Stein, Erich

 

* 17. Juli 1884, Heilbronn

† 21. Dezember 1945, München


 

Erich Stein war der älteste Sohn des späteren Oberst Adolph Friedrich Stein und dessen Ehefrau Helene Johanne Luise Muffey. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1902 mit dem Charakter als Fähnrich in das Württembergische Heer ein. Er wurde dabei zum 8. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 126 "Großherzog Friedrich von Baden" nach Straßburg im Elsaß überwiesen. Bei diesem wurde er am 13. Oktober 1902 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1903 (D4d) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 6. Kompanie seines Regiments in Straßburg eingesetzt. Am 25. Februar 1908 wurde er vom 1. März 1908 ab auf ein Jahr behufs Dienstleistung zum 2. Ober-Elsässiches Feldartillerie-Regiment Nr. 51 der Preußischen Armee ebenfalls in Straßburg kommandiert. Am 25. Februar 1909 wurde er bis Ende des Monats behufs Dienstleistung beim 2. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 51 nach Preußen kommandiert, zum 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 65 versetzt und gleichzeitig behufs Verwendung beim 2. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 51 in dem Kommando nach Preußen belassen. Bei diesem Regiment gehörte er als Batterieoffizier zur 6. Batterie in Straßburg. Im Frühjahr 1910 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Batterie am gleichen Standort. 1910/11 wurde er als Nachfolger von Leutnant Pfeiffer zum Adjutant der II. Abteilung vom 2. Ober-Elsässisches Feldartillerie-Regiment Nr. 51 in Straßburg ernannt. Als solcher wurde er am 18. August 1912 (P5p) zum Oberleutnant befördert. Am 30. September 1913 wurde er als Abteilungsadjutant durch Leutnant Ulrich abgelöst. Für seine Generalstabsausbildung wurde er am 1. Oktober 1913 zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er als Pilot zur Feldflieger-Abteilung Nr. 2. Mit dieser wurde er anfangs beim AOK 5 unter dem XVI. Armeekorps in Metz eingesetzt. Mit der Abteilung blieb er immer an der Westfront im Einsatz. Am 28. November 1914 (H7h) wurde er zum Hauptmann befördert. Im Februar 1915 wurde sie in den Argonnen verwendet. Etwa zu jener Zeit wurde er Führer vom Armee-Flug-Park 10. 1916 gab er diesen ab und übernahm dafür als Führer eine Artillerie-Flieger-Abteilung. Am 16. Juni 1917 gab er seine Führung ab. Dafür wurde er ab dem 17. Juni 1917 beim Stab der 16. Infanterie-Division eingesetzt. Am 23. Dezember 1917 wurde er zum Generalstab vom XXV. Reservekorps versetzt. Mitte August 1918 wurde er zum Stab der 41. Infanterie-Division versetzt. Dort blieb er über das Kriegsende hinaus im Einsatz. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzn noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er beim Abschnitts-Kommando I der Neutralen Zone Wesel eingesetzt. Am 22. November 1919 wurde er zur Verfügung vom 1. Württembergisches Feldartillerie-Regiment "König Karl" Nr. 13 gestellt und beurlaubt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 15. Mai 1920 wurde er aus dem Heer verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Major verliehen.

Nach seinem Abschied studierte er vier Semester Ökonomie. Seine Tochter Gabriele Stein wurde am 6. Juni 1923 geboren. Am 1. Oktober 1934 trat er als Ergänungsoffizier in den Dienst der Luftwaffe. Dabei kam er als Major (E) und Referent zum Gehobenes Luftamt V nach München. Durch die Umbenennung der Einheit gehörte er ab dem 1. April 1935 zum Luftkreis-Kommando V umbenannt. Am 1. Oktober 1936 wurde er als Referent in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1937 zum Oberstleutnant befördert. Ende Januar 1938 wurde er zum inzwischen zum Luftkreiskommando V umbenannten Stab versetzt. Durch die erneute Umbenennung des Stabes kam er kurz darauf als Quartiermeister zum Luftwaffengruppenkommando 3. Durch die Umgliederung des Stabes wechselte er am 1. Februar 1939 als Oberquartiermeister zur Luftflotte 3. Am 31. Juli 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1939 zum Oberst befördert. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 blieb er weiter Quartiermeister der Luftflotte 3. Als Oberquartiermeister wurde er am 1. Oktober 1940 in das aktive Offizierkorps überführt. Kurz darauf wurde er am 28. Oktober 1940 mit Wirkung vom 1. November 1940 zum Generalmajor befördert. 1941 befand sich seine Tochter zur Ausbildung auf Schloß Spetzgart. Seine Tochter leistete ab dem 1. April 1942 ihr Pflichtjahr beim Reichsarbeitsdienst (RAD) ab. Zum 1. Dezember 1942 stand er zur Beförderung zum Generalleutnant heran, wurde aber zurückgestellt, da er als Oberquartiermeister einer Luftflotte nicht die Dienststellung eines Divisionskommandeurs innehatte. Er wurde noch im Monatam 31. Dezember 1942 mit einem Rangdienstalter vom 1. Dezember 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 26. Juli 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Silber verliehen. Erst am 24. August 1944 wurde er als Oberquartiermeister der Luftflotte 3 abgelöst. Er wurde jezzt in die Führerreserve OKL versetzt und der Flieger-Ersatz-Division zur Verfügung gestellt. Am 31. Dezember 1944 wurde er aus dem Dienst verabschiedet. Seine Privatanschrift war die Äußere Prinzregentenstraße 19 in München. Sein Grundgehalt betrug damals 1583,34 RM. Zusätzlich erhielt er noch 210 RM als Wohngeldzuschuss. Nach der sechsprozentigen Gehaltskürzung erhielt er, inclusive des Kinderzuschlages von 20 RM, 1705,74 RM. Den Kinderzuschlag erhielt er weil seine Tochter seit dem 27. März 1943 an der Universität München eine Ausbildung als Lehrerin absolvierte. Nach Abzug von 345 RM Lohnsteuer und 32,05 RM für das Winterhilfswerk und 1,50 RM für den Aero-Club waren ihm 1327,19 RM auszuzahlen. Er ist bereits im Dezember 1945 gestorben.

Seine jüngere Schwester war die am 26. September 1885 geborene Anna Helene Hildegard Stein. Diese heiratete am 27. September 1911 den über zwei Jahre älteren praktischen Arzt Dr. med. Heinrich Zaepffel, Sohn vom Professor der Theologie Richard Zaepffel, in Straßburg im Elsaß.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Pers 6/1934