Ulbrich, Hermann
* 21. Dezember 1894, Gleiwitz † 7. Juni 1944, bei Pralea (verunglückt) |
Hermann Ulbrich trat am 1. Oktober 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Niedersächsisches Fußartillerie-Regiment Nr. 10. Bei diesem wurde er am 2. September 1915 zum Leutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Zugführer, Batterieführer und Führer des Schallmeßtrupps 29 der 11. Armee eingesetzt. Am 30. September 1920 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet, dabei wurden ihm die Charakter als Oberleutnant verliehen.
Er trat dann in den Dienst der Polizei ein. Dort wurde er dann die nächsten Jahre bei der Polizei-Verwaltung Gleiwitz eingesetzt. Anfang 1924 war er als Polizeikommissar Vorsteher vom III. Polizeirevier in der Tosterstraße 25 in Gleiwitz. Am 18. November 1924 hat er die nicht enmal ein Jahr jüngere Telesforia-Florentine Wolff geheiratet. Im Polizeidienst brachte er es dann bis zum Hauptmann der Polizei. Sein einziger Sohn Wolfgang Ulbrich wurde am 25. April 1926 in Gleiwitz geboren. 1928 war er Reviervorsteher vom IV. Polizeirevier in der Lindenstraße 6 in Gleiwitz. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 1. April 1935 als Hauptmann in das Heer übernommen. Dabei kam er zur 2. (Schallmeß) Batterie der Artillerie-Schule B. Sein Rngdienstalter als Hauptmann wurde auf den 1. April 1932 (5b) festgelegt. Am 15. Oktober 1935 wurde er dann zum Chef der 2. Batterie der Beobachtungs-Abteilung 28 in Breslau ernannt. Am 1. April 1936 (18) wurde er als solcher zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann als solcher zum Kommandeur der Beobachtungs-Abteilung 18 in Görlitz ernannt. Diese Position übte er dann die nächsten Jahre aus. Als solcher wurde er dann am 1. August 1939 zum Oberstleutnant befördert. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er weiter als Kommandeur der Beobachtungs-Abteilung 18 eingesetzt. Diese führte er dann vom 4. September 1939 bis zum 27. September 1939 im Polenfeldzug. Zum 1. Oktober 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Kurz nach Beginn des Westfeldzuges gab er sein Kommando am 15. Mai 1940 ab. Er wurde dafür jetzt für einen Monat zum Offizier-Schießlehrgang kommandiert. Danach übernahm er am 16. Juni 1940 als Kommandeur die IV. Abteilung vom Artillerie-Lehr-Regiment. Bereits am 9. Juli 1940 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Danach wurde er am 14. Juli 1940 zum Kommandeur der schwere Artillerie-Abteilung 601 ernannt. Dieses Kommando behielt er bis zum 14. August 1940. Zu diesem Datum übernahm er dann als Kommandeur die schwere Artillerie-Abteilung (motorisiert) 777. Diese Abteilung war eine reine Mörser-Abteilung. Am 2. Dezember 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 70 ernannt. Dieses Regiment führte er vom 11. April 1941 bis zum 28. April 1941 während des Balkanfeldzuges. Danach war er mit seinem Stab vom 10. Mai 1941 bis zum Sommerbeginn 1941 als Besatzungstruppe im Einsatz. Am 22. Juni 1941 führte er seinen Stab in den Ostfeldzug, wo er im Südabschnitt der Ostfront verwendet wurde. Bereits am 2. Juli 1941 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Zum 1. Februar 1942 (290) wurde er dann zum Oberst befördert. Als solchem wurde ihm am 26. September 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 20. September 1942 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 70 ab. Danach wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Am 22. Mai 1943 wurde er dann in das Oberkommando der Heeresgruppe A versetzt. Dort wurde er dann das nächste Jahr als Stabsoffizier der Artillerie (Stoart) eingesetzt. Ab Ende März 1944 wurde er dann durch die Umbenennung des Stabes bei der Heeresgruppe Südukraine eingesetzt. Am 7. Juni 1944 ist er dann bei einem Flugzeugunfall der Kuriermaschine der Heeresgruppe auf dem Weg zum Oberkommando der 8. Armee etwa 5 Kilometer östlich von Pralea in Rumänien tödlich verunglückt. Seine Beerdigung erfolgte am 9. Juni 1944 in Slanic. Am 18. Juli 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Walther Wenck, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Südukraine, anläßlich des Vorschlags zur Beförderung: "Tatkräftige, frische Persönlichkeit mit sehr guten allgemeinen militärischen und Sonderkenntnissen auf dem Gebiet seiner Waffe. Bei unermüdlichem Arbeitseifer besonders gute organisatorische Fähigkeiten. Fronterfahren - bewährt. Schwungvoll im Handeln, guter Organisator. Guter Nationalsozialist." Dazu ergänzte der OB der Heeresgruppe Südukraine, Generaloberst Ferdinand Schörner, folgendes: "Mit der guten Beurteilung einverstanden. Ich befürworte den Vorschlag zur nachträglichen Beförderung zum Generalmajor." Am 25. Juli 1944 ergänzte dann noch Generalleutnant Wilhelm Burgdorf, stellvertretender Leiter vom Heeres-Personalamt (HPA): "Befördern!" Posthum wurde er am 2. August 1944 zum 1. Juni 1944 zum Generalmajor befördert. Seine Frau lebte nach dem Krieg im Jahr 1965 in Hannover. Sie starb im Jahr 1981. Sein Sohn absolvierte ein Pharmaziestudium in Mainz promovierte dort auch und wurde später Apotheker.