Schünemann, Otto

 

* 2. Mai 1883, Granzow in Pommern

† 7. Januar 1945, Winsen an der Luhe

 

Otto Schünemann trat am 1. April 1901 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei in das Infanterie-Regiment von Wittich (3. Kurhessisches) Nr. 83. In diesem wurde er am 14. Oktober 1901 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule Anklam wurde er am 18. August 1902 zum Leutnant befördert wurde. Er war ab dem 1. September 1905 Adjutant beim I. Bataillon seines Regiments. Ab dem 1. Oktober 1907 fungierte er als Regiments-Gerichts-Offizier und am 18. August 1910 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1912 wurde er als Adjutant in das Bezirks-Kommando Kassel versetzt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges am 3. August 1914 wurde Otto Schünemann als Kompanieführer in die MG-Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 83 versetzt. Das Regiment wurde an der Westfront eingesetzt und nahm an der Schlacht bei Neufchâteau teil. Ende August war das Regiment an der Schlacht an der Maas beteiligt und anschließend an der Schlacht an der Marne. Mitte September folgte die Erstürmung von Servon und anschließend Stellungskämpfe in der Champagne und westlich der Argonnen. Am 4. Oktober 1914 hatte Otto Schünemann einen Unfall, in dessen Folge er bis Mitte November 1914 erkrankte. Am 8. Oktober 1914 zum Hauptmann befördert, kehrte er am 17. November zu seiner Kompanie zurück. Am 26. April 1915 erkrankte er erneut und wurde im Anschluß in der Ersatz-MG-Kompanie des XII. Armeekorps versetzt. Am 4. Juli 1915 kam er als Kompanie-Führer in das Infanterie-Regiment von Wittich (3. Kurhessisches) Nr. 83 und am 15. Juni 1916 wurde er Adjutant in der 92. Infanterie-Brigade. Ab dem 26. Juni 1916 fungierte er als Ordonnanz-Offizier in der 92. Infanterie-Division und ab dem 14. September  1916 als Bataillonsführer des II. Bataillons des Landwehr-Infanterie-Regiments 133. Vom 19. Oktober 1916 bis Kriegswende war er schließlich Adjutant bei der 43. Infanterie-Brigade. Am 5. Januar 1919 wurde er Adjutant  beim Freiw. Lds. Jg. Korps. Am 4. April 1919 wurde er zum Kriegsministerium kommandiert Am 2. September 1919 wurde Otto Schünemann Führer der VI. Abteilung des Freiw. Lds. Jg. Korps. Am 5. November 1919 wurde er in die vorläufige Reichswehr übernommen und Adjutant in der Reichswehr-Brigade 16. Am 26. Oktober 1920 wurde er Regiments-Adjutant im Reichswehr-Schützen-Regiment 18 (ab 1. Januar 1921 Reichswehr-Infanterie-Regiment 18). Am 27. Dezember 1921 wurde er Chef der 1. Kompanie des Regiments und am 1. März 1924 MG-Offizier im Stab des Regiments. Am 1. Oktober 1924 wurde er zur Küstenwehr-Abteilung IV kommandiert und am 1. November 1924 zum Major befördert. Ab dem 1. Juni 1926 diente er in der Kommandantur vom Truppenübungsplatz Ohrdruf und ab dem 1. November 1926 im Infanterie-Regiment 3. Am 1. März 1927 übernahm er hier das Kommando über das III. Bataillon, bis er am 1. Januar 1929 in den Stab der 6. Division der Reichswehr kommandiert wurde. Ab dem 1. Februar 1929 wurde er hier auch wieder als Adjutant eingesetzt und am 1. Oktober 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1932 folgte seine Beförderung zum Oberst und am 1. April 1934 seine Ernennung zum Kommandanten des Truppenübungsplatzes Munsterlager. Am 1. Juni 1935 zum Generalmajor befördert, wurde er am 1. Juli 1935 mit der Wahrung der Geschäfte des Kommandanten des Truppenübungsplatzes Bergen betraut und am 1. August 1935 zum Kommandanten vom Truppenübungsplatz Bergen ernannt. Am 1. August 1937 wurde er schließlich mit dem Charakter als Generalleutnant verabschiedet.

Am 1. Mai 1938 wurde Otto Schünemann zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt, am 30. Juni 1938 aber erneut verabschiedet. Bei Beginn der deutschen Mobilmachung am 26. August 1939 wurde er Kommandeur der Ersatztruppen X in Hamburg, am 12. Dezember 1939 schließlich in Division Nr. 160 umbenannt. Am 1. Februar 1941 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant und am 1. Mai 1942 seine Versetzung in die Führerreserve. Am 30. Juni 1942 wurde seine Mob-Bestimmung und am 30. April 1943 seine v.V.-Stellung aufgehoben. Am 12. Dezember 1944 wurde er auf Grund einer Denunziation durch die Gestapo verhaftet, am 3. Januar 1945 aber wieder aus der Haft entlassen. Nach einer Operation im Krankenhaus Winsen an der Luhe ist er am 7. Januar 1945 verstorben.

 

Literatur und Quellen:

Ottomar Krug: Deutsche Generale 1918 - 1945, Bundesachiv Freiburg, Signatur MSg 109/10852
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.