Topp, Karl

 

* 29. September 1895, Voerde in Westfalen

+ 24. April 1981, Jever

 

 

Karl Topp trat am 1. April 1914 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Nach seiner Grundausbildung absolvierte er seine Bordausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Victoria Louise. Am 7. August 1914 wurde er auf das Linienschiff SMS Thüringen versetzt, wo er in den folgenden Jahren Dienst tat. Am 23. Dezember 1914 wurde er zum Fähnrich zur See und am 13. Juli 1916 zum Leutnant zur See ernannt. Mit dem Schiff nahm Karl Topp u.a. an der Schlacht auf der Doggerbank und der Skagerrakschlacht teil. Ab dem 4. März 1917 fungierte er als 2. Torpedo-Offizier auf dem Linienschiff. Am 10. September 1917 endete mit der Versetzung zur Unterseebootsschule seine Dienstzeit auf SMS Thüringen. Karl Topp erhielt eine Unterseebootsausbildung und wurde im Anschluß zur I. Unterseebootsflottille Mittelmeer versetzt. Er wurde Wachoffizier auf SM UC 54, ab dem 10. April 1918 auf SM UB 48 und ab dem 16. Mai 1918 auf SM UC 67.  Nach Ende er Kampfhandlungen kehrte er im Januar 1919 nach Deutschland zurück und wurde am 22. Januar 1919 z.Vfg. des Chefs der Marinestation der Nordsee gestellt. Ab dem 28. Mai 1919 diente er als Adjutant auf dem Kreuzer Graudenz, bis er am 11. März 1920 als Chiffrieroffizier in den Stab der Marinestation der Nordsee versetzt wurde. Ab dem 1. Juni 1920 wurde er als Wachoffizier bei der II. Flottille eingesetzt und hier am 28. September 1920 zum Oberleutnant zur See befördert. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Flaggleutnant in den Stab des Befehlshabers der Seestreitkräfte der Nordsee versetzt. Am 1. Oktober 1923 folgte seine Versetzung in die Schiffsstammdivision der Nordsee, wo er zuerst als Adjutant und ab dem 19. Februar 1925 als Kompanieführer eingesetzt wurde. Am 26. September 1925 übernahm er das Kommando über das Torpedoboot V 6, das Führerboot der 3. Torpedobootshalbflottille. Am 1. April 1926 wurde er zum Kapitänleutnant befördert. Am 28. September 1927 folgte seine Verwendung als Kompanieführer (1. Kompanie) bei der I. Abteilung der Schiffsstammdivision der Nordsee und am 16. April 1928 als Platzmajor in Wilhelmshaven. Ab dem 8. Oktober 1928 war er wieder Kompanieführer (3. Kompanie) bei der I. Abteilung der Schiffsstammdivision der Nordsee. Zwischen dem 1. Oktober 1929 bis zum 1. April 1931 absolvierte er die Führergehilfenausbildung, die bei der Reichswehr getarnte Generalstabsausbildung. Nach deren Abschluss wurde er seemännischer Betriebsdirektor im Ausrüstungsressort der Marinewerft Wilhelmshaven. Am 6. Oktober 1939 wurde er 3. Admiralstabsoffizier im Stab der Marinestation der Ostsee und am 1. Oktober 1933 zum Korvettenkapitän. Ab dem 29. September 1934 war er auf dem Kreuzer Emden eingesetzt, zuerst als Navigationsoffizier, ab dem 1. Oktober 1935 als Erster Offizier. Am 14. September 1936 wurde er in das Oberkommando der Kriegsmarine versetzt. Hier fungierte er als Generalreferent für militärische Fragen des Schiffsbaus, ab dem 1. April 1939 dann als Chef der Militärischen Abteilung im Amt Kriegsschiffbau und ab dem 15. Oktober 1939 als Chef der Militärischen Amtsgruppe im Hauptamt Kriegsschiffbau. Am 1. April 1937 war er zum Fregattenkapitän und am 1. April 1939 zum Kapitän zur See befördert worden. Am 15. Januar 1941 wurde er zur Baubelehrung des Schlachtschiffs Tirpitz an die Kriegsmarinewerft in Wilhelmshaven versetzt und am 25. Februar 1941 erster Kommandant des Schiffs. Sein Ersuchen, mit der Tirpitz bereits am Unternehmen Rheinübung mit dem Schwesterschiff Bismarck teilzunehmen, wurde durch die Seekriegsleitung abgelehnt. Im Januar 1942 wurde die Tirpitz nach Norwegen verlegt, um von hier aus gegen die alliierten Nordmeergeleitzüge eingesetzt zu werden. Im März 1942 wurde die Tirpitz erstmals gegen britische Nordmeergeleitzüge eingesetzt. Am 1. Februar 1943 wurde Karl Topp zum Konteradmiral befördert und am 1. März 1943 wieder in das Oberkommando der Kriegsmarine versetzt. Hier war er Chef der Technischen Amtsgruppe für Werften und Verwaltung im Hauptamt Kriegsschiffbau und ab dem 1. April 1943 Chef der Militärischen Amtsgruppe im Hauptamt Kriegsschiffbau. Am 13. Juli 1943 wurde er Vorsitzender der Schiffbaukommission des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion und am 1. Januar 1945 zum Vizeadmiral befördert. Bei Kriegsende übernahm er am 10. Mai 1945 auf Befehl der Alliierten das Amt Kriegsschiffbau im OKM. Er war dabei bis zum 15. Oktober 1945 für die Abwicklung der Werften zuständig. Anschließend geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 2. Dezember 1946 entlassen wurde.

 

Literatur und Quellen:

Dermont Bradley, Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutrschlands Admirale 1849 - 1945: Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang, Band 3: P-/. Biblio-Verlag, Osnabrück
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1938, nach dem Stand vom 1. November 1938, Mittler & Sohn, Berlin
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1935, nach dem Stand vom 1. November 1935, Mittler & Sohn, Berlin
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1937, nach dem Stand vom 1. November 1937, Mittler & Sohn, Berlin
Oberkommando der Kriegsmarine / Personalamt: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1944, nach dem Stand vom 1. November 1944, Mittler & Sohn, Berlin