Prager, Karl
* 19. September 1888, München † 28. Juli 1948, Bad Kissingen (Freitod) |
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Karl Prager trat am 1. August 1908 als Fahnenjunker in die Königlich
Bayerische Armee
ein. Der Offizierssohn kam dabei zum 2. Königlich Bayerisches
Infanterie-Regiment "Kronprinz". Bei diesem wurde er am 3. März 1911 zum
Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Oktober 1910 datiert.
Später wechselte er dann zur Artillerie wo er dann zum 6. Königlich Bayerisches
Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien“ kam.
Zuerst wurde er von diesem zur Artillerieschule versetzt. Im Sommer 1914 erhielt
er seine Fliegerausbildung. Als Beobachter wurde er dann in
Aufklärungsflugzeugen bei Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 eingesetzt.
Bereits nach wenigen Wochen wurde er bei einem Flugzeugabsturz schwer verwundet
und daraufhin in ein Lazarett verlegt. Nach seiner Genesung kam er dann Anfang
1915 als Flugzeugbeobachter wieder
an die Front. Dort wurde er dann auch zum Oberleutnant befördert. 1916 wurde er
bei den Kämpfen um die Maas-Höhen eingesetzt. 1917 hat er dann geheiratet. In
diesem Jahr wurde er dann auch als Führer der bayerischen Schlachtfliegerstaffel
28 bzw. der bayerischen Flieger-Abteilung 199 eingesetzt. Nach dem Krieg kam er
dann anfangs als Hauptmann und Batteriechef wieder zum 6. Königlich Bayerisches
Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien“
zurück. In der Heimat
trat er dann bereits 1919 dem bayerischen Schützenkorps bei und bekämpfte mit
diesem die neue
Räteregierung. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er am 30. September
1920 aus
dem aktiven Dienst verabschiedet. Daraufhin trat er dann in den Polizeidienst
ein. Bis 1927 versah er seinen Dienst in München. Danach wurde er erst nach
Speyer und später nach Augsburg versetzt. Dort wurde er 1935
als Kommandeur der Landespolizei-Abteilung eingesetzt. Am 1. August 1938 wurde
er dann als Oberstleutnant in die gerade durch Erweiterung der Reichswehr
entstehende Wehrmacht übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1.
Mai 1934 festgelegt. Am 1. April 1936 wurde er dann zum Oberst befördert. Als
solcher wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur vom
Artillerie-Regiment 27 in
Augsburg ernannt. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 befand er
sich noch immer in diesem Kommando. Er gab das Kommando jetzt aber an
Oberst Fritz Lindemann ab und wurde
dafür selbst in die Führerreserve OKH versetzt. Im November 1939 wurde er mit
der Wahrnehmung der Geschäfte als Artillerie-Kommandeur
31 (Arko 31) beauftragt. Am 9. Februar 1940 wurde er zum Artillerie-Kommandeur
31 (Arko 31) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1940 zum
Generalmajor befördert. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er dann im
Januar 1942 zum Höherer
Artillerie-Kommandeur 309 (HArko 309) ernannt. Als solcher wurde er am 1.
Februar 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 6. April 1943 gab er sein
Kommando als HArko 309 ab.
Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juni 1943 wurde er dann
zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Frankfurt/Main ernannt. Als solcher
gerät er dann bei Kriegsende 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser
wurde er wieder 1947 entlassen, woraufhin er nach Bad Kissingen ging. Mit den
neuen Verhältnissen vor Ort kam der hoch dekorierte Generalleutnant a.D. Karl
Prager jedoch nicht zurecht und beging schließlich zusammen mit seiner Frau
Hildegard im Sommer 1948 Selbstmord.