Waechter, Friedrich Wilhelm Hermann Richard
* 15. April 1866, Oberförsterei Linichen Kreis Dramburg
† 14. Mai 1944, Berlin-Wilmersdorf |
Richard Waechter war der Sohn des Oberförsters Friedrich Wilhelm Waechter und dessen Frau Marianne Elisabeth, geborene Liersz. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1885 mit dem Charakter eines Fähnrichs in das Königlich Preußische Heer ein. Er wurde dabei zum 1. Pommersches Feld-Artillerie-Regiment Nr.2 nach Stettin überwiesen. Bei diesem wurde er am 12. November 1885 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. September 1886 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 4. Batterie seines Regiments in Stettin verwendet. Ab Oktober 1888 war er zur Artillerie- und Ingenieursschule kommandiert. Etatmäßig wurde er dabei zur 6. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Nach seiner Rückkehr wurde er als Batterieoffizier in der 5. Batterie vom 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2 in Stettin eingesetzt. Im Herbst 1891 wurde er als Nachfolger des zur Kriegsakademie kommandierten Sekondeleutnant Burchardt zum Adjutant der II. Abteilung seines Regiments ernannt. Am 14. September 1893 wurde er zum Premierleutnant befördert. Ab dem 1. Oktober 1893 bis zum Sommer 1896 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie einberufen. Etatmäßig wurde er jetzt als Batterieoffizier zur 2. Batterie seines Regiments in Stettin versetzt. Sein Nachfolger als Adjutant der II. Abteilung wurde Sekondeleutnant Curt von Dewitz. Am 22. März 1895 wurde er in das 2. Lothringische Feldartillerie-Regiment Nr. 34 versetzt und etatmäßig dessen 6. Batterie in Mörchingen zugeteilt. Anfang 1896 gehörte er dann etatmäßig zur 4. Batterie in Mörchingen. Am 30. September 1896 heiratete Richard Waechter die über sieben Jahre jüngere Elsa Charlotte Wilckens, Tochter des Privatiers Maximilian Georg Carl Wilckens, in Eutin. Nach seiner Rückkehr von der Kriegsakademie gehörte er Anfang 1897 als Batterieoffizier zur 6. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 34 in Mörchingen. Anfang 1898 gehörte er zur 8. Batterie seines Regiments in Metz. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er in dieser am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 13. September 1899 mit Wirkung vom 1. Oktober 1899 folgte die Beförderung zum Hauptmann und die Ernennung als Nachfolger von Hauptmann Evelt zum Chef der 1. Batterie in seinem Regiment. Am 14. Septeber 1900 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Ab Ende 1901 war er dann Chef der 3. reitenden Batterie vom 2. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 34 in Metz. Sein Nachfolger als Chef der 1. Batterie wurde Hauptmann von der Sode. Seine Funktion als Batteriechef übte er dann einige Jahre aus. Ab dem 10. September 1908 war er überzähliger Major beim Stab des 2. Lothringischen Feldartillerie-Regiment Nr. 34 in Metz. Sein Nachfolger als Chef der 3. reitenden Batterie wurde Hauptmann Nordalm. Am 9. November 1911 wurde er zur Teilnahme am I. (87.) Lehrgange zur Feldartillerie-Schießschule kommandiert. Am 21. Februar 1911 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant von Hippel zum Kommandeur der I. Abteilung vom 2. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 34 in Metz ernannt. Am 20. Februar 1912 wurde er als Nachfolger vom als Lehrer zur Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog versetzten Major Burchardt zum Kommandeur der Reitenden Abteilung seines Regiments am gleichen Standort ernannt. Sein Nachfolger als Kommandeur der I. Abteilung wurde Major Müller. Ab dem 1. Oktober 1913 diente er im Stab des 3. Garde-Feldartillerie-Regiments in Berlin. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er am 1. August 1914 zum Kommandeur vom 5. Garde-Feldartillerie-Regiment ernannt. Am 19. August 1914 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 3. Dezember 1914 folgte die Ernennung zum Kommandeur vom 1. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 19. Ab dem 18. Februar 1917 war er Garde-Artillerie-Kommandeur 3 und wurde als solcher am 18. April 1917 zum Oberst befördert. Am 18. Dezember 1918 wurde er wieder in das 3. Garde-Feldartillerie-Regiment versetzt. Nach Kriegsende wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und am 1. Oktober 1919 zum Kommandeur der Artillerie-Schule Jüterbog ernannt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 und der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr im Herbst 1920 blieb er weiter in dieser Funktion. Am 10. Februar 1921 folgte in dieser Funktion seine Beförderung zum Generalmajor. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1921 festgelegt. Am 31. Januar 1923 wurde er mit dem Charakter als Generalleutnant aus dem aktiven Militärdienst der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger als Kommandeur der Artillerieschule wurde Oberst Curt von Dewitz.
