Rosenbaum, Ewald Hugo Helmut

 

* 11. Mai 1913, Döbeln bei Leipzig

† 10. Mai 1944 in der Nähe von Constanza

 

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Helmut Rosenbaum trat am 15. August 1932 in die Reichsmarine ein und absolvierte anfangs seine Infanterieausbildung bei der II. Abteilung der Schiff-Stamm-Division Ostsee in Stralsund. Ab dem 8. Oktober 1932 besuchte er einen Zwischenlehrgang an der Marineschule in Flensburg-Mürwik. Ab dem 14. Oktober 1932 wurde er zur Bordausbildung für eine Woche auf den Dampfer Edith versetzt. Ab dem 22. Oktober 1932 absolvierte er wieder einen zweiwöchigen Zwischenlehrgang an der Marineschule in Flensburg-Mürwik. Am 4. November 1932 wurde er dabei zum Seekadetten befördert. Ab dem 6. November 1932 absolvierte er seine weitere Bordausbildung auf dem leichten Kreuzer Köln. Dabei wurde er kurz vor deren Abschluss am 1. Januar 1934 zum Fähnrich zur See befördert. Ab dem 3. Januar 1934 absolvierte er den Infanterielehrgang für Fähnriche bei der II. Abteilung der Schiff-Stamm-Division Ostsee in Stralsund. Ab dem 19. März 1934 absolvierte er den Torpedolehrgang für Fähnriche an der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik. Daran schloß sich am 13. Mai 1934 der Nachrichtenlehrgang für Fähnriche an der Nachrichtenschule in Flensburg-Mürwik an. Am 30. Mai 1934 begann sein Fla-Waffenlehrgang für Fähnriche an der Küstenartillerieschule in Wilhelmshaven. Ab dem 16. Juni 1934 absolvierte er den Sperrlehrgang für Fähnriche an der Sperrschule in Kiel-Wik. Am 4. Juli 1934 begann dann sein Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule in Flensburg-Mürwik. Dieser wurde kurzzeitig vom 27. August 1934 bis zum 1. September 1934 unterbrochen für eine Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Tender Weser und vom 25. Januar 1935 bis zum 30. Januar 1935 für eine Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Tender Nordsee. Am 19. April 1935 begann seine weitere Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer Königsberg. Während dieser wurde er am 1. September 1935 zum Oberfähnrich zur See befördert wurde. Im Anschluss besuchte er ab dem 27. September 1935 den Artillerielehrgang für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule in Kiel-Wik. Vom 4. Dezember 1935 bis zum 14. Dezember 1935 besuchte er einen U-Abwehrlehrgang für Fähnriche an der U-Bootschule in Kiel-Wik. Am 15. Dezember 1935 wurde er dann auf den leichten Kreuzer Nürnberg versetzt, wo er am 1. Januar 1936 zum Leutnant zur See befördert wurde. Seine Zeit an Bord wurde nur unterbrochen vom 27. Januar 1936 bis zum 28. März 1936 als er einen Sperrlehrgang für Offiziere an der Sperrschule in Kiel-Wik absolvierte. Ab dem 12. Oktober 1936 absolvierte er einen Torpedo-B-Lehrgang an der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik. Danach wechselte er Anfang Januar 1937 zur U-Boot-Waffe und absolvierte vom 6. Januar 1937 bis zum 31. Januar 1937 einen U-Torpedooffizier-Lehrgang an der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik. Ab dem 1. Februar 1937 ging er für 3 Monate als Schüler auf die U-Boot-Schule. Vom 3. April bis zum 30. September 1937 war er Wachoffizier (WO) auf U 35 und auf U 27. