Scholtz, Klaus
* 22. März 1908, Magdeburg
† 1. Mai 1957, Bad Schwartau |
Klaus Scholtz trat am 1. Mai 1927 in die Marine ein und absolvierte seine
Infanterie-Ausbildung bei der II. Abteilung der Schiff-Stamm-Abteilung der
Ostsee in Stralsund. Am 4. Juli 1927 kam er zur Bordausbildung auf die SSS Niobe
und am 1. November 1927 auf den leichten Kreuzer Berlin, auf dem er am 1.
November 1927 zum Seekadetten befördert wurde. Ab dem 18. März 1929 absolvierte
er die Lehrgänge für Fähnriche, u.a. den Hauptlehrgang für Fähnriche, den
Nachrichtenlehrgang und den Torpedolehrgang. Am 31. Januar 1931 kam er zur
weiteren Bordausbildung auf das Linienschiff Schleswig-Holstein, auf dem er am
1. Oktober 1931 zum Leutnant zur See befördert wurde. Am 2. Oktober 1931 wurde
Klaus Scholtz Wachoffizier auf dem Torpedoboot G-11 und am 29. September 1932
Kompanieoffizier bei der V. Marine-Artillerie-Abteilung. Am 1. Oktober 1933 zum
Oberleutnant zur See befördert, wurde Scholtz am 25. September 1934 Adjutant und
Wach-Offizier auf dem Torpedoboot G-8. Am 6. Juli 1936 wurde er als Lehr- und
Gruppenführer an die Marineschule Flensburg-Mürwik versetzt und am 1. Oktober
1936 zum Kapitänleutnant befördert. Am 3. Juni 1937 wurde er Kommandant des
Torpedobootes Jaguar, mit dem er u.a. an Fahrten in spanische Gewässer teilnahm.
Im April 1940 meldete er sich freiwillig zur Unterseebootswaffe. Er absolvierte
die U-Schule und den U.T.O.-Lehrgang und wurde am 22. Oktober 1940 Kommandant
von U-108. Seine erste
Feindfahrt fuhr er vom 15. Februar bis zum 12. März 1941 und versenkte dabei
zwei Schiffe mit 8.078 brt. Seine zweite Feindfahrt absolvierte er vom 3. April
bis zum 2. Mai 1941 und versenkte dabei ein Schiff mit 16.444 brt, den
Hilfskreuzer Rajputana. Auf der folgenden dritten Feindfahrt vom 25. Mai bis zum
7. Juli 1941 konnte Scholtz sieben Schiffe mit 26.931 brt versenken. Auf der
vierten Feindfahrt vom 19. August bis zum 21. Oktober 1941 wurden keine Erfolge
erzielt. Am 1. November 1941 wurde Scholtz zum Korvettenkapitän befördert. Seine
fünfte Feindfahrt absolvierte Scholtz vom 9. Dezember bis zum 25. Dezember 1941
und versenkte dabei zwei Schiffe mit 7.620 brt. Nach der Rückkehr von dieser
Fahrt wurde Scholtz am 26. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Die
sechste Feindfahrt absolvierte er vom 8. Januar bis zum 4. März 1942 und
versenkte dabei fünf Schiffe mit 20.082 brt. Die siebte Feindfahrt dauerte vom
30. März bis zum 1. Juni 1942. Auf dieser Fahrt wurden fünf Schiffe mit 31.340
brt versenkt. Seine achte und letzte Feindfahrt absolvierte Scholtz vom 13. Juli
bis zum 10. September 1942 und versenkte dabei drei Schiffe mit 17.496 brt. Am
Tag der Rückkehr wurde er für seine Erfolge mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.
Gleichzeitig gab er das Kommando über U-108
ab, um am 15. Oktober 1942 Kommandant der 12.
Unterseebootsflottille in Bordeaux zu werden. Am 1. Juli 1944 zum
Fregattenkapitän befördert, wurde Scholtz in der eingeschlossenen Festung
Bordeaux Kommandeur des III. / Marine-Regiment Badermann. Am 11. September 1944
geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 20. April 1946
entlassen wurde.
1953 trat er in den "Grenzschutz See" ein, aus dem später die Bundesmarine hervorging. 1966 ging er als Kapitän zur See in Pension.
Auf acht Feindfahrten hatte Klaus Scholtz 25 Schiffe mit 127.991 brt versenkt.
Ritterkreuz (26. Dezember 1941) Eichenlaub (10. September 1942)
Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall,
1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete
Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011