Dorr, Hans

 

* 7. April 1912, Sonthofen + 17. April 1945, Judenburg

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Hans Dorr trat 1934 in die SS-Verfügungstruppe ein und wurde 1938 zum Untersturmführer befördert. Während des Polenfeldzuges wurde er als Zugführer im SS-Regiment "Germania" eingesetzt. Als Kompanie-Führer der 10. Kompanie nahm er am Frankreichfeldzug teil. Zu Beginn des Feldzuges gegen Rußland übernahm Dorr den Kradschützen-Spähzug der Aufklärungsabteilung, übernahm er im November 1941 als Hauptsturmführer das I. Bataillon des Regiments "Germania". Für die Leistungen des Bataillons bei den Kämpfen in der Ukraine, am Don und im Kaukasus erhielt Dorr am 27. September 1942 das Ritterkreuz verliehen.

Im Herbst 1943 wurde Dorr zum neunten Mal verwundet. Für die Leistungen seines Bataillons bei den Kämpfen um Kiew und Charkow wurden ihm am 13. November 1943 das Eichenlaub verliehen. Es folgten Abwehrkämpfe bei Smela und im Irdyn-Sumpfgebiet. Zwischen 31. dem Januar und 5. Februar 1944 zeichnete sich Dorr mit seinen Männern bei Orlowez aus, wo es im Abschnitt der 57. Infanteriedivision zu erbitterten Graben- und einem 12stündigen Nacht-Nahgefecht kam. Im Februar 1944 wurde das Regiment "Germania" im Kessel von Tscherkassy eingekesselt. Dorr führte sein Bataillon in erbitterten Gefechten zusammen mit der Division aus dem Kessel. Nach nur kurzer Auffrischung zeichneten sich Teile der Division bereits im April bei der Entsetzung des Kowel-Kessels aus. Im Sommer 1944 kämpfte die SS-Division "Wiking" dann in Ostpolen, wo Hans Dorr – am 17. Februar erneut verwundet - für dreißig Einsatztage die Nahkampfspange in Silber erhielt. Am 9. Juli 1944 erhielt er für seine langjährigen Verdienste als Kampfgruppenführer auf Antrag seines Divisionskommandeurs die Schwerter verliehen. Er wurde Kommandeur des Panzergrenadier-Regiments "Germania" und führte das Regiment in den Abwehrkämpfen bei Warschau und Modlin. Nach der Verlegung der Division nach Ungarn wurde Obersturmbannführer Dorr bei den Kämpfen um Budapest zum sechzehnten mal verwundet, er erlag diesen Verwundungen am 17. April im Lazarett.

Ritterkreuz (27. November 1942) Eichenlaub (13. November 1943) Schwerter (9. Juli 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011