von Nida, Ludwig
* 12. September 1881, Karlsruhe + 10. Dezember 1962, Kassel-Wilhelmshöhe |
Ludwig von Nida war der Sohn des badischen Hormarschalls Ludwig von Nida und dessen Ehefrau Frieda. Im Jahr 1901 absolvierte er sein Abitur und trat im September des gleichen Jahres als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment "von Lützow" (1. Rheinisches) Nr. 25 in Aachen ein, wo er im April 1902 zum Fähnrich und am 27. Januar 1903 zum Leutnant befördert wurde. Ab dem 17. Januar 1906 bis zum 30. September 1909 besuchte er die Unteroffiziersschule Marienwerder in Westpreußen. Danach besuchte er bis zum 19. Juni 1912 die Kriegsakademie in Berlin, wo er am 27. Januar 1911 zum Oberleutnant befördert wurde. Am 3. Oktober 1907 hatte er Gertrud Baltzer geheiratet. Vom 22. August bis zum 30. September 1912 war er zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Hanau kommandiert, danach kehrte er in sein Stamm-Regiment zurück. Am 1. April 1913 folgte die Kommandierung zum Großen Generalstab in Berlin. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 12. August 1914 wurde er Sturmführer der 14. Infanterie-Brigade und am 10. August 1914 Adjutant der Militär-Eisenbahn-Direktion 2. Hier wurde er am 8. Oktober 1914 zum Hauptmann befördert. Am 14. Dezember 1914 wurde er in den Großen Generalstab des Feldeisenbahnchefs versetzt. Zwischen dem 4. mai und dem 30. Juli 1915 war er Begleiter Seiner Majestät, Kaiser Wilhelm II., als Vertreter des Eisenbahnchefs. Anschließend wurde er in den Generalstab des XIV. Reservekorps versetzt. Ab dem 24. Dezember 1915 war er Bevollmächtigter deutscher Generalstabsoffizier des Feldeisenbahnchefs bei der k.u.k. Zentraltransportleitung in Wien, ab dem 9. Juli 1916 Bevollmächtigter deutscher Generalstabsoffizier des Feldeisenbahnchefs bei der Heeresgruppe Erzherzog Karl (Stab Seeckt) und ab Mai 1918 Chef der deutschen Militärmission in Georgien mit Sitz in Tiflis. Zwischen dem 18. November 1918 und dem 6. April 1919 war er Ia im Stab des Deutschen Asienkorps unter General der Kavallerie Otto Liman von Sanders-Pascha. Im April 1919 kehrte er nach Deutschland zurück und am 27. Februar 1920 wurde er mit dem Charakter als Major aus dem Militärdienst entlassen. Anschließend absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften und war dann kaufmännisch tätig. Am 1. März 1935 trat er wieder in die Reichswehr ein und wurde bei der Wehrersatz-Inspektion Kassel und beim Wehrbezirkskommando Fulda eingesetzt. Ab Mai 1935 diente er beim Stab des Generalkommandos des IX. Armeekorps in Kassel versetzt, wo er am 1. Januar 1938 zum Oberstleutnant befördert wurde. Im gleichen Jahr wurde er Gruppenleiter I im Stab der Wehrersatz-Inspektion Kassel und am 20. April 1940 wurde er in den Generalstab versetzt. Ab dem 8. Juli 1940 war er Chef des Stabes des Stellvertretenden Kommandierenden Generals des IX. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis IX in Kassel. Hier erfolgte am 1. April 1941 die Beförderung zum Oberst i.G. und am 1. Juni 1943 zum Generalmajor. Am 20. April 1944 wurde er zum Kommandanten von Kassel ernannt. Ab dem 25. Juli 1944 war er erneut Chef des Stabes des Stellvertretenden Kommandierenden Generals des IX. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis IX in Kassel. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 18. Januar 1947 entlassen wurde. Am 15. Dezember 1945 verstarb seine Ehefrau.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10850
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953