Mützelburg, Rolf

 

* 23. Juni 1913, Kiel

+ 11. September 1942, Atlantik

Rolf Mützelburg trat am 15. August 1932 in die Reichsmarine ein und absolvierte seine Infanterieausbildung bei der II. Abteilung der Schiff-Stamm-Abteilung der Ostsee in Stralsund. Am 4. November 1932 zum Seekadetten befördert, kam er am 6. November 1932 zur Bordausbildung auf den leichten Kreuzer Köln. Am 1. Januar 1934 folgte die Beförderung zum Fähnrich zur See. Ab dem 3. Januar 1934 besuchte er die Lehrgänge für Fähnriche, u.a. den Torpedolehrgang, den Fla-Waffenlehrgang und den Sperrlehrgang. Am 19. April 1935 wurde er dann zur weiteren Bordausbildung auf das Panzerschiff Deutschland kommandiert und hier zum Oberfähnrich zur See befördert. Am 2. Oktober 1935 wurde Mützelburg zu weiteren Lehrgängen kommandiert und am 29. März 1936 Zugoffizier auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein. Am 21. September 1936 wurde er dann zur 2. Minensuchflottille versetzt und hier I. WO auf M-117. Am 1. Oktober 1937 erfolgte seine Ernennung zum Adjutant bei der 2. Minensuch-Flottille und am 1. Oktober 1937 zum Oberleutnant zur See befördert. Nach weiteren Lehrgängen ab Februar 1938 wurde Mützelburg am 5. September 1939 Kommandant der 12. Minensuchflottille. Am 26. November 1939 wurde er zur U-Bootswaffe versetzt und auf die U-Schule kommandiert. Am 1. Januar 1940 zum Kapitänleutnant befördert, absolvierte er die Kommandantenschule und wurde am 29. November 1940 Kommandantenschüler auf U 100. Mit diesem Boot fuhr er eine Feindfahrt, um anschließend am 18. Februar 1941 Kommandant von U-203 zu werden. Seine erste Feindfahrt fuhr er vom 5. Juni 1941 - 29. Juni 1941 und versenkte dabei drei Schiffe mit 11.325 brt. Vom 10. bis 31. Juli 1941 folgte die zweite Feindfahrt, auf der erneut drei Schiffe mit 4.305 brt versenkt wurden. Die dritte Feindfahrt dauerte vom 20. bis 30. September 1941 und brachte drei versenkte Schiffe mit 7.658 brt als Erfolg. Auf seiner vierten Feindfahrt vom 18. Oktober bis 12. November 1941 versenkte Mützelburg zwei Schiffe mit 10.456 brt. Die folgende fünfte Feindfahrt fuhr Mützelburg vom 25. Dezember 1941 - 29. Januar 1941. Auf dieser Fahrt versenkte er drei Schiffe mit 2.341 brt und beschädigte zwei weitere mit 4.767 brt. Auf der folgenden sechsten Feindfahrt vom 12. März bis 30. April 1942 konnten zwei Schiffe mit 14.232 brt versenkt und zwei Schiffe mit 16.164 brt beschädigt werden. Die siebte Feindfahrt dauerte vom 3. Juni bis 29. Juli 1942. Auf dieser Fahrt wurden fünf Schiffe mit 32.985 brt versenkt. Auf dieser Feindfahrt wurde er dann am 15. Juli 1942 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet werden. Nach seiner Rückkehr erhielt er die Nachricht, dass er zum Ersten Admiralstabsoffizier beim BdU ernannt werden sollte. Es gelang ihm, Dönitz noch eine Feindfahrt abzuringen, bevor er an Land gehen sollte. Auf seiner achten Feindfahrt, die am 27. August 1942 begann, verunglückte Mützelburg tödlich Am 11. September 1942 stand U-203 westlich von Gibraltar. Das Boot war Vorgeflutet, d.h. das Bootsdeck stand knapp unter Wasser. In diesem, Zustand war es perfekt für eine Bade-Pause geeignet. Mützelburg wollte dabei vom Turm in See springen, kam aber kopfüber auf dem Bootsdeck auf und erlitt schwere innere Verletzungen und eine Gehirnerschütterung, woran er noch am gleichen Tag verstarb.

Auf acht Feindfahrten hatte er 23 Schiffe mit 97.000 brt sowie einen Zerstörer und einen Unterseebootsjäger versenkt.

Ritterkreuz (17. November 1941) Eichenlaub (15. Juli 1942)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011