Lent, Helmut

 

* 13. Juni 1918, Pyrehne, Brandenburg

+ 7. Oktober 1944, Paderborn

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Helmut Lent ging als begeisterter Segelflieger 1936 zur Luftwaffe. Als Offiziersanwärter wurde er zuerst zum Jagdflieger und dann zum Zerstörerpiloten ausgebildet. Bei Kriegsbeginn war Lent Leutnant im Zerstörergeschwader 76. Bereits am 2. September 1939 errang er seinen ersten Luftsieg. Im Dezember 1939 flog das Geschwader Sperreinsätze über der Deutschen Bucht und Lent schoss drei britische Bomber ab. Im April 1940 gelangen ihm über Dänemark und Norwegen vier weitere Abschüsse. Nach 110 Feindflügen stellte Lent den Antrag, zur Jagdwaffe übernommen zu werden. Als der Antrag abgelehnt wurde, wechselte er zur noch jungen Nachtjagdwaffe. Als Oberleutnant übernahm er im Januar 1941 die 6. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 1. Am 11. Mai 1941 startete Lent zu seinem ersten Nachteinsatz und schoss auch gleich zwei britische Bomber ab. Bis Ende August 1941 hatte er es auf insgesamt 8 Tag- und 14 Nachtsiege gebracht, wofür im das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Im November 1941 wurde er Kommandeur der II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 2 und im Juni 1942 wurde ihm nach insgesamt 42 Abschüssen das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Oktober 1942 wurde Lents II./NJG 2 zur IV./NJG 1. Am 1. August 1943 wurde Lent Kommodore des Nachtjagdgeschwaders 3. In der Nacht zum 24. August 1943 schoss er in einer Nacht drei feindliche Bomber ab, am 2. August 1943 waren ihm die Schwerter verliehen. Er hatte insgesamt 65 Nachtabschüsse errungen. Am 27. Juli 1944 errang er seinen 100. Luftsieg, eine damals unerreichte Marke unter den Nachtjägern. In dieser Nacht schoß er vier feindliche Maschinen ab. Hierfür erhielt er am 31. Juli 1944 die Brillianten verliehen. Wegen seiner hohen Popularität erhielt er nun ein eingeschränktes Feindflugverbot, er durfte nur noch weinige Einsätze im Monatfliegen. Am 5. Oktober 1944 startete er zu einem Flug nach Paderborn. Bei der Landung auf dem Flugplatz streifte er eine schwer erkennbare Hochspannungsleitung und stürzte mit seiner Maschine ab. Zwei Tage lang kämpften Ärzte in einem Lazarett um sein Leben, doch am 7. Oktober 1944 starb Helmut Lent. Er hatte auf 520 Feindflügen 102 Nacht- und 8 Tagsiege errungen. Posthum wurde er zum Oberst befördert.

Am 18.Juli 1964 wurde die Bundeswehrkaserne (Heeresflieger) in Rotenburg (Wümme) in Lent Kaserne benannt.

 

Ritterkreuz (30. August 1941) Eichenlaub (6. Juni 1942) Schwerter (2. August 1943) Brillianten (31. Juli 1944)