Tobye, Erhard
* 18. April 1895, Gut Wandern in Brandenburg + 16. Dezember 1971, Wilhelmshaven |
Erhard Tobye trat am 1. April 1911 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Nach seiner Grundausbildung absolvierte er seine Bordausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Hansa. Ab dem 1. April 1912 besuchte er die Marineschule Mürwik, wo er am 15. April 1912 zum Fähnrich zur See befördert wurde. Ab dem 24. September 1913 tat er auf dem Kleinen Kreuzer SMS Stralsund Dienst, wo er am 3. August 1914 zum Leutnant zur See befördert wurde. Mit SMS Stralsund nahm er an der Schlacht bei Helgoland und den anschließenden Vorstößen der deutschen Aufklärungsstreitkräfte gegen die britische Lüste teil. Im Januar 1915 kam es zur Schlacht auf der Doggerbank. Am 12. Februar 1915 verließ Erhard Tobye die SMS Stralsund wieder und wurde zur I. Matrosendivision versetzt. Zwischen dem 22. April und dem 18. November 1915 diente er auf den Linienschiffen SMS Wörth und SMS Kaiser Barbarossa und anschließend auf dem Linienschiff SMS Zähringen. Am 2. April 1916 wurde er zur weiteren Ausbildung auf das Vorpostenboot V 161 versetzt und am 11. Juli 1916 als seemännischer Berater zum Armeeluftschifftrupp kommandiert und dort am 26. April 1917 zum Oberleutnant zur See befördert. Ab dem 3. Mai 1917 war er Wachoffizier auf dem Marine-Luftschiff L 13 eingesetzt. Am 27. September 1917 wurde er dann als Kommandant und Gruppenführer zur 2. Handelsschutzhalbflottille versetzt. Ab dem 2. März 1918 diente er als Wachoffizier auf dem Unterseeboot SM UB 88 der Unterseebootsflottille Flandern. Zwischen dem 24. Juni und dem 20. Juli 1918 absolvierte er einen Lehrgang auf dem Kleinen Kreuzer SMS Thetis und dem Schulschiff SMS Württemberg. Am 21. Juli 1918 wurde er zur Verfügung der Inspektion des Ubootswesens gestellt und am 26. Februar 1919 als Wachoffizier und Kommandant zur VI. Ostsee-Minensuchflottille versetzt. Zwischen dem 10. März und dem 2. Juni 1920 stand der zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Nordsee. Ab dem 3. Juni 1920 war er Kompanieoffizier bei der Küstenwehr-Abteilung IV und ab dem 2. Dezember 1921 Adjutant an der Schiffsartillerieschule. Hier erfolgte am 1. März 1922 seine Beförderung zum Kapitänleutnant. Am 20. März 1922 wurde er als Wachoffizier auf den Kreuzer Medusa versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er Adjutant bei der Kommandantur Pillau, bis er am 13. Mai 1926 als 2. Artillerie-Offizier auf das Linienschiff Elsaß versetzt wurde. Am 29. Mai 1928 wurde er Kompanieführer bei der I. Marine-Artillerie-Abteilung und am 3. Oktober 1929 Artillerie-Offizier bei der Kommandantur Pillau. Am 1. Februar 1930 wurde er hier zum Korvettenkapitän befördert. Am 1. Oktober 1932 folgte seine Versetzung auf das Linienschiff Schlesien, wo er als 1. Artillerie-Offizier eingesetzt wurde. Ab dem 25. September 1934 war er Kommandant des Artillerie-Schulschiffs Bremse und am 1. Juli 1935 wurde er zum Fregattenkapitän befördert. Am 13. September 1935 wurde er in die Marineleitung (ab 1. November 1936 Oberkommando der Kriegsmarine) versetzt und dort Chef der Allgemeinen Artillerie-Abteilung im Marinewaffenamt. Hier erfolgte am 1. Januar 1937 seine Beförderung zum Kapitän zur See. Am 7. November 1939 wurde er Chef der Hauptverwaltung im Marinewaffenhauptamt, ab 1. März 1941 der Amtsgruppe für Beschaffung, Verwaltung und Nachschub von Artilleriewaffen und Munition, Nebel- und Gasschutzgerät sowie Artilleriearsenale im Artilleriewaffenamt. Zwischen dem 7. November 1939 und dem 31. Oktober 1940 war er zugleich Chef der Abteilung für Bereitstellung und Nachschub der Artilleriemunition, Bearbeitung von Rohstoffangelegenheiten und militärischen Haushaltsfragen. Am 1. April 1941 wurde Erhard Tobye zum Konteradmiral befördert. Am 1. Februar 1942 wechselte er als Chef des Stabes zur Kriegsmarinewerft Kiel. Ab dem 2. Mai 1943 war er Marinebeauftragter beim Heereswaffenamt. Am 30. Juni 1943 wurde Erhard Kobye aus dem Militärdienst verabschiedet und zur Verfügung der Kriegsmarine gestellt. Er verblieb als Marinebeauftragter beim Heereswaffenamt und wurde am 10. Mai 1944 Chef der Zentraldruckschriftenverwaltung im OKM. Zwischen dem 1. Mai und dem 15. Oktober 1945 war er für die Abwicklung der Zentraldruckschriftenverwaltung zuständig. Aus der anschließenden Kriegsgefangenschaft wurde er am 2. Dezember 1946 entlassen.
Literatur und Quellen:
Dermont Bradley, Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutrschlands Admirale
1849 - 1945: Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-,
Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang, Band 3: P-/. Biblio-Verlag,
Osnabrück
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen
Kriegsmarine 1938, nach dem Stand vom 1. November 1938, Mittler & Sohn, Berlin
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen
Kriegsmarine 1935, nach dem Stand vom 1. November 1935, Mittler & Sohn, Berlin
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen
Kriegsmarine 1937, nach dem Stand vom 1. November 1937, Mittler & Sohn, Berlin
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen
Kriegsmarine 1944, nach dem Stand vom 1. November 1944, Mittler & Sohn, Berlin