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert. Am gleichen Tag wurde er zur II. Abteilung der Schiffsstammdivision der Ostsee nach Stralsund versetzt. Ab dem 3. März 1938 wurde er als Flaggleutnant beim Führer der U-Boote (F.d.U.) eingesetzt. Am 15. Juni 1938 kam er als I. WO auf U 31. Vom 10. Oktober 1938 bis zum 5. November 1938 besuchte er einen U-Lehrgang für Offiziere an der Schiffsartillerieschule in Wilhelmshaven. Am 6. November 1938 kam er als I. WO auf U 26. Am 17. März 1939 wurde Helmut Rosenbaum als Nachfolger von Oberleutnant zur See Herbert Schultze zum Kommandant von U 2 ernannt. Sein Boot wurde als Schulboot im Schulverband der U-Schule eingesetzt. Ab dem Beginn des 2. Weltkrieges gehörte das Boot als Schulboot zur U-Bootschulflotille. Am 1. Februar 1940 wurde er zum Kapitänleutnant befördert. Im März und April 1940 unternahm er mit seinem Boot zwei längere Fahrten in der Nordsee, ohne dabei gegnerische Schiffe zu versenken. Am 5. August 1940 gab er sein Kommando über U 2 an Oberleutnant zur See Georg von Wilamowitz-Moellendorf ab. Dafür wurde er zur Baubelehrung für U 73 bei der Vegesacker Werft in Bremen kommandiert. Am 30. September 1940 wurde er zum Kommandant des künftigen Frontbootes U 73 ernannt. Vom 30. September 1940 bis zum 31. Januar 1941 gehörte sein Boot als Ausbildungsboot zur 7. U-Flottille in Kiel. Seine erste Feindfahrt mit diesem Boot fuhr er vom 4. Februar 1941 von Kiel aus bis zum 2. März 1941 als man in Lorient einlief. Auf dieser Fahrt versenkte er den mit Kohle beladenen Dampfer Waynegate mit 4.260 brt. Auf der zweiten Feindfahrt vom 25. März 1941 bis zum 24. April 1941 von und nach Lorient versenkte Rosenbaum fünf Schiffe mit 30.911 brt. Am 4. April 1941 erfolgte seine namentliche Nennung im Wehrmachtsbericht: "Die U-Boote unter dem Kommando von Kapitänleutnant Rosenbaum und Oberleutnant zur See Endraß haben sich in den letzten Jahren durch Erfolge gegen die britische Handelsschifffahrt im Nordatlantik besonders ausgezeichnet." Während der anschließenden dritten Feindfahrt vom 20. Mai 1941 bis zum 24. Juni 1941 von Lorient nach St. Nazaire wurden keine Erfolge erzielt. Auch auf der vierten Feindfahrt vom 29. Juli 1941 bis zum 7. September 1941 von und nach St. Nazaire wurden keine Erfolge erzielt. Gleiches gilt für die fünfte Feindfahrt vom 11. Oktober 1941 bis zum 11. November 1941 von und nach St. Nazaire. Die sechste Feindfahrt vom 4. Januar 1942 von St. Nazaire bis zum 12. Februar 1943 nach La Spezia nutzte U 73 um durch die Meerenge von Gibraltar durchzubrechen, allerdings ohne weiteren Erfolg. Er operierte anschließend mit seinem Boot im Mittelmeer. Die siebte Feindfahrt von und nach La Spezia dauerte vom 16. März 1942 bis zum 27. März 1942, ohne dass ein Schiff versenkt wurde. Am 22. März 1942 wurde es von Flugzeugen angegriffen und wurde stark beschädigt. Er konnte mit dem Boot aber wieder den Hafen anlaufen. Auf der achten Feindfahrt vom 4. August 1942 bis zum 5. September 1942 von und nach La Spezia wurde am 11. August 1942 der britische Flugzeugträger HMS Eagle mit 22.600 brt versenkt. Am 12. August 1942 erfolgte seine namentliche Nennung im Wehrmachtsbericht: "Wie per Sondermeldung bekannt gegeben, versenkte ein deutsches U-Boot unter dem Kommando von Kapitänleutnant Rosenbaum am 11. August im westlichen Mittelmeer den britischen Flugzeugträger "EAGLE" inmitten eines schwer gesicherten Konvois mit vier