Ossig, Richard
* 13. Februar 1891, Rengersdorf bei Glatz + 25. Dezember 1950 Hannover |
Richard Ossig trat am 12. Oktober 1909 als zweijährig Freiwilliger in das
Garde-Pionier-Bataillon ein. Am 24. September 1910 trat er als Freiwilliger in
die Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika über. Es folgten die Beförderungen zum
Gefreiten am 27. Januar 1912 und zum Unteroffizier am 26. Oktober 1913. Am 15.
März 1914 wurde er in das Heer übernommen und in das 4. Niederschlesische
Infanterie-Regiment Nr. 51 versetzt. Ab dem 15. Juni 1914 absolvierte er eine
Fliegerbeobachter-Ausbildung beim Flieger-Bataillon 4, nach deren Beendigung er
ab dem 2. August 1914 als Beobachter bei der Flieger-Abteilung 26 eingesetzt
wurde. Am 15. August 1914 wurde er zum Sergant befördert. Ab dem 21. Februar
1915 absolvierte er eine Flugzeugführer-Ausbildung bei der
Fliegerersatz-Abteilung 6 bzw. an der Militärfliegerschule Leipzig-Lindenthal.
Am 22. Juli 1915 wurde er zum Armeeflugpark der Bug-Armee versetzt und ab dem
27. August 1915 als Flugzeugführer bei der Feldfliegerabteilung 63 und 29
eingesetzt. Am 25. November 1915 wurde er zum Vizefeldwebel und am 3. April 1916
zum Offiziers-Stellvertreter befördert. Am 23. August 1917 folgte die
Kommandierung zur FT-Versuchsanstalt Döberitz und am 28. November 1918 die
Versetzung zur Grenzschutz-Fliegerstaffel 403.
Am 26. September 1919 trat Richard Ossig zur Polizei über. Als
Polizei-Wachtmeister wurde er bei der Sicherheits-Polizei in Breslau eingesetzt
und am 1. Mai 1920 zum Polizei-Zugwachtmeister und am 28. März 1921 zum
Polizei-Hauptwachtmeister befördert. Ab dem 20. September 1921 besuchte er einen
Polizei-Offiziers-Anwärter-Lehrgang an der Höheren Polizeischule Eiche.
Anschließend wurde er Leiter der Polizei-Flugwache Wesermünde und am 1. Januar
1930 Leiter der Polizei-Flugwache Wilhelmshaven. Zwischenzeitlich war er am 15.
Dezember 1925 zum Polizei-Oberleutnant befördert worden. Am 1. April 1933 folgte
die Beförderung zum Polizei-Hauptmann. Am 18. Juni 1934 wurde er schließlich zum
Luftamt Stettin kommandiert.
Am 1. Juli 1935 wurde er als E-Offizier in die Luftwaffe übernommen und am 28.
August 1935 Kommandeur des Luftamtes Stettin. Gleichzeitig wurde er zum Major
befördert. Am 1. Oktober 1936 folgte die Ernennung zum Flughafen-Kommandanten
Hannover. Ab dem 17. Februar 1937 war er zugleich militärischer Leiter der
Flieger-Übungsstelle Hannover. Am 1. Juni 1938 zum Oberstleutnant befördert,
wurde Richard Ossig am 16. Februar 1940 Fliegerhorst-Kommandant Travemünde. Am
1. April 1941 folgte die Beförderung zum Oberst. Es folgten mehrere Verwendungen
als Flughafen-Bereichskommandant: Ab dem 8. März 1941
Flughafen-Bereichskommandant Seeland, ab dem 1. Juli 1941
Flughafen-Bereichskommandant 2/XI und ab dem 1. Oktober 1944
Flughafen-Bereichskommandant 2/XVII Prag. Am 1. Dezember 1944 wurde er noch zum
Generalmajor befördert. Bei Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft,
aus der er am 24. April 1950 entlassen wurde.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10850 -
Mey-Pla
Wolfgang Keilig:
Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 3: O-Z,
Biblio Verlag, Osnabrück 1993