Ärmelschilde - Fälschungen

 

 

Ärmelschild "Stalingrad"1

Laut Oberst a. D. Wilhelm Adam (Adjutant der 6. Armee), sollte auf Anregung Hitlers, ähnlich dem Narvikschild ein Stalingradschild geschaffen werden. Bis spätestens 25. November 1942 sollten Vorschläge zur Gestaltung des Ärmelschildes eingereicht werden.

Der Sonderführer und Kriegszeichner Ernst Eigner (Angehöriger der Propagandakompanie 637) wurde mit der Durchführung eines Entwurfs beauftragt. Sein Entwurf zeigt in der Mitte des Schildes das Getreidesilo in mitten einer Trümmerwelt. Im Vordergrund die Leiche eines Soldaten, dessen Helm mit Stacheldraht umwoben war. - Der Entwurf wurde vom Führerhauptquartier als "zu demoralisierend" abgelehnt. - Eigner fiel am 20. November 1942 in Stalingrad.

 

Im Jahr 1979 tauchten im Handel erstmalig Stalingradschilde auf. Der Schild zeigt das Hoch- und Deutschmeisterkreuz des Grenadier-Regiments "Hoch- und Deutschmeister" (in Stalingrad vernichtet.) Auf dem Kreuz liegt der Hoheitsadler und darunter der Schriftzug "STALINGRAD". In der linken und rechten oberen Ecke stehen die Jahreszahlen "1942" und "1943".

 

 

 

 

 

 

Ärmelschild "Arnheim"2

Ebenfalls im Jahr 1979 tauchten so genannte Arnheimschilde auf. Der, vermutlich in England hergestellte, Schild zeigt in der Oberen Hälfte den Hoheitsadler, links und rechts neben dem Hakenkreuz im Eichenlaubkranz die Zahl "19" und "44"; darunter den Schriftzug "ARNHEIM".

 

Dieser Schild wurde niemals geplant oder gestiftet!

 

 

 

Ärmelschild "Afrika"3

(Keine Fälschung)

In Rolf Michaelis' "Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945" wird auf Seite 99 ein Kuriosum, in Forum einer Sterbeanzeige, gezeigt:

 

"Wir geben hiermit allen die traurige Kunde, daß mein liebster, herzensguter Mann, unser treusorgender Papa, lieber Bruder und Schwager Friedrich Frühwald Obergefr. in einem Gren.-Regt. Inh. des EK. 2 des Kriegsverd.-Kr., des gold. Afrika-Schildes am 12. Juni im Westen den Heldentod fand. Er ruht in der gleichen Erde, wie sein Vater.

Ober-Mois, Kleinseebach, Erlg.-Bruck und im Felde.

In stiller Trauer: Hedwig Frühwald, Gattin mit ihren zwei Töchtern, August Frühwald, Bruder, im Felde, Fam. Otto Geißer, Christine Fühwald, Schwägerin, sowie Schwiegereltern und alle Verwandten."

 

Ein Afrika-Schild ist nach bisherigen Erkenntnissen weder gestiftet, noch verliehen, getragen oder hergestellt worden. - Es ist jedoch gut möglich, dass es sich bei diesem Schild um ein truppeninternes Abzeichen handelt.

 

 

 

 

 

 

 

   1 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 98 und 99

   2 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 98

   3 "Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945   Heer - Waffen-SS - Polizei" von Rolf Michaelis - S. 99