Torpedotreffern." Für diesen Erfolg wurde Rosenbaum am 12. August 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Oktober 1942 gab er das Kommando über U 73 an Oberleutnant zur See Horst Deckert ab, um Chef der 30. U-Flottille im Hafen von Constanza zu werden. Dort wurde er auch als Admiralstabsoffizier im Stab des Admirals Schwarzes Meer eingesetzt. Am 10. Mai 1944 kam Helmut Rosenbaum bei einem Flugzeugunglück ums Leben. Er sollte von Constanza nach Berlin fliegen. Erst am Abend des 9. Mai 1944 erfuhr er von dem Flug. Ihm gelang es noch eine vorzeitige Geburtstagsfeier auszurichten. Am Morgen des 10. Mai 1944 um 5:30 Uhr startete der Flug mit einer Ju 52/3mg8e (PH+OI) Werknummer 3225 auf dem Flughafen Mamaia bei Konstanza. Es folgte ein Zwischenstop auf dem Flugplatz Pipera bei Bukarest. Von dort sollte es weiter nach Arad fliegen, ob für einen Zwischenstopp oder zum Auftanken ist unklar. Der Flugweg führte von Pipera über die weiten Ebenen nach Westen und beginnend mit dem Westkarpatengebirge nach Norden überquerend, indem er in das Tal nach Norden abbog, von Orsova nach Arad. Kurz hinter Orsova war der Pilot im dichten Nebel anscheinend desorientiert und kam versehentlich vom Flugweg leicht nach links in die Bergregion ab. Die Ju52 mit der Werknummer 501326, Halter war das Oberkommando der Kriegsmarine (OKM) in Berlin, die es der Kurierstaffel in Berlin-Staaken zur Verfügung stellte, stürzte nach Bodenberührung infolge niedriger Wolkendecke 9 Kilometer nordnordwestlich von Orsova bei Töplitz (Toplet) ((PQ 2518 Ost 24, Höhe 1051) ab. Das Wrack brannte nach dem Aufschlag und wurde als 100% Verlust bewertet. 8 Tote, 10 Schwerverletzte und einen Leichtverletzten waren die Folgen des Unglücks. Es stellte sich wie folgt dar:
Flugzeugführer Oberfeldwebel Georg Brunnhuber †
Bordfunker Oberfeldwebel Josef Kunkel †
Bordwart Unteroffizier Willi Striebing verletzt (am 20. Mai 1944 seinen Verletzungen erlegen)
Fluggast Oberleutnant Schörp †
Fluggast (Flotillenchef 30. U-Flotille) Kapitänleutnant Helmut Rosenbaum †
Fluggast Marine-Baurat Heger †
Fluggast  (Verwaltungsdirektor bei der 30. U-Flotille) Leutnant Dr. Werner Viktor Drüner †
Fluggast Major Diederichs †
Fluggast Stabsobermaschinist Dany †
Fluggast Oberleutnant zur See Horst Mertineit, verletzt
Fluggast A, †
Fluggast B, verletzt
Fluggast C, verletzt
Fluggast D, verletzt
Fluggast E, verletzt
Fluggast F, verletzt
Fluggast G, verletzt
Die sechs Angehörigen der Kriegsmarine wurden am 13. Mai 1944 auf dem Militärfriedhof von Orsova beigesetzt, weit weg vom Meer. Das Wrack wurde durch die Bergungskompanie 2/2 am 6. Juni 1944 geborgen und Teile davon zur S. und L. Stelle nach Wiener Neustadt geschickt. Posthum wurde er am 3. August 1944 mit Wirkung vom 1. Mai 1944 zum Korvettenkapitän befördert. Insgesamt hatte Helmut Rosenbaum sieben Schiffe mit 57.771 brt versenkt.

 

Ritterkreuz (12. August 1942)

 

Literatur und Quellen:
Rainer Busch, Hans J. Röll: Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Mittler Verlag, 1996
Rainer Busch, Hans J. Röll: Der U-Boot-Krieg 1939 – 1945 - Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe, Mittler Verlag, 2003
Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, 1988
Walter Lohmann, H.H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945, Podzun Verlag, 1956