Walter, Helmuth
* 14. August 1884, Berlin + 16. November 1963, Goslar |
Helmuth Walter war der Sohn des Generalleutnants a.D. Hans Walter und dessen Frau Käthe. Helmuth Walter besuchte eine Kadettenanstalt und trat am 18. August 1902 mit dem Charakter als Fähnrich in das 5. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 165 ein. Am 18. Januar 1903 wurde er zum Fähnrich und am 27. Januar 1904 zum Leutnant befördert. Am 3. Oktober 1908 heiratete Helmuth alter Helene Schmeisser. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Ab dem 1. Oktober 1909 war er ein Jahr lang zum Magdeburgischen Pionier-Bataillon Nr. 4 kommandiert. Am 27. Januar 1913 folgte die Beförderung zum Oberleutnant. Ab dem 1. Oktober 1913 war er zur Kriegsakademie kommandiert. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges endete diese Kommandierung und Helmuth Walter zog mit dem 5. Hannoverschen Infanterie-Regiment Nr. 165 ins Feld, wo er bereits am 7. September 1914 verwundet wurde. Nach seiner Genesung wurde er am 25. November 1914 in die Ersatz-Kompanie seines Regiments versetzt. Am 5. Dezember 1914 kehrte er als Kompanieführer zu seinem Regiment zurück, wo er am 24. Dezember 1914 zum Hauptmann befördert wurde. Vom 11. November 1915 bis zum 23. März 1916 wurde er als Bataillonsführer zum Infanterie-Regiment 153 kommandiert, am 24. März 1916 wurde er Führer des Feld-Rekruten-Depots der 7. Division. Am 1. August 1916 folgte die Verwendung als Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 26. Am 17. September 1916 erneut verwundet, konnte Helmuth Walter am 18. Oktober 1916 wieder das Kommando über sein Bataillon übernehmen. Am 15. August 1917 wurde er zum dritten Mal verwundet und am 28. November 1917 Adjutant bei der 7. Infanterie-Division. Am 12. Dezember 1918 musste er infolge seiner vorher erhaltenen Verwundungen in ein Lazarett eingeliefert werden. Am 29. März 1919 wurde er in den Stab des III. / 5. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 165 versetzt. Nach Kriegsende in die Reichswehr übernommen, wurde er am 29. Juli 1919 Kompaniechef im Reichswehr-Schützen-Regiment 7. Am 27. September 1920 folgte die Versetzung in den Stab des I. / Infanterie-Regiment 18. Am 20. Dezember 1920 wurde er Kompaniechef der 1. / Infanterie-Regiment 18 und am 30. Dezember 1921 Regiments-Adjutant in diesem Regiment. Am 19. März 1924 übernahm er das Kommando über die 16. Kompanie des Regiments. Am 6. Juni 1922 wurde er in das 12. Infanterie-Regiment versetzt. Dort wurde er am 5. Juli 1924 zum Chef der 3. Kompanie des Regiments ernannt. Am 1. März 1925 wurde er Chef der 1. Kompanie vom 12. Infanterie-Regiment. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Major befördert. Als solcher folgte am 1. April 1927 seine Versetzung in den Stab des I. (Anhalt.) Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment. Seine Kompanie übernahm dafür Hauptmann Martin Ronicke. Am 1. Februar 1929 übernahm er das Kommando über das III. Bataillon vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment und bereits am 1. Februar 1931 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 31. März 1931 wurde Helmuth Walter aus dem Militärdienst entlassen.
Nach seinem Ausscheiden blieb Helmuth Walter beim Militär und wurde Sachbearbeiter für Fischhausen, Pr. Eylau und Bartenstein. Am 1. Oktober 1933 wurde er Kommandeur des Wehrbereichskommandos Bartenstein und am 5. März 1935 zum Oberstleutnant (E) befördert *. Am 1. August 1937 folgte die Beförderung zum Oberst (E) und am 1. Oktober 1937 die Ernennung zum Kommandeur des Wehrbereichskommandos Friedberg in Hessen. Am 16. Mai 1941 bekam er sein erstes Frontkommando, Helmuth Walter wurde erster Kommandeur des Infanterie-Regiments 729, das als Besatzungstruppe in Frankreich lag. Am 1. August 1942 gab er das Kommando über das Regiment ab und wurde Kommandeur der Feld-Kommandantur 531 in Charlons. Am 1. Februar 1943 wurde er Kommandeur der Feld-Kommandantur 569 im Osten. Am 1. Juli 1943 zum Generalmajor befördert, trat er am gleichen Tag zum aktiven Offizierskorps über und wurde am 1. März 1944 als Nachfolger von Generalmajor Johannes Sehmsdorf Kommandant der Feldkommandantur 182 (FK 182) in Dorpat. Die Übernahme des Kommandos scheint aber nicht wirksam geworden zu sein. Im September 1944 übernahm er die Führung der 87. Infanterie-Division, die zu dieser Zeit bei Riga stand und dann bei Kurland eingeschlossen wurde. Am 16. Januar 1945 in die Führerreserve versetzt, wurde Walter am 28. März 1945 Führer der 166. Infanterie-Division, die in Dänemark lag. Am 31. März 1945 wieder in die Führerreserve versetzt, folgte am 10. April 1945 seine Verabschiedung aus dem Wehrdienst.
*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953