Mauss, Dr. Karl
* 17. Mai 1898, Plön / Holstein
+ 9. Februar 1959, Hamburg |
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Karl Mauss war der Sohn des
Konditors Karl Mauß und dessen Ehefrau Minna, geborene Lohoff. Er besuchte ab
1904 das Johanneum zu Lübeck. Am 8. August 1914 meldete sich Karl Mauss mit 16
Jahren als Kriegsfreiwilliger zum 3. Hanseatischen Infanterie-Regiment Nr. 162,
mit dem er an der Westfront eingesetzt wurde. Am 20. Mai 1915 zum Leutnant
befördert, wurde ihm am 22. März 1916 im 4. Schlesischen Infanterie-Regiment Nr.
157 vom Lübecker Senat das Lübecker Hanseatenkreuz verliehen. 1916 wurde er an
der Front durch Splitter verwundet. Am 20. Mai 1918 trat er zur Fliegertruppe
über und wurde zum Flugzeugführer ausgebildet. Am 18. Oktober 1918 stürzte er
mit seinem Flugzeug bei einem Übungsflug ab. Nach dem Ende des Ersten Weltkriege
wurde Karl Mauss Mitglied des Freikorps Oberland sowie der Marinebrigade
Erhardt. Am 1. April 1922 schied der mit dem Charakter als Oberleutnant aus der
Reichswehr aus. Am gleichen Tag heiratete er Johanne Leschke. Nach dem
Militärdienst war er Verlags- und Handelsvertreter sowie Zeitungsverkäufer in
Oberschlesien. 1925 begann er sein Studium der Zahnmedizin an der Universität
Hamburg. 1928 promovierte er mit dem Thema "Zahnanomalien bei Idioten und
Imbezillen". Anschließend ließ er sich in Lübeck als Zahnarzt nieder. Am 1.
September 1934 ließ er sich als Hauptmann in das Infanterie-Regiment 6 in Lübeck
reaktivieren. Er wurde Kompaniechef der 17. Kompanie 6 und am 1. Oktober 1934
Chef der 3. Kompanie im Infanterie-Regiment 69. Später führte er die 14.
Kompanie des Infanterie-Regiments 69. Am 1. April 1938 zum Major befördert,
wurde er nach Beginn des 2. Weltkrieges am 11. September 1939 Kommandeur des II.
Bataillons des Infanterie-Regiments 69. Mit diesem nahm er am Polenfeldzug teil,
während dem er mit der Spangen zum Eisernen Kreuz 1914 ausgezeichnet wurde. Am
1. April 1940 wurde das Infanterie-Regiment 69 zum Schützen-Regiment 69
umgegliedert und in die 10. Panzer-Division eingegliedert. Im Mai / Juni 1940
nahm er mit seinem Regiment am Frankreichfeldzug teil. Am 1. April 1941 folgte
seine Beförderung zum zum Oberstleutnant. Ab Juni 1941 nahm er mit seinem
Regiment am Rußlandfeldzug teil. Er kämpfte im Mittelabschnitt der Ostfront bis
vor Moskau hielt mit seinem Bataillon einen strategisch wichtigen Brückenkopf am
Ufer der Urga, wofür ihm am 26. November 1941 das Ritterkreuz verliehen wurde.
Am 1. März 1942 wurde er Kommandeur des Panzergrenadier-Regiments 33 und am 20.
April 1942 zum Oberst befördert. Im Sommer 1942 wurde er an der Front schwer
verwundet, konnte aber nach seiner Genesung wieder die Führung seines Regiments
übernehmen. Während der Kämpfe um Kursk zeichnete er sich mit seinem Regiment
erneut aus, wofür ihm am 24. November 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz
verliehen wurde. Am 30. Januar 1944 wurde er mit der Führung der 7.
Panzerdivision betraut und am 1. April 1944 zusammen mit der Beförderung zum
Generalmajor deren Kommandeur. Für seine Leistungen als Divisionskommandeur
wurden ihm am 23. Oktober 1944 die 101. Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub
verliehen. Am 25. März 1945 wurde Karl Mauss durch Splitter einer
Artilleriegranate schwer verwundet. Ihm musste der linke Oberschenkel amputiert
werden. Zusammen mit anderen Flüchtlingen
aus Ostpreußen und Pommern transportierte man ihn mit einem Schiff
nach Kopenhagen. Noch von hier aus setzte Mauss den Abtransport seiner Division
nach Mecklenburg durch. Das Kommando der 7. Panzer-Division wurde daraufhin am
26. März 1945 an Oberst Hans Christern übergeben. Am 1. April 1945 wurde er
rückwirkend zum 1. Oktober 1944 zum Generalleutnant befördert. Am 15.
April 1945 wurden ihm als 6. und vorletzten Offizier der Wehrmacht die Brillanten
zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern verliehen. Mauss wurde
im Wehrmachtbericht am 13. März 1944, am 15. August 1944 und am 20 Februar 1945
namentlich genannt.
Bei Kriegsende geriet Mauss in britische Gefangenschaft, aus der et am 28.
Dezember 1946 entlassen wurde. Während seiner Gefangenschaft verstarb seine
Ehefrau Johanne, mit der er drei Kinder hatte. Nach seiner Entlassung zog er
nach Hamburg, wo er wieder als Zahnarzt praktizierte. Am 18. August 1949
heiratete er Gisela Steengrafe, mit der er einen Sohn hatte. Im Zuge der
Aufstellung der Bundeswehr bemühte sich Mauss um eine Wiederverwendung als
Offizier, wurde aber vom zuständigen Personalgutachterausschuss abgelehnt. Er
verstarb am 9 Februar 1959 in Hamburg nach kurzer, schwerer Krankheit.
Ritterkreuz (26. November 1941) Eichenlaub (24. November 1943) Schwerter (23. Oktober 1944) Brillianten (15. April 1945)
Literatur und Quellen:
Bundesarchiv / Militärarchiv: Ottomar Krug: Die Generale der Wehrmacht 1918 - 1945, Signatur MSg 109/10849