Wilberg, Ernst Ludwig

 

* 28. April 1867, Athen

† 24. Februar 1921, Münster in Westfalen

 

 

Ernst Wilberg war ein Sohn vom deutschen Konsul in Athen Karl Friedrich Gustav Diedrich Wilberg und dessen Ehefrau Antonie Amalie Adolphine, geborene von Poyda. Sein Vater starb am 27. Juli 1882 in Athen. Er selbst trat nach seiner Kadettenausbildung am 18. März 1886 als außeretatmäßiger Sekondeleutnant in das Königlich Preußische Heer ein. Er wurde dabei von der 1. Kompanie der Haupt-Kadettenanstalt in Lichterfelde zum Schleswigsches Feldartillerie-Regiment Nr. 9 überwiesen. Bei diesem wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 6. Batterie in Stade eingesetzt. Am 1. Oktober 1888 wurde er zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Etatmäßig wurde er gleicheziti zur 5. Batterie seines Regiments in Stade versetzt, kehrte aber, noch während der Kommandierung, im Herbst 1889 wieder zur 6. Batterie am gleichen Standort zurück. Nach seiner Rückkehr aus Charlottenburg wurde er in die 4. Batterie seines Regiments versetzt, welche bald darauf mit der ganzen Abteilung nach Itzehoe verlegt wurde. Am 1. Oktober 1891 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Engel zum Adjutant der Abteilung in Itzehoe ernannt. Am 30. April 1892 heiratete er die über fünf Jahre jüngere Paula Emilie Remkes, Tochter vom Kaufmann Johann Ernst Rudolph Remkes. Am 11. Juni 1893 wurde seine Tochter Luise Wilberg geboren. Als Abteilungsadjutant wurde er am 14. September 1893 zum Premierleutnant befördert. 1893/94 wurde er durch Sekondeleutnant Gudewill abgelöst. Er wurde dafür als Batterieoffizier in die 5. Batterie seines Regiments in Itzehoe versetzt. Als Nachfolger von Premierleutnant Stock wurde er im Herbst 1894 zum Regimentsadjutant vom Schleswigsches Feldartillerie-Regiment Nr. 9 in Itzehoe ernannt. Diese Funktion übte er einige Jahre aus, bevor er von Premierleutnant Wilde 1897/98 abgelöst wurde. Er wurde jetzt als Batterieoffizier zur 6. Batterie versetzt. Er wurde von dort zur Dienstleistung als Adjutant zur Adjutantur der Dritten Armee-Inspektion nach Hannover kommandiert. Damit wurde er der Nachfolger von Major von Blumenthal. Diese Inspektion war für das VII., VIII,. XI. und XIII. Armeekorps zuständig und selbst erst kurz in Hannover stationiert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 15. Juni 1899 (J4i) wurde er in dem Kommando zur 3. Armee-Inspektion zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 12. August 1900 wurde der Generalinspekteur der 3. Armeeinspektion, Generalfeldmarschall Graf von Waldersee, zum Oberbefehlshaber des Armeeoberkommandos Ostasien ernannt. Hauptmann Wilberg wurde zu seinem persönlichen Adjutant ernannt und schied damit ebenfalls aus dem Heer aus. Seine Mutter starb am 8. März 1901. Sein ehemaliges Regiment nahm am 30. Juli 1901 den Namen seines Chefs und dem Oberbefehlshaber Wilbergs an und hieß fortan nur noch Schleswigsches Feldartillerie-Regiment "General-Feldmarschall Graf von Waldersee" Nr. 9. Am 6. August 1901 wurde er seinem Regiment wieder aggregiert und wieder zur Dienstleistung als Adjutant zur 3. Armee-Inspektion nach Hannover kommandiert. Am 22. Januar 1903 wurde sein Sohn Ernst-Eberhard Wilberg in Hannover geboren. Unter Verbesserung seines Patents als Hauptmann auf den 15. Juni 1898 (Bb1) und unter Enthebung von dem Kommando als Adjutant beim Stabe der 3. Armee-Inspektion wurde er am 27. Januar 1903 als Nachfolger von Hauptmann von Petery als Chef der 3. Batterie in das 2. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 17 nach Bromberg versetzt. Sein Nachfolger als Adjutant wurde Oberleutnant Edler von Planitz. Ein Taufzeuge bei der Taufe seines Sohnes am 10. Februar 1903 war der Generalfeldmarschall Graf von Waldersee. Vom 1. Oktober 1904 bis zum 10. Februar 1905 wurde er von der Inspektion der Feldartillerie zum Besuch des I. (73.) Lehrgangs für ältere Offiziere bei der Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Am 20. Juli 1907 (C) wurde er unter Beförderung zum überzähligen Major zum Regimentsstab vom Altmärkisches Feldartillerie-Regiment Nr. 40 nach Burg versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 3. Batterie in Bromberg wurde Hauptmann Frantz. Am 26. April 1909 wurde er als Nachfolger des am 16. April 1909 in Karlsruhe verstorbenen Oberstleutnant Julius Karl Philipp Alexander von Bauer zum Kommandeur der II. Abteilung vom 1. Badisches Feldartillerie-Regiment "Großherzog" Nr. 14 in Karlsruhe ernannt. Im Februar 1911 wurde er zur Teilnahme am II. (86.) Lehrgang der Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Am 18. April 1913 wurde er von Major Becker als Abteilungskommandeur in Karlsruhe abgelöst. Dafür wurde er jetzt zum Regimentsstab vom 2. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 30 nach Rastatt versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1913 (M4m) zum Oberstleutnant befördert. Diese