Landgraf, Franz

 

* 16. Juli 1888, München

+ 19. April 1944, Stuttgart

 

 

Franz Landgraf besuchte eine Kadettenanstalt und trat am 7. Juli 1909 als Fähnrich in das Königlich Bayerische 5. Infanterie-Regiment "Großherzog Ernst Ludwig von Hessen" ein, in dem er am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert wurde. Am 1. August 1914 zog er als Zugführer mit seinem Regiment ins Feld, wo er ab dem 20. August 1914 als Adjutant des II. Bataillons eingesetzt wurde. Ab dem 10. Februar 1915 führte er die 10. Kompanie und ab dem 24. März 1915 die 7. Kompanie des Regiments. Am 21. Mai 1915 folgte seine Versetzung als Regiments-Adjutant in das 1. bayerische Jäger-Regiment im Deutschen Alpenkorps. Am 27. Dezember 1917 heiratete Franz Landgraf Eugenie Bergmann. Am 10. Dezember 1918 kehrte er in das Königlich Bayerische 5. Infanterie-Regiment "Großherzog Ernst Ludwig von Hessen" zurück, wo er ab dem 1. Januar 1919 als Regiments-Adjutant eingesetzt wurde, bis er am 10. März 1919 Chef der 2. Freiwilligen-Kompanie des Regiments wurde. Am 20. April 1919 trat er dann dem Freikorps Bamberg bei, in dem er am 19. August 1919 zum Hauptmann befördert wurde. Am 27. Februar 1920 folgte seine Übernahme in die Reichswehr und seine Versetzung in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 46. Ab dem 1. Oktober 1920 diente er zuerst als Kompanie-Chef, dann als Regiments-Adjutant im Infanterie-Regiment 21. Am 1. Oktober 1928 wurde er Adjutant im Stab des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr, wo er am 1. Februar 1931 zum Major befördert wurde. 1934 kehrte er in das Infanterie-Regiment 21 zurück und wurde am 1. April 1934 Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons des Infanterie-Regiments 21. Am 1. Juli 1934 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Ab dem 1. Oktober 1934 kommandierte er ein Bataillon im Schützen-Regiment 2 und am 1. August 1936 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann Kommandeur des Panzer-Regiments 7, mit dem er 1939 am Polenfeldzug teilnahm. Am 15. Oktober 1939 gab er das Kommando über das Regiment ab und wurde Kommandeur der 4. Panzer-Brigade. Diese Brigade, die der 10. Panzer-Division unterstand, führte Franz Landgraf während des Westfeldzuges 1940. Für die Erfolge der Panzer-Brigade 4 wurde ihm am 16. Juni 1940 das Ritterkreuz verliehen. Am 1. September 1940 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 6. Januar 1941 übernahm er das Kommando über die 6. Panzer-Division, die er ab Juni 1941 in Rußland führte. Am 15. April 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt und am 1. Mai 1942 Kommandeur der Division Nr. 155, ab dem 10. Mai 1942 Division (motorisiert) Nr. 155 und ab dem 5. April 1943 Panzer-Division Nr. 155. Diese Division fungierte als Besatzungstruppe in Frankreich, wo Franz Landgraf am 1. September 1942 zum Generalleutnant befördert wurde. Am 1. Oktober 1943 wurde er dann in die Führerreserve versetzt und nicht weiter verwendet. Am 19. April 1944 verstarb er schließlich in Stuttgart.

Ritterkreuz (16. Juni 1940)

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Bundesarchiv / Militärarchiv Sig MSG 109/10849