1640 war Celle auch Garnison verschiedener Kavallerie-Regimenter. Von 1833
- 1866 bezog das 3. Dragoner-Regiment Herzog v. Cambridge und von 1866 - 1870
das 4. Westfälische Kürassierregiment die Garnison in Celle.
Von 1871 bis 1920 lagen abwechselnd Teile der Artillerie-Regimenter 10, 26 und
46 in Celle.
In den Jahren 1921 - 1932 war Celle durch Belegung mit der 1. Eskadron der
Fahrabteilung 6, die später im Flak-Regiment 12 aufging, auch Garnison der
Reichswehr.
Im Jahr 1934 wurde dann in der Stadt die III. Abteilung des Artillerie-Regiments
19 neu aufgestellt. Im Herbst 1937 kam die Nebel-Lehr- und Versuchs-Abteilung
von Bremen in die Stadt.
Schon 1933/34 war der Fliegerhorst Wietzenbruch unter der zivilen Tarnung einer "Deutschen Verkehrs-Fliegerschule GmbH" gebaut, aber bald nach seiner Einweihung von der Luftwaffe in Gebrauch genommen worden.
In die nach einem Brand 1929 wieder aufgebaute und 1936 stark erweiterte "Cambridge-Dragone-Kaserne" kam
die III Abteilung des Artillerie-Regiments 19, in der Heidekaserne lag das I. Bataillon des Infanterieregiments 73.
An der "Hohen Wende" entstand die "von-Seeckt-Kaserne", in der im Oktober 1937 die "Nebel-Lehr- und Versuchsabteilung" untergebracht wurde. Ein gutes Jahr später folgte - nach dem Bau weiterer Kasernengebäude - die so genannte Heeresgasschutzschule. Alle Wehrmachtsangehörigen sollten sie während ihrer Dienstzeit wenigstens einmal durchlaufen.
Südwestlich des Bahnhofs von Celle entstand 1933 / 34 ein Fliegerhorst der
Luftwaffe. Der Platz wurde anschließend vor allem von Ausbildungsverbänden
genutzt. Heute befindet sich hier die "Immelmann-Kaserne" der Heeresflieger.
Fronttruppenteile
II./Infanterie-Regiment 17
III./Infanterie-Regiment 17
Ausbildungs-/Infanterie-Regiment 17
I./Infanterie-Regiment 73
III./Artillerie-Regiment 19
1. Eskadron/Fahr-Abt 6
Regiments-Stab der Nebeltruppen z.b.V. 2
Entgiftungs-Abteilung 1
Entgiftungs-Abteilung 2
Nebelwerfer-Abteilung 3
Landesschützen-Bataillon 739
SS-Wach-Bataillon Celle
Behelfsbeleuchterstaffel 2
Ersatztruppenteile
Nebel-Lehr- und Versuchs-Abteilung
Sanitäts-Staffel
Luftsanitäts-Staffel
Ausbildungs-Leiter Celle
Heeres-Gasschutzschule
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Infanterie-Ersatz-Bataillon 194
Nebel-Lehr-Regiment
Nebel-Lehr-Regiment 2
Nebel-Lehr-Abteilung
Ausbildungs-Kommando der Nebel-Lehr- und Versuchs-Abteilung Celle
Werfer-Ersatz-Abteilung (motorisiert)1
Nebel-Ersatz-Abteilung 1
Heeres-Unteroffizier-Schule der Nebeltruppe
Nebeltruppenschule mit Nebel-Lehr-Regiment (motorisiert) 2
Fallschirmjäger-Ersatz- u. Ausbildungs-Regiment 3
Fliegerübungsstelle Celle-Wietzenbruch
Flugzeugführerschule C 7
Flugzeugführerschule A/B 52
SS-Panzer-Schule Celle
SS-Werfer-Ausbildungs- u. Ersatz-Abteilung
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrbezirks-Kommando (WK XI, Wehrersatzbezirk Hannover. Zuständig für die
Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Celle, Uelzen und Gifhorn.)
Wehrmeldeamt (WK XI, Wehrbezirk Celle. Zuständig für den Stadtkreis Celle sowie
die Landkreise Celle, Burgdorf und Fallingbostel.)
Wehrmachtfürsorgeoffizier
Heeres-Standort-Verwaltung
Heeres-Verpflegungs-Amt
Standortältester
Wehrmachts-Standortältester
Kommandeur d. Nebeltruppe 1
Kommandeur d. Nebeltruppe 2
Flugplatz-Kommando 28/XI
Fliegerhorst-Kommandantur Celle
Landwehr-Ausbildungsleiter
Luftdienst-Teilkommando 2/11
Einrichtungen
Truppenübungsplatz Celle
Heeres-Munitionsanstalt (Scheuen)
Literatur und Quellen:
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996
Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.