Schepke, Joachim   

 

* 8. März 1912, Flensburg

+ 17. März 1941, Nord-Atlantik (gefallen)

Joachim Schepke war der Sohn eines Marineoffiziers und trat am 1. April 1930 in die Reichsmarine ein (Crew 30). Noch im gleichen Jahr wurde er Mitglied der NSDAP. Am 9. Oktober 1930 wurde er zum Seekadett ernannt und kam auf den Kreuzer Deutschland. Im Oktober 1935 wechselte er als Leutnant zur See zur U-Boot-Waffe. Er verbrachte 18 Monate als Ausbilder an der Torpedoschule Flensburg, bevor er 1938 als Oberleutnant Kommandant von U-3 wurde. Mit diesem Boot erzielte er seine ersten Erfolge im Krieg, bevor er als Kapitänleutnant das Kommando im Januar 1940 abgab und U-19 übernahm. Mit U-19 versenkte er neun Schiffe mit 15715 Tonnen. Im Mai 1940 stellte er U-100 in Dienst. Bereits auf seiner ersten Feindfahrt konnte er sechs Schiffe mit 25800 Tonnen versenken. Auf seiner zweiten Feindfahrt gelang es ihm, innerhalb von zwei Tagen sieben Schiffe mit 50340 Tonnen zu versenken. Dafür erhielt er am 24. September 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 23. November 1940 versenkte er sieben Schiffe mit 24600 Tonnen, wofür er am 1. Dezember 1940 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Im Februar 1941 sprach Schepke im Berliner Sportpalast vor Jugendlichen über den U-Boot-Krieg. Der überzeugte Nationalsozialist Joachim Schepke starb am 17. März 1941 südöstlich von Island nach einem Rammstoß und Wasserbomben durch die englischen Zerstörer HMS Walker und HMS Vanoc. Schepke wurde dabei im Turm von U-100 eingeklemmt und mit in die Tiefe gerissen. Der Verlust des Bootes und der Tod des Kommandanten wurde der Öffentlichkeit erst mitgeteilt, nachdem Winston Churchill in einer Rede vor dem britischen Unterhaus den Tod Schepkes mitgeteilt hatte. Von deutscher Seite wurde sein Tod erst am 25. April 1941 im Wehrmachtbericht bestätigt.

 

Ritterkreuz ( 24. September 1940) Eichenlaub (1. Dezember 1940)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Joachim Schepke: U-Boot-Fahrer von heute, Deutscher Verlag, Berlin 1940
Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945, Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe. Band 5, Mittler & Sohn, Hamburg 2003