Stottmeister, Kurt Bruno
* 1. August 1877, Vorwerk Gudgallen, Kreis Ragnit in
Ostpreußen † 9. September 1938, Berlin-Charlottenburg |
Kurt Stottmeister war der Sohn vom Stabsveterinär a.D., Tierarzt und Gutsbesitzer Wilhelm Stottmeister und dessen Ehefrau Emma, geborene Schaefer. Er trat am 2. Mai 1896 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Oberschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 62. Am 4. Juni 1896 wurde er zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Am 2. September 1896 folgte die Beförderung zum Fahnenjunker-Unteroffizier. Am 18. Februar 1897 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde am 18. Oktober 1897 zum Sekondeleutnant ernannt. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Cosel eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Er gehörte jetzt als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie seines Regiments in Cosel. Im Herbst 1900 wurde er in gleicher Funktion in die 9. Kompanie seines Regiments nach Ratibor versetzt. Im Frühjahr 1902 gehörte er dann als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie am gleichen Standort. Am 29. September 1902 heiratete er die nicht einmal zwei Jahre jüngere Emma Helene Sophie 'Else' Severin, Tochter vom Rittmeister Ferdinand Severin, in Schneidemühl. Vom 1. Oktober 1902 bis zum 30. September 1903 wurde er zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2 kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er als Kompanieoffizier zur 12. Kompanie vom 3. Oberschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 62 in Ratibor. Am 22. November 1903 wurde sein Sohn Hans-Eberhard Wilhelm Kurt Ferdinand Stottmeister in Ratibor geboren. Im Frühjahr 1905 und 1906 gehörte er in gleicher Funktion wieder zur 10. Kompanie am gleichen Standort. 1907 war er als Nachfolger von Oberleutnant Fuhrmann Adjutant des III. Bataillons seines Regiments in Ratibor. Bereits im Herbst 1907 wurde er von Leutnant Grub als Bataillonsadjutant abgelöst. Am 1. Oktober 1907 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Am 18. Februar 1908 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Am 15. November 1908 wurde sein Sohn Horst-Joachim Hagen Franz Winfried Stottmeister in Berlin-Charlottenburg geboren. Nach dem Abschluß der Kriegsakademie wurde er vom 21. Juli 1910 bis zum 30. September 1910 zum Ulanen-Regiment Nr. 18 kommandiert. Vom 1. Oktober 1910 bis zum 30. September 1911 wurde er zur Dienstleistung zum Luftschiffer-Batallion Nr. 1 kommandiert. Vom 1. Oktober 1911 bis zum 21. Juli 1913 wurde er zur Militärtecnischen Akademie kommandiert. Während dieser Zeit wurde er vom 2. Juli 1912 bis zum 30. September 1912 zum Kraftfahr-Bataillon kommandiert. Vom 21. Juli 1913 bis zum 30. September 1913 wurde er zum Fußartillerie-Regiment Nr. 5 kommandiert. Am 1. Oktober 1913 kam er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann als Lehrer zum Luftschiffer-Bataillon Nr. 1. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er im Sommer 1914 noch immer als Lehrer zum Königlich Preußisches Luftschiffer-Bataillon Nr. 1. Privat wohnte er jetzt in der 2. Etage der Kaiser-Friedrich-Straße 2a in Berlin-Charlottenburg. Vom 4. August 1914 bis zum 7. September 1915 wurde er als Führer der Feldluftschiffer-Abteilung 4 eingesetzt. Mit dieser wurde er anfangs im Bereich der 5. Armee eingesetzt. Der erste Flugplatz seiner Abteilung war Saarbrücken. Am 15. November 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 17. September 1915 bis Mai 1916 wurde er als Führer der Feldluftschiffer-Abteilung 34 verwendet. Am 3. Juni 1916 wurde er zur Fledluftschifferschule nach Jüterbog versetzt. Am 22. Juli 1916 wurde er als Stabsoffizier der Luftschiffertruppen dem AOK 2 zugeteilt. Am 19. Oktober 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 16. März 1917 ist er zur Heeresgruppe Kornprinz Rupprecht zurückgetreten. Am 24. März 1917 wurde er als Stabsoffizier der Luftschiffertruppen dem AOK 6 zugeteilt. Am 16. Mai 1917 wurde er der 4. Armee zugeteilt. Am 7. August 1917 wurde er vom Kommandierenden General der Luftstreitkräfte als Koluft zur 4. Armee kommandiert. Am 12. September 1917 wurde er von der Oberen Heeresleitung (OHL) als Koluft zur 14. Armee versetzt. Zum Ende des Frühjahrs 1918 wurde er leicht verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Anfang 1920 wohnte er in der 3. Etage der Kaiser-Friedrich-Straße 2a in Berlin-Charlottenburg. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zur Kraftfahr-Abteilung 2 der Reichswehr-Brigade 2. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Stabsoffizier beim Stabe in die 2. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Stettin übernommen. 1921 wurde er dann zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Im gleichen Jahre wurde er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Altengrabow versetzt. Am 4. August 1922 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Sommer zum Kommandeur der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Berlin-Lankwitz ernannt. Dieses Kommando gab er im Frühjahr 1925 an Major Felix Jacobi ab. Dafür wurde er jetzt in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre aber nur etatmäßig eingesetzt. In Wahrheit wurde er die nächsten vier Jahre beim geheimen Kraftfahrlehrstab als Militärkraftfahrsachverständiger (Ausbilder für Fahrlehrer) eingesetzt. Anfang 1925 war die 4. Etage der Königin-Elisabeth-Straße 14 in Berlin-Charlottenburg seine private Anschrift. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt bei der Kommandantur der Festung Stettin eingesetzt. 1927/28 wurde er dann zum Stab der III. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Itzehoe versetzt. Nach einem Jahr wurde er dann zum Regimentsstab vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Schwerin in Mecklenburg versetzt. Sein Privatwohnsitz Anfang 1930 war die 4. Etage der Königin-Elisabeth-Straße 15 in Berlin-Charlottenburg seine private Anschrift. Am 1. Februar 1930 wurde er dort zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann am 31. Oktober 1930 aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
1935 wohnte er in der 3. Etage der Beaumontstraße 2 in Magdeburg. Er lebte 1938 als Oberst (E) in der Badensche Straße 17 in Berlin-Wilmersdorf. Er starb am 9. September 1938 um 21Uhr10 im Städtischen Krankenhaus in der Spandauer Chaussee in Berlin-Charlottenburg. Als Todesursache wurden Chronische Hirnhautentzündung, Lungen- und Hirnoedem angegeben. Sein Sohn Horst-Joachim Stottmeister war damals Vortragskünstler und Tanzparodist. Sein Sohn Hans Stottmeister war 1940 Oberregierungsrat und wohnte auch in der Badensche Straße 17 in Berlin-Wilmersdorf, wo er die Telefonnummer 874969 hatte. Sein Sohn Horst-Joachim heiratete als Tanzlehrer am 10. Januar 1944 die Brunhilde Emma Packhäuser in Hamburg. Sein Sohn Horst-Joachim Stottmeister starb als Unteroffizier am 9. Oktober 1944 im Reservelazarett Straßburg im Teillazarett Bürgerspital Straßburg-Kronenburg an einer Bauchfellentzündung. Sein Sohn Hans-Eberhard Stottmeister starb am 30. April 1945 als Oberstintendant durch Freitod im Schloß Wengwies bei Eschenlohe, seine Heimatadresse war damals die Badensche Straße 17 in Berlin-Wilmersdorf. Seine eigene Witwe wohnte im Jahr 1947 im Schloß Marbach.