Tarnow, Otto Siegfried

 

* 9. September 1893, Bromberg in der Provinz Posen

† 19. April 1963, Wilhelmshaven

 

 

Otto Tarnow trat am 4. August 1914 in die Kaiserliche Armee ein. Nach seiner Grundausbildung wurde er an die Front verlegt und dort schon nach kurzer Zeit verwundet. Zwischen dem 26. Oktober und dem 15. November 1914 lag er im Reserve-Lazarett Schöningen. Nach seiner Genesung wurde er in das Ersatz-Bataillon des Kaiser Alexander Garde-Regiment Nr. 1 versetzt. Am 30. Juli 1915 wurde er der Krankentransportabteilung der Bugarmee zugeteilt und dort am 6. Juli 1917 zum Hilfsarzt ernannt. Am 18. Januar 1919 wurde er aus dem Militärdienst entlassen. Nach dem Krieg studierte er Medizin.
Am 15. August 1922 trat Dr. med. Tarnow in die Reichsmarine ein und wurde der Marinelazarettabteilung Swinemünde zugeteilt. Gleichzeitig wurde ihm der Dienstgrad Marineunterarzt verliehen. Am 1. September 1922 folgte seine Beförderung zum Marineassistenzarzt. Am 9. Oktober 1922 wurde er Hilfsarzt bei der Küstenwehrabteilung I. Zugleich war er weiterhin der Marinelazarettabteilung Swinemünde zugeteilt. Am 1. Oktober 1923 wurde Tarnow Halbflottillenarzt bei der 2. Torpedobootshalbflottille und am 4. Februar 1924 Flottillenarzt bei der I. Torpedobootsflottille. Zugleich blieb er Halbflottillenarzt bei der 2. Torpedobootshalbflottille. Am 7. Oktober 1924 wurde er ans Marinelazarett Köln-Wik versetzt. Am 1. April 1925 wurde er Schiffsarzt auf dem Segelschulschiff SMS "Niobe". Am 1. Oktober 1925 wurde er hier zum Marinestabsarzt befördert und am 20. März 1926 Soldatenfamilienarzt in Kiel. Dabei unterstand er dem Sanitätsamt der Marinestation der Ostsee. Zwischen dem 21. Juni und dem 7. Juli 1928 war er zugleich Soldatenfamilienarzt in Friedrichsort. Am 2. Oktober 1929 wurde er zur Verfügung des Stationsarztes der Marinestation der Ostsee gestellt und zum Krankenhaus Bethanien in Berlin kommandiert. Am 30. September 1931 wurde er Standortarzt Berlin und am 2. Oktober 1932 zur Verfügung der Marineleitung gestellt. Am 3. November 1932 kam er als Schiffsarzt auf den Kreuzer "Köln" und am 5. Februar 1934 wurde er Leitender Arzt im Marinelazarett Kiel-Wik. Hier folgte am 1. April 1934 seine Beförderung zum Marineoberstabsarzt. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Geschwaderarzt befördert. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurde Otto Tarnow Chefarzt auf dem Lazarettschiff "Robert Ley". Am 1. Januar 1940 zum Flottenarzt befördert, folgte am 5. Januar 1940 seine Verwendung als Chefarzt des Marinelazaretts Sanderbusch. Im Februar 1943 folgte dann die Verwendung als Chefarzt des Marinelazaretts Simferopol. Ab dem 26. September 1943 fungierte er als Leitender Sanitätsoffizier im Stab des Admirals Schwarzes Meer. Am 1. März 1944 wurde er zum Admiralarzt befördert und am 31. März 1944 Leitender Sanitätsoffizier im Stab des Marinegruppenkommandos West (ab 20. Oktober 1944 Stab des Marineoberkommandos West). Im Januar 1945 kam er schließlich als Chef des Sanitätsdienstes ins Marineoberkommando der Nordsee. Am 20. Juli 1945 geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 18. Oktober 1946 entlassen wurde.

 

Literatur und Quellen:

Dermot Bradley, Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945 Band 3: P-Z Biblio Verlag, Osnabrück 1990
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1938, Verlag Mittler und Sohn, Berlin, 1938
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1937, Verlag Mittler und Sohn, Berlin, 1937
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1936, Verlag Mittler und Sohn, Berlin, 1936
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1935, Verlag Mittler und Sohn, Berlin, 1935