Müller, Aribert
* 28. April 1891, Leipzig
† 22. März 1956, Bad Tölz |
Aribert Müller war der älteste Sohn vom späteren Generalleutnant Alfred Müller und dessen Ehefrau Pauline Susanne Wanda, geborene Arlés-Dafour. Er trat nach seinem Abitur am 15. März 1910 als Fahnenjunker in die Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101 in Dresden. Bei diesem wurde er am 1. September 1910 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Etatmäßig gehörte er zur 10. Kompanie seines Regiments. Am 1. Oktober 1910 wurde er zur Kriegsschule Anklam kommandiert. Dort wurde er am 7. November 1910 zum Fähnrich befördert. Am 24. Juni 1911 kehrte er von der Kriegsschule wieder zu seinem Regiment zurück. Am 18. August 1911 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 20. August 1909 datiert. Danach wurde er als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Dresden eingesetzt. Anfang 1913 gehörte er in gleicher Funktion zur 3. Kompanie vom 2. Königlich Sächsisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101 am gleichen Standort. Ab dem 1. Oktober 1913 absolvierte er eine zweimonatige Flieger-Beobachtungs-Ausbildung bei der Fliegerstation Darmstadt. Anfang 1914 gehörte er als Kompanieoffizier zur 9. Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Dresden. Vom 1. Juni 1914 bis zum 30. Juni 1914 absolvierte er eine Ausbildung beim 1. Pionier-Bataillon Nr. 12 in Pirna. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er Anfang August 1914 zur Flieger-Abteilung 23. Am 17. August 1914 wurde er bei Moulins schwer verwundet und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. Am 11. November 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er wurde am 7. September 1917 in der Schweiz krank interniert. Dort wurde er im Neues Sanitorium in Davos behandelt. Mitte März 1918 kehrte er wieder nach Deutschland zurück und wurde der Inspektion der Flieger (IdFlieg) zur Verfügung gestellt. Ab dem 20. März 1918 war er Führer der Anwärterschule bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 6 (FEA 6) in Großenhain. Am 28. April 1918 wurde er zum Adjutant des Kommandeurs der Flieger Heimat ernannt. Ab dem 15. September 1918 wurde er als zweiter Hauptmann beim Stabe des Kommandeurs der Jagdstaffeln Heimat eingesetzt. Am 29. September 1918 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Diese Position behielt er bis Mitte Februar 1919. Dann wurde er bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 14 demobilisiert. Am 15. März 1919 wurde er als Beobachter dem Grenzflieger-Abteilung 1 in Bautzen zugeteilt. Privat wohnte er zu dieser Zeit in Grubschütz bei Bautzen. Am 22. Mai 1919 heiratete er die fast zwei Jahre jüngere Brigitte Elisabeth Margarethe von Ziegsar, älteste Tochter vom vom Geheimen Kriegsrat und Ober-Militär-Intendanturrat Friedrich Alexander Christian Wolf von Ziegesar. Der spätere Generalmajor Hans von Ziegesar wurde dadurch sein Schwager. Er wurde dann auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er Führer der Flieger-Abteilung auf dem Reichswehr-Fliegerhorst Großenhain. Anfang Mai 1920 wurde er zur leichten Kraftfahr-Kolonne 4 kommandiert und kehrte damit zum Heer zurück. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 beurlaubt. Er trat dafür zu diesem Zeitpunkt als Polizei-Hauptmann in den Polizeidienst ein. Er kam anfangs als Führer der Fliegerstaffel der sächsischen Landespolizei zum Einsatz. Im Spätsommer 1920 wurde er endgültig aus dem Dienst der Armee verabschiedet. Später wurde er als Führer der Polizei-Flugwache Leipzig eingesetzt. Am 30. November 1922 wurde er aus dem Polizeidienst verabschiedet. Ab dem 1. Dezember 1922 wurde er als Flugleiter bei der Junkers AG eingesetzt. Am 29. Oktober 1925 ist sein Vater durch einen Unfall beim Gefechtsschießen auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog ums Leben gekommen. Ab dem 1. Januar 1926 arbeitete er als Flugleiter bei der Deutschen Lufthansa. Im April 1933 trat er in die NSDAP ein. Am 25. Juli 1934 trat er als Major in den Dienst der Luftwaffe. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1933 festgelegt. Er wurde als Offizier z.b.V. zur Fliegerhorst-Kommandantur von Neurupping versetzt. Ab dem 1. Mai 1935 wurde er gleichzeitig als Führer der Fliegerhorst-Kompanie Neuruppin eingesetzt. Mitte März 1936 wurde er zum Stab vom Luftgau-Kommando 6 versetzt. Dort wurde er zum 1. Oktober 1938 zum Oberstleutnant befördert. 1939 war er Ib beim Stab vom Luftgau-Kommando II. Bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er als 1. Sachbearbeiter im Luftgaustab z.b.V. 3 verwendet. Ab Februar 1940 wurde er für längere Zeit als Kommandant Koflug 3/II in Radom eingesetzt. Anfang 1941 kam er zum Quartiermeister beim Stab vom Luftgau-Kommando III. Zum 1. Juni 1941 wurde er zum Oberst befördert. Ab dem 15. Januar 1944 wurde er als Quartiermeister beim Stab vom Luftgau-Kommando III eingesetzt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1945 zum Generalmajor befördert. Bei der Kapitualtion der deutschen Wehrmacht geriet er am 8. Mai 1945 in alliierte Gefangenschaft. Am 22. Oktober 1949 wurde er aus der Gefangenschaft wieder entlassen. Etwa sechseinhalb Jahre später ist er in Bad Tölz gestorben.
Sein jüngerer Bruder war der am 27. August 1894 in Leipzig-Gohlis geborene Generalmajor Manfred Müller-Arlés.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910,
Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911,
Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912,
Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968