Sauerbruch, Peter
* 5. Juni 1913, Zürich |
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Peter Sauerbruch wurde am 5. Juni 1913 in Zürich geboren. Dort war sein Vater, der berühmte Chirurg Ernst Ferdinand Sauerbruch, Direktor an der chirurgischen Poliklinik des Kantonsspitals Zürich. Im November 1918 übersiedelte die Familie mit dem fünfjährigen Peter und seinen drei Geschwistern nach München. Sie gerieten damals mitten in die Wirren der Revolution. In München besuchte Peter Sauerbruch das Theresien-Gymnasium, bis die Familie im Frühjahr 1928 nach Berlin umzog. Dort ging Peter auf das Gymnasium in Berlin-Zehlendorf, wo er 1932 das Abitur ablegte, um wenige Tage später in das Reiterregiment 17 in Bamberg einzutreten. Seine Rekrutenausbildung erhielt er in Ludwigslust, in Bamberg wurde er zum Unteroffizier ausgebildet. Anschließend wurde er zur Kavallerieschule nach Hannover kommandiert. Seine Beförderung zum Leutnant erfolgte 1934. Als Truppenoffizier, Abteilungs- und Regimentsadjutant diene Sauerbruch bis zum Jahr 1939, ehe er als Oberleutnant mit der 27. Infanterie-Division (mot.) in den Polenfeldzug ging. Im Frankreichfeldzug führte er die Reiterschwadron seiner Abteilung und zeichnete sich dabei mehrmals aus und erhielt dafür das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Im Mai 1942 ging er als 1b zur 14.Panzerdivision, die zu diesem Zeitpunkt in der Kesselschlacht um Charkow stand. Im Juni 1942 folgte die Beförderung zum Hauptmann. Am 3. August 1942 begann der Vorstoß nach Stalingrad. Die Division war zeitweilig der 6. Armee unterstellt und versuchte von außen den Kessel zu knacken. Am 5. Januar 1943 erhielt Peter Sauerbruch für seine Leistungen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Im Mai 1943 wurde er zum Major befördert. Seine schwersten Kämpfe erlebte er als Ic der 2. Panzerarmee beim Unternehmen "Zitadelle". Das sein Vater am 12.Oktober 1943 mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes ausgezeichnet worden ist, erfuhr Major Sauerbruch über den Rundfunk. Er telegrafierte umgehend seine Glückwünsche nach Berlin. Ende 1943 erfolgte seine Kommandierung ins Allgemeine Heeresamt, zwei Monate später wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 4. Panzer-Division unter General Dietrich von Saucken. Nach wochenlanger beweglicher Kampfführung zur Deckung der zurückgehenden Infanterie, errang Sauerbruch am 30. Dezember 1944 das Deutsche Kreuz in Gold. Vor der russischen Gefangenschaft konnte er sich retten, indem er die Moldau durchschwamm. Bereits Mitte Dezember 1944 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier der 1. Panzerarmee ernannt. Bis Ende 1947 blieb Sauerbruch in verschiedenen Lager amerikanischer Kriegsgefangener. 1952 wurde Peter Sauerbruch vom Amt Blank als Gutachter für den Aufbau der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft angefordert. Diese Amt belegte er bis 1954, ehe er Ende des Jahres auf eigenen Wunsch in die Wirtschaft zurück kehrte.
Ritterkreuz (5. Januar 1943)
Text: Dirk Müller , Quellen: "Verleugnete Vaterschaft" Kurowski , Geschichte der Bundeswehr