Schultz, Fritz-Rudolf

 

* 19. Februar 1917, München

+ 2. März 2002, Gau-Bischofsheim

 

Fritz-Rudolf Schultz trat nach seinem Abitur 1935 als Offiziersanwärter in die Wehrmacht ein. Er kam zur Nachrichtentruppe und wurde 1937 im Panzer-Regiment 3 zum Leutnant befördert. 1938 nahm er seinen Abschied, um das väterliche Gut zu übernehmen. Bei Kriegsbeginn wurde er im August 1939 in das Panzer-Regiment 35 einberufen und nahm als Ordonnanz-Offizier am Polen- und Westfeldzug teil. Anschließend wurde er zum Oberleutnant der Reserve befördert und zum Nachrichten-Offizier und Regimentsadjutanten ernannt. Ab Juni 1941 kämpfte er in Rußland und wurde im Herbst 1942 zum Hauptmann der Reserve befördert. Im November 1942 wurde er Chef der 2. / Panzer-Regiment 35 und im Frühjahr 1943 auf einen Abteilungsführer-Lehrgang kommandiert. Am 28. Juli 1943 übernahm er die I. / Panzer-Regiment 35 im Raum von Orel und führte die Abteilung anschließend bei den schweren Abwehrkämpfen. Dabei erwarb er sich am 26. Dezember 1943 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Beim Entsatz des eingeschlossenen Kowel zeichnete er sich besonders aus und wurde am 21. April 1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 1. Mai 1944 wurde er zum Major befördert. Während der Kämpfe in Kurland führte er zeitweise das Panzer-Regiment 35 und zeichnete sich mit seiner Abteilung bei mehreren Gegenstößen besonders aus. Am 28. Oktober 1944 wurde er hierfür mit dem Eichenlaub ausgezeichnet, das ihm von Heinrich Himmler in Trossingen persönlich überreicht wurde. Ab Januar 1945 war er Panzeroffizier im Stab der Heeresgruppe A. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er bereits nach sieben Tagen entlassen wurde, um das elterliche Gut zu bewirtschaften.

1953 wurde er für die FDP in den Landtag von Rheinlandpfalz gewählt und wurde 1955 dessen Vizepräsident. Von 1957 bis 1960 war er im deutschen Bundestag  und wurde im März 1970 Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. Für seine Arbeit wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

 

Ritterkreuz (21. April 1944) Eichenlaub (28. Oktober 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011