Standort Zerbst

Fliegerhorst Zerbst

 

Die Stadt Zerbst liegt  ca. 13 km nördlich der mittleren Elbe, etwa auf halbem Wege zwischen den Städten Magdeburg und Wittenberg.
Die erste Truppe in Zerbst war die kurz nach dem 30-jährigen Krieg ins Leben gerufene fürstliche Leib- und Schlossgarde, von der die Leibgarde sogar beritten war. Unter der Herrschaft des letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst wurde diese Garde sogar um eine kleine Artillerietruppe mit insgesamt 15 Kanonen vermehrt. 1807 entstand das "Bataillon Anhalt" mit seiner 2. Kompanie in Zerbst. Dieses kam 1867 zum "Anhaltischen Infanterie-Regiment Nr. 93".
Nach dem Ersten Weltkrieg lagen in Zerbst die 2. und 3. Kompanie des Reichswehr-Infanterie-Regiments 12. Im Zuge der Heeresvermehrung 1933 - 1935 wurden die beiden Kompanien auf ein Bataillon, das I. / Infanterie-Regiment Halberstadt erweitert. Seit dem 16. Oktober 1935 lag das III. / Infanterie-Regiment 33 in der Stadt. 1936 wurde mit dem Bau eines Fliegerhorstes bei Zerbst begonnen, der im März 1937 abgeschlossen war. In den folgenden Jahren wurden in Zerbst mehrere Jagdfliegereinheiten aufgestellt. Ab 1942 diente der Platz dann als Standort für eine Jagdfliegerschule. 1944 wurde mit dem Ausbau des Platzes zu einem Groß-Fliegerhorst mit betonierten Start-Bahnen begonnen. Die Stadt wurde bei einem Luftangriff am 16. April 1945 zu 80% zerstört, auch der Fliegerhorst erlitt schwere Beschädigungen. Nach Kriegsende nutzte die Rote Armee den Platz. 

 

Fronttruppenteile

2. u. 3./Infanterie-Regiment 12

Ausbildungs-/Infanterie-Regiment 12

III./Infanterie-Regiment 33

E./Infanterie-Regiment 33

Bau-Bataillon Zerbst

Landesschützen-Bataillon 720

I./Jagdgeschwader 3

Jagdgeschwader 102

III./Jagdgeschwader 301

Teile I./Nachtjagdgeschwader 101

 

Ersatztruppenteile

Bau-Ersatz-Bataillon 11

Sanitäts-Staffel

Luftsanitäts-Staffel

Heeres-Unteroffizier-Schule für Nachrichten-Truppen (motorisiert)

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Jagdfliegerschule 2

Jagdgeschwader 102

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrmeldeamt (WK XI, Wehrbezirk Dessau. Zuständig für den Landkreis Zerbst ohne die Gemeinden Dornburg und Gödnitz.)

Heeres-Standort-Verwaltung

Fliegerhorst-Kommandantur 16/III

 

Einrichtungen

Truppenübungsplatz Zerbst


 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.