Er lebte dann die nächsten Jahre in der Lange Straße 17 in Berlin-Südende, wo er die Telefonnummer G5 Südring 429 hatte. Diese änderte sich 1931 zur G5 Südring 0429. Seine Adresse änderte sich 1934 zur Jenaer Straße 17 in Berlin-Wilmersdorf und seine Telefonnummer zur H7 Wilmersdorf 2251. 1937 änderte sich die Telefonnummer dann zur 872251. Er selbst starb knapp ein Jahr am 14. Mai 1944 um 4:05 Uhr vor der Kapitualtion in seiner Wohnung. Als Todesursache wurden Herzmuskelschwäche und Lungenblähung angegeben. Seine Witwe Elsa lebte weiter in der Wohnung und starb erst am 14. März 1950 um 12 Uhr in der Helmstedter Straße 52 in Berlin-Wilmersdorf. Als Todesursache wurden Herzaderverkalkung, Herzmuskelschwäche, Thrombose der Kranzgefäße des Herzens angegeben.
Sein älterer Bruder war der 1865 in Groß Linichen im Kreis Dramburg geborene
Arthur Waechter. Dieser schlug auch schon die Laufbahn als Artillerieoffizier
ein. Er wählte ebenfalls das 1. Pommersches Artillerie-Regiment Nr. 2 in Stettin
aus. Bei diesem wurde er am 14. April 1885 zum Fähnrich befördert. Nach dem
Besuch der Kriegsschule wurde er am 12. Januar 1886 zum Sekondeleutnant
befördert. Anfangs wurde er als Batterieoffizier in der 6. Batterie seines
Regiments in Stettin eingesetzt. Im Frühjahr 1887 gehörte er in gleicher
Funktion zur 7. Batterie seines Regiments in Stettin. Ab Oktober 1887 wurde er
von dieser zur Artillerie- und Ingenieursschule kommandiert. Nach seiner
Rückkehr gehörte er als Batterieoffizier zur 4. Batterie seines Regiments,
welche vorläufig noch in Gollnow stationiert war. Am 1. Oktober 1890 wurde er
als Nachfolger von Sekondeleutnant Hasse zum Adjutant der III. Abteilung vom 1.
Pommersches Artillerie-Regiment Nr. 2 in Stettin ernannt. Im Herbst 1893 wurde
er durch Sekondeleutnant Schmidt als Abteilungsadjutant abgelöst. Er wurde
danach wieder als Batterieoffizier in der 4. Batterie in Stettin eingesetzt.
Anfang 1898 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Batterie am gleichen
Standort. Anfang 1899 war er dann Batterieoffizuer in der 9. Batterie vom 1.
Pommersches Artillerie-Regiment Nr. 2 in Stettin. Er schied am 16. Januar 1900
als Batteriechef im Pommersches Artillerie-Regiment Nr. 2 mit Pension aus dem aktiven Dienst
aus. Sein Bruder Arthur ist am 11. Mai 1910 in der Landesirrenanstalt Eberswalde als Hauptmann
a.D. verstorben.
Sein jüngerer Bruder war der am 1. Januar 1873 in Danzig
geborene Friedrich Wilhelm Heinrich Kurt Waechter. Dieser wurde königlicher
Landmesser und heiratete am 17. Mai 1902 die sieben Jahre jüngere Marie Gertrud
Hüser, Tochter vom Johann Heinrich Arnold Hüser, in seinem Wohnort Kassel.
Dieser Bruder starb am 14. März 1914 in der ehelichen Wohnung in der
Althoffstraße 14 in Berlin-Steglitz.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg,
Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst
Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn,
Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des
XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und
Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee
und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich
Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der
königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und
Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Militär-Wochenblatt