Fink, Dipl. Ing. Johannes

 

* 28. März 1895, Pfullingen

† 1. Juni 1981, Pfullingen

 

Johannes Fink trat am 30. Juni 1914 als Fahnenjunker in das Württembergische Heer ein. Er kam dabei zum 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127. Mit diesem kam er dann bei Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 an die Front. Dort wurde er dann nach wenigen Wochen schwer verwundet. Am 24. Dezember 1914 wurde er bei, Ersatztruppenteil vom 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Danach wurde er ab Anfang April als Zugführer im 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127 eingesetzt. Bei diesem wurde er dann bis zum Kriegsende in verschiedenen Funktionen eingesetzt. Als Regimentsadjutant wurde er am 18. Oktober 1918 auch zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 25. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 13. (Württ.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er dann anfangs beim Regimentsstab in Ludwigsburg eingesetzt. Im Herbst 1922 wurde er für fast ein Jahr zur Infanterieschule München kommandiert. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er dann als Nachrichtenoffizier beim Regimentsstab vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg eingesetzt. Am 1. April 1926 wurde er dann in die 5. Kompanie vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Ludwigsburg versetzt. Von dieser wurde er dann für die nächsten Jahre an die Technische Hochschule nach Berlin kommandiert. Außerdem absolvierte er jetzt auch noch eine Pilotenausbildung. Am 1. Februar 1928 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann in die 1. Eskadron vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Tilsit versetzt, blieb aber weiter nach Berlin kommandiert. Im Frühjahr 1929 gehörte er dann zur Ausbildungs-Eskadron vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment ebenfalls in Tilsit. Von dieser wurde er dann am 1. April 1931 in das Reichswehrministerium nach Berlin kommandiert. Dort wurde er dann beim Heeres-Waffenamt (WaA) eingesetzt. Anfang Dezember 1931 erhielt er dann sein Diplom als Ingenieur. Ab dem 1. Oktober 1932 wurde er dann bei der Flugschule Braunschweig zum Beobachter ausgebildet. Ab dem 1. April 1933 wurde er dann als Verbindungsoffizier zwischen dem Heeres-Waffen-Amt und dem Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin eingesetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann in die Luftwaffe versetzt. Am 1. Juli 1934 wurde er dort zum Major befördert. Als solcher wurde er am gleichen Tag als Staffelführer zum Geschwader Boelcke nach Faßberg versetzt. Am 1. April 1935 wurde er dann zum Kommandeur (Kommodore) vom Kampfgeschwader Boelcke versetzt. Als solcher wurde er am 1. März 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1936 wurde er wieder in das RLM versetzt. Dort wurde er dann als Inspekteur bei der Inspektion für Flugsicherheit und Ausrüstung eingesetzt. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. November 1938 wurde er dann als solcher zum Kommodore vom neuen Kampfgeschwader 252 in Cottbus ernannt. Am 1. Mai 1939 wurde er dann durch die Umbenennung von seinem Geschwader zum Kommodore vom Kampfgeschwader 2 in Sprottau ernannt. Dieses Geschwader führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 im Polenfeldzug. Im Frühjahr 1940 führte er sein Geschwader dann in den Westfeldzug. Danach trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Für die Erfolge des Geschwaders wurde ihm am 20. Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 20. Oktober 1940 wurde er zum Generalmajor befördert, wobei sein Rangdienstalter auf den 1. Oktober 1940 festgelegt wurde. An diesem Tag gab er auch sein Kommando über das Kampfgeschwader 2 ab. Er wurde jetzt als Inspekteur der Kampfflieger und General der Kampfflieger zum Oberbefehlshaber der Luftwaffe versetzt. Diese Funktion übte er dann die nächsten beiden Jahre aus. Am 1. Oktober 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er dann am 1. November 1942 als Nachfolger von Generalleutnant Stefan Fröhlich zum Kommandeur der 2. Flieger-Division in Frankreich ernannt. Im Februar 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandierenden General der Deutschen Luftwaffe in Griechenland ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1944 zum General der Flieger befördert. Mitte September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve des OKL versetzt. Ende November 1944 wurde er dann zum Kommandierender General des II. Fliegerkorps ernannt. Ende Januar 1945 gab er seine Führung an General der Flieger Stefan Fröhlich ab. Er wurde dafür für einige Tage mit der stellvertretenden Führung der Luftflotte 1 beauftragt. Anfang Februar 1945 gab er sein Kommando über das Korps endgültig an General der Flieger Martin Fiebig ab. Er wurde jetzt erneut in die Führerreserve versetzt. Dabei wurde er dem Luftgau-Kommando V in Stuttgart zur Verfügung gestellt. Ende April 1945 geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Frühjahr 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (20. Juni 1940)