Degrelle Léon

 

* 15. Juni 1906, Bouillon + 31. März 1994, Malaga DegrelleL-1.jpg (3446 Byte)

 

Léon Degrelle studierte an der Universität Löwen in Belgien Jura und Philosophie. Beeinflusst von den faschistischen Bewegungen in Europa gründet er 1930 die Bewegung der Rexisten, die "natürlich gewachsene Gemeinschaften" wie Familie, Berufsstand, Volk als Grundlage eines ständisch gegliederten autoritären Staates forderten.  Zudem strebten sie die Vorherrschaft der Wallonen in Belgien an. 1936 brachten die Rexisten es auf 21 Parlamentssitze im belgischen Parlament. Degrelle wurde beim deutschen Angriff auf Frankreich mehrfach verhaftet und nach Frankreich gebracht, wo er von der Wehrmacht befreit wurde.
Er meldete sich daraufhin, als einer der ersten wallonischen Freiwilligen, als Gefreiter, zur Wallonischen Legion. Das nunmehr gebildete Wallonische Infanterie-Bataillon 373 kam Anfang 1942 an der Südfront Russlands, bei der 100. leichten Jägerdivision und später bei der 97. Jägerdivision, zum Einsatz. Am 1.Mai 1942 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert.
Im Juni 1943 erfolgte die Übernahme des Bataillons in die "SS-Sturmbrigade Wallonien", wo er den Dienstrang eines SS-Obersturmführers der Reserve erhält. Aus der Sturmbrigade ging schließlich die 28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division "Wallonien" hervor. Am 20. Februar 1944 wurde ihm als SS-Hauptsturmführer in der SS-Freiwilligen-Brigade "Wallonien" das Ritterkreuz verliehen, am 27. August 1944 als SS-Sturmbannführer das Eichenlaub. Am 14. Februar 1945 wurde Degrelle Kommandeur der 28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division "Wallonien".
Degrelle gelingt es in der Nacht zum 8. Mai 1945 mit der He 111 des Reichsministers Speer von Oslo aus, über Westeuropa nach Spanien zu gelangen. Kurz vor Erreichen der spanischen Nordküste stürzte die Maschine wegen Treibstoffmangels ab und Degrelle wird schwer verletzt geborgen.
Am 14. Dezember 1945 wurde er in Belgien in Abwesenheit wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.

Nach 1945 erschien Degrelle regelmäßig auf Treffen von SS-Veteranen, aber auch bei sonstigen neonazistischen Veranstaltungen wie der Sonnwendfeier in Frankreich Er betrieb u.a. enge Kontakte zu Otto Skorzeny. 1992 erscheinen seine Memoiren "Denn der Hass stirbt ...". Als Geschäftsmann führte er den Namen Leon Jose de Ramirez Reina. An der Costa del Sol betrieb er Immobiliengeschäfte, eine Wäschereikette und einen Import-Export-Handel.

Ritterkreuz (20. Februar 1944) Eichenlaub (27. August 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011