Nähring, Alfred
* 9. Juni 1910, Leikow / Kolberg + 15. Februar 1991, Eutin |
![]() |
Alfred Nähring trat am 2. April 1928 in die deutsche Reichswehr der Weimarer Republik als Berufsunteroffizier ein. Der Sohn eines Volksschullehrers wurde am 1. Juli 1934 zum Leutnant befördert. Vom 1. Februar 1935 bis zum 14. Oktober 1935 war er bei der 2./Kraftfahrabteilung 2, Schwerin als Zugführer und Ausbilder tätig. Nach der Enttarnung der Verbände und Erneuerung der Reichswehr zur Wehrmacht am 15. Oktober 1935 wurde die Einheit in die Panzer-Abwehr-Abteilung 12, der neu geformten 12.Infanterie-Division umbenannt. Er wurde dort am 1. Oktober 1936 zum Oberleutnant befördert und am 1. Juli 1937 zu der Kavallerie-Lehr- und Versuchsabteilung versetzt, um dort die 4.(Schwere) Lehrschwadron ebenfalls als Führer und Ausbilder zu leiten. Mit dieser Einheit, nun in 4./Aufklärungs-Lehr-Abteilung umbenannt, nahm er am Polenfeldzug teil und bekam am 1. Oktober 1939 das Eiserne Kreuz II Klasse verliehen. Nach dem Polenfeldzug wurde er zum Führerhauptquartier befohlen, um dort die 3.(Schwere) Kompanie des Führer-Begleit-Bataillons zu übernehmen. Am 1. März 1940 wurde er zum Hauptmann befördert. Mit dieser Einheit und anderen Teilen des Führer-Begleit-Bataillons wurde auf Befehl Adolf Hitlers die "Kampfgruppe Nähring" gebildet und am 23. September 1941 nach Russland befohlen, um dort bei der 18. und dann der 16.Armee an den Kämpfen am Wolchow teilzunehmen. Dort wurde Alfred Nähring am 20. November 1941 das Eiserne Kreuz I Klasse verliehen. Auch erhielt er nach Erfrierungen im Winter 1941/1942 das Verwundetenabzeichen in Schwarz, die Ostmedaille und später die Nahkampfspange in Bronze. Nach seiner Rückkehr zum Führerhauptquartier wurde er am 5. Juli 1942 zum Waffenkommando der 4.Panzer-Division versetzt und kurzweilig beim Panzer Regiment 35 als Abteilungsadjutant eingesetzt. Nach einer Erkrankung übernahm er die Führung des 1./Panzer-Grenadier-Regiments 33. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Major befördert. Bei den Schlachten der Operation “Zitadelle” im Kursker Bogen wurde er am 8. Juli 1943 durch einen Granatsplitter schwer verwundet. Hierfür erhielt er das Verwundetenabzeichen in Silber. Nach verschiedenen Lazarettaufenthalten wurde er am 7. Februar 1944 wieder dienstfähig zur Truppe gemeldet und in die Führerreserve versetzt. Am 14. August 1944 übernahm er zunächst vertretungsweise die Führung des Panzergrenadier-Regiments 74. Am 20. August 1944 wurde er dann mit der Führung des Panzer-Grenadier-Regiments 73 der 19.Panzer-Division beauftragt, dessen Kommandeur er am 1. November 1944 wurde. Am 4. Oktober 1944 wurde ihm für die Leistungen seines Regiments während der Unterstellung unter die SS-Panzer-Division "Wiking" im August und September 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Zu dieser Zeit war das Regiment an den Kämpfen am Westufer des Narew und bei Warschau beteiligt. Am 9. November 1944 wurde er zum Oberstleutnant befördert. In den Abwehrkämpfen in Schlesien wurde er am 19. April 1945 durch einen Artillerieangriff auf den Regimentsgefechtsstand erneut schwer verwundet. Er wurde noch im Feldlazarett am 20. April 1945 zum Oberst befördert. Nach seiner Rückführung in das Reichsgebiet geriet er in Gefangenschaft und wurde am 10. April 1946 von einer britischen Entlassungsstelle registriert. Nach seiner Genesung arbeitete er zuerst bei dem Amt Blank, danach auf der Hardthöhe in Bonn beim Bundesverteidigungsministerium im Führungsstab Heer als Referent. Er wurde 1968 pensioniert.
Ritterkreuz (4. Oktober 1944)