Böhmer, Kurt
* Magdeburg, 31. Dezember 1892
+ Gasseln in Lettland, 1. Oktober 1944 |
Kurt Böhmer trat am 1. April 1914 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Er absolvierte seine Grundausbildung und anschließend seine Bordausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Hansa. Ab dem 11. August 1914 diente er auf dem Linienschiff SMS König Albert, wo er am 23. Dezember 1914 zum Fähnrich zur See ernannt wurde. Vom 2. bis 4. November sowie am 15. und 16. Dezember 1914 nahm das Schiff an Flottenvorstößen teil, die beide nicht zu einer Gefechtsberührung führten. Weitere Einsätze folgten im Jahr 1915, jedoch blieben auch diese ohne Feindkontakt. Zwischen dem 24. Januar und dem 4. März 1916 besuchte er die Marineschule Mürwik. Im Anschluß daran wurde er Adjutant auf dem Linienschiff SMS König Albert und dort am 13. Juli 1916 zum Leutnant zur See befördert. Nach einem weiteren Besuch der Marineschule Mürwik zwischen dem 15. August und dem 19. November 1917 kehrte er als FT-Offizier auf SMS König Albert zurück. Ab Juli 1918 durchlief er die U-Bootausbildung, in deren Anschluss er als Wachoffizier auf U 17 und U 22 eingesetzt wurde. Nach Kriegsende wurde er im Dezember 1918 beurlaubt und hatte anschließend verschiedene Kommandos inne, u.a. als Wachoffizier bei der 19. Torpedobootshalbflottille und der III. Flottille. Am 28. September 1920 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert. Am 30. März 1922 folgte seine Verwendung als Adjutant und Assistent beim Sperrversuchskommando. Ab dem 2. April 1924 kommandierte er das Minensuchboot M 66 und ab dem 1. Oktober das Minensuchboot M 136. Am 12. Oktober 1926 wurde er Kompanieführer in der 1. Abteilung der Schiffstammdivision der Ostsee. Am 1. April 1927 wurde er zum Kapitänleutnant befördert und am 1. Oktober 1927 Kompaniechef in der I. Marine-Artillerie-Abteilung. Ab dem 25. September 1930 war er Wach- und Rollenoffizier auf dem Linienschiff Hessen und ab dem 15. März 1933 Kompaniechef und Führer des Sperrverbandes der Sperr-Abteilung. Ab dem 30. September 1933 war er Chef der 1. Minensucher-Halbflottille. Am 1. Juli 1934 folgte seine Beförderung zum Korvettenkapitän und am 27. September 1935 seine Ernennung zum Referent bei der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens. Am 21. Juli 1937 wurde er auf das Panzerschiff Admiral Scheer versetzt und dort als 1. Offizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1937 folgte hier seine Beförderung zum Fregattenkapitän und am 1. August 1939 zum Kapitän zur See. Am 22. Januar 1940 wurde Kurt Böhmer Führer des Sonderverbandes der Nordsee und am 1. Juni 1940 Chef des Stabes im Stab des Befehlshabers der Sicherung der Nordsee. Am 6. Oktober 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 16. Oktober 1940 folgte seine Ernennung zum Führer der Minensuchboote Nord (am 12. März 1942 umbenannt in Führer der Minensuchboote Ost). Am 10. April 1942 wurde er zum Kommodore und am 1. Februar 1943 zum Konteradmiral befördert. Ab dem 17. Juni 1944 kommandierte er die 9. Sicherungs-Division. Kurt Böhmer nahm an vielen Feindfahrten der ihm unterstellten Verbände persönlich teil. Er fiel am 1. Oktober 1944 in Gasseln in Lettland.
Ritterkreuz (6. Oktober 1940)
Literatur und Quellen:
Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849 - 1945 Band 1:
A - G, Biblio Verlag, Osnabrück 1988
Beck (Bearb.), Paßmann (Hg.): Kriegsrangliste der
Intendanturbeamten des Heeres, der Marine und der Schutztruppen. Ostsee-Druck
und Verlag A.G., Stettin 1929.
Ehrenrangliste der Kaiserlichen Deutschen Marine 1914–18.bearbeitet
von Konteradmiral a. D. Stoelzel, Marine-Offizier-Verband, Berlin