Schemfil, Victor Josef Franz

 

* 18. Mai 1879, Wien-Roßau

† 18. August 1960, Innsbruck




Viktor Schemfil war der Sohn vom Ingenieur und Fabrikant Heinrich Karl Schemfil und dessen Ehefrau Franziska, geborene Stauber. Er trat am 1. Oktober 1899 als Einjährig-Freiwilliger in die österreichische k.u.k.-Armee ein. Er kam dabei zum 3. k.u.k. Tiroler Jägerregiment (Kaiserjäger) nach Wien. Bei diesem wurde er am 27. März 1900 zum Titular-Unterjäger und am 1. Oktober 1900 zum Oberjäger befördert. Gleichzeitig erhielt er die Bewilligung zur Belassung im aktiven Dienst als Berufsoffiziers-Aspirant. Am 1. Januar 1901 (798) wurde er zum Kadettoffizierstellvertreter befördert. Am 1. November 1901 (707) wurde er zum Leutnant befördert. Danach wirde er in den nächsten Jahren als Zugkommandant verwendet. Zuerst bei der 12. Feldkompanie. Am 1. Januar 1903 wurde er in gleicher Funktion in die 16. Feldkompanie und am 1. Mai 1903 in die 15. Feldkompanie am gleichen Standort versetzt. Bereits am 1. April 1904 wurde er in die 2. Feldkompanie versetzt. Nach weiteren vier Jahren wurde er in die 7. Feldkompanie versetzt. Im Sommer 1908 wurde er in die 14. Feldkompanie vom 3. Regiment der Tiroler Kaiser-Jäger versetzt. Dort wurde er am 1. November 1908 (197) zum Oberleutnant befördert. Am 1. Mai 1910 wurde er zum Adjutant des IV. Feldbataillons seines Regiments ernannt. Am 1. November 1912 wurde er als Adjutant enthoben und zur 14. Feldkompanie versetzt. Am 1. September 1913 wurde er zur 9. Feldkompanie versetzt. Am 1. November 1913 wurde er zum Adjutant des II. Feldbataillons ernannt. Am 28. Januar 1914 trat er von der katholischen Kirche zur evangelischen Kirche über. Er heiratete daraufhin am 25. März 1914 die Editha Margarete Auguste Teetzmann. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er am 1. August 1914 (380) zum Hauptmann befördert. Nur wenige Tage später wurde er von der Stelle des Bataillonsadjutanten enthoben und zum Kommandant der 3. Feldkompanie seines Regiments ernannt. Diese Funktion behielt er bis zum 8. Februar 1915. Da wurde er schwer verwundet. Am 1. November 1916 wurde er zum Kommandant des Landsturm-Infanterie-Bataillons 4 ernannt. Ab dem 9. Mai 1917 wurde er als Bataillonskommandant beim 3. Regiment der Tiroler Kaiser-Jäger verwendet. Am 17. Januar 1918 wurde er zum Regimentsadjutant seines Regiments ernannt. Am 4. November 1918 geriet er in italienische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er am 16. Juli 1919 wieder entlassen. Bei seiner Rückkehr wurde er zum Adjutant der provisorischen Personalevidenz des 3. Tiroler Jäger-Regiments ernannt. Am 1. Januar 1920 wurde er zum Major befördert. Danach war er sogar Leiter dieser Stelle. Er wurde im Jahr 1920 in das österreichische Bundesheer übernommen. Er trat seinen Dienst bei der 1. Kompanie vom Alpenjäger-Bataillon Nr. 4 an. Am 1. Mai 1921 erfolgte seine Einteilung beim schweren Alpenjäger-Bataillon Nr. 4. Am 8. Juli 1921 wurde ihm der Titel als Oberstleutnant erhalten. Danach wurde er am 1. September 1922 in die MG-Kompanie versetzt. Am 11. Oktober 1923 wurde er mit dem Posten Offizier für besondere Verwendung bei einem Truppenkommando betraut. Am 17. September 1924 erfolgte seine Bestellung zum militärischen Sachverständigen in Strafsachen wegen Verletzung militärischer Dienst- oder Standespflichten beim Ortskommando Bregenz. Am 1. Februar 1926 kehrte er als zugeteilter Offizier (stellvertretender Kommandeur) wieder zum schweren Alpenjäger-Bataillon Nr. 4 zurück. Am 13. Juli 1928 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Nach der Absolvierung des Infanteriekurses in Bruckneudorf wurde ihm bescheinigt, das Ausbildungsziel voll erreicht zu haben. Vom 1. Januar 1929 bis zum 31. Mai 1933 war er Kommandant vom schweren Alpenjäger-Bataillon Nr. 4. Als solcher wurde er am 21. Juli 1932 zum Oberst befördert. Am 18. Mai 1933 erfolgte seine sofortige Versetzung in den dauernden Ruhestand. Ursache war das Absingen des Horst-Wessel-Liedes im Offiziers-Kasino der Garnison Bregenz am 30. April 1933 zur Kaiserjäger-Gedenkfeier. Es waren an diesem Tage auch Gäste der Lindauer Garnison zur Gast. Die Versetzung wurde bereits am 22. Mai 1935 wieder rückgängig gemacht. Er wurde stattdessen am 1. Juni 1933 zum Kommando der 6. Brigade nach Innsbruck versetzt. Dort wurde ihm am 26. September 1933 der Titel als Generalmajor verliehen. Am 30. September 1933 wurde er in den dauernden Ruhestand versetzt.

Er wohnte jetzt mit seiner Ehefrau und seiner Tochter, der Medizin-Studentin Edith Schemfil, in der Kornmarkstraße 22 in Bregenz. Spätestens ab 1936 wohnte er bis zu seinem Tod in der Kochstraße 1 in Innsbruck. Am 14. November 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1938 als Generalmajor im Heere und zwar bei den Offizieren zur Verfügung des Oberbefehlshaber des Heeres (Sonstige Offiziere) mit einem Rangdienstalter vom 1. März 1938 (21a) angestellt. Wirtschaftlich wurde er dem Wehrkreis XVIII zugeteilt. Mit Wirkung vom 31. Mai 1938 wurde er aus dem aktiven Wehrdienst entlassen. Er war außerdem auch Gebietskriegerführer des Reichskriegerbundes (RKB). Am 18. März 1943 erhielt er die Erlaubnis zum Tragen der Generalsuniform des neuen Heeres mit den Abzeichen für Verabschiedete.  Nach dem 2. Weltkrieg wurde sein Familienname am 3. Juli 1948 vom Magistrat Wien in Frohn geändert. Hintergrund war, das sein Vater ein unehelicher Sohn der Ludovika Frohn war und nicht ein ehelicher des Georg Schemfil und der Eva Maria, geborene Hinninger. Er wohnte weiterhin mit seiner Frau und auch mit seiner Tochter, der Ärztin Edith Schemfil, in der Kochstraße 1 in Innsbruck.