Neumayr, Franz

 

* 29. März 1890, Waldsassen in der Oberpfalz

* 1. März 1946, Lazarett Hersching am Ammersee

 

 

Franz Neumayr war der Sohn des Zollfinanzrates Matthias Neumayr und dessen Ehefrau Rosa, geborene Eder. Am 1. August 1911 trat er als Fahnenjunker und Zweijährig-Freiwilliger in das Königlich Bayerische 12. Infanterie-Regiment "Prinz Arnulf" in Neu-Ulm ein, wo er am 1. Oktober 1911 zum Gefreiten, am 1. Dezember 1911 zum Unteroffizier und am 7. März 1912 zum Fähnrich befördert wurde. Ab dem 1. Oktober 1912 besuchte er die Königlich Bayerische Kriegsschule in München und kehrte am 1. Oktober 1913 als Degenfähnrich in sein Stamm-Regiment zurück. Hier folgte am 25. Oktober 1913 seine Beförderung zum Leutnant. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er am 8. August 1914 als Zugführer in der 10. Kompanie seines Regiments ins Feld. An der Westfront eingesetzt, wurde er am 28. August 1914 bei Haffervilliers durch ein Granatgeschoss an der linken Hüfte verwundet und in das Festungslazarett in Straßburg eingeliefert. Im September 1914 wurde er im Festungs-Lazarett in Neu-Ulm behandelt und am 30. September 1914 in das Ersatz-Bataillon seines Regiments überwiesen. Am 14. Dezember 1914 wurde er in das Feld-Infanterie-Bataillon Nr. 4 versetzt und kehrte am 4. Januar 1915 mit seiner Versetzung in die 8. Kompanie des Königlich Bayerischen 19. Infanterie-Regiments an die Front zurück. Zwischen dem 5. März 1915 bis zum 7. Juli 1915 war er stellvertretender Kompanie-Führer in seinem neuen Regiment und anschließend bis zum 9. April 1916 abwechselnd stellvertretender Kompanie-Führer, Laufgraben-Offizier, Nahkampfmittel-Offizier; dreimal Führer des Rekruten-Depots des Königlich Bayerischen 19. Reserve-Infanterie-Regiments in Häusern und Egisheim. Zwischen dem 9. April und dem 5. Mai 1916 besuchte er einen Kompanieführer-Kurs der Königlich Bayerischen 8. Reserve-Division in Egisheim im Oberelsass. Anschließend wurde er Führer der 6. Kompanie des Königlich Bayerischen 19. Infanterie-Regiments. Am 17. Januar 1917 zum Oberleutnant befördert, war er zwischen dem 5. Februar und dem 4. Mai 1917 als Kompanieführer bei der 10. Kompanie des österreichischen k.u.k. 10. Infanterie-Regiments eingesetzt. Am 1. Juni 1917 wurde er wegen eines Magenleidens in das Festungslazarett Neu-Ulm eingeliefert. Nach seiner Genesung kehrte er als stellvertretender Kommandeur des II. Bataillons zum Königlich Bayerischen 19. Infanterie-Regiment zurück. Am 21. August 1917 wurde er mit dem k.u.k. Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern ausgezeichnet.  Am 9. Juni 1918 wurde er dann stellvertretender Kommandeur des I. Bataillons des Königlich Bayerischen 22. Infanterie-Regiments. Während eines Urlaubes erkrankte er an einer Flechte und wurde zwischen dem 16. Juli und dem 2. September 1918 im Festungslazarett Neu-Ulm behandelt. Am 18. August 1918 erfolgte, noch während seines Aufenthalts im Lazarett, infolge der Auflösung der 6. Kompanie des Königlich Bayerischen 19. Infanterie-Regiments seine Versetzung in die 5. Kompanie des Regiments. Nach seiner Genesung wurde er am 10. September 1918 Adjutant der Etappen-Inspektion 6. Am 4. Dezember 1918 folgte seine Versetzung in das Königlich Bayerische 12. Infanterie-Regiment. Einen Tag später wurde er Ordonnanz-Offizier bei der 4. Infanterie-Brigade. Zwischen dem 14. Februar und dem 5. März 1919 war er Führer des Wach-Kommandos Lechfeld und anschließend Führer der 7. Kompanie des Königlich Bayerischen 12. Infanterie-Regiments. Ab dem 15. März 1919 war er Regiments-Adjutant in diesem Regiment. Am 28. April 1919 wurde er in die vorläufige Reichswehr übernommen und Führer der 3. Kompanie des Reichswehr-Schützen-Regiments 42 der Reichswehr-Brigade 21 in München. Am 1. Juli 1919 wurde er aus der Reichswehr-Brigade 21, München, entlassen und beim Infanterie-Regiment 43 als Ordonnanz-Offizier und Regiments-Adjutant eingeteilt. Am 1. Oktober 1920 wurde er in das 19. (Bayerische) Infanterie-Regiment in München versetzt, wo er 1921 seine Wehrkreisprüfung ablegte. Am 7. Mai 1921 heiratete er Maria Radwansky. Am 1. Oktober 1922 wurde er Chef der 16. Kompanie des Regiments in Landshut und dort am 1. Februar 1923 zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. Oktober 1926 war er Chef der 6. Kompanie des Infanterie-Regiments 19 in Augsburg und ab dem 1. Juli 1934 Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 20 in Regensburg. Am 1. Mai 1933 zum Major befördert, wurde Neumayr am 1. Juli 1934 Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 20 in Regensburg. Hier folgte am 1. Januar 1936 seine Beförderung zum Oberstleutnant und am 1. Juni 1938 zum Oberst. Ab dem 1. November 1938 war er Kommandant von Augsburg. Bei Beginn der deutschen Mobilmachung zum Polenfeldzug am 26. August 1939 wurde er Kommandeur des neu aufgestellten Infanterie-Regiments 217. Mit dem Regiment nahm er am Polen- und Frankreichfeldzug teil. Am 15. November 1940 übernahm er das Kommando über das Infanterie-Regiment 688 in Frankreich. Am 7. August 1941 wurde er in die Führerreserve versetzt und am 14. September 1941 Kommandeur des Infanterie-Regiments 179 in Rußland. Am 1. April 1942 wieder in die Führerreserve versetzt, wurde er am gleichen Tag zum Generalmajor befördert Am 18. Mai 1942 wurde er Kommandeur der deutschen Truppen in Sofia und am 30. Mai 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 20. Februar 1943 erneut in die Führerreserve versetzt, wurde Franz Neumayr am 12. März 1943 zum Wehrmachtbefehlshaber Ukraine kommandiert und am 15. Juli 1943 Kommandeur der Feldkommandantur 250 in Baranowitschi. Im August 1944 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt und am 15. August 1944 Kommandant der Festung Thorn. Am 1. Dezember 1944 erneut in die Führerreserve versetzt, wurde er am 15. Januar 1945 noch Beauftragter für die Kraftfahrzeugerfassung im Wehrkreis XIII. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, in der er am 1. März 1946 verstarb.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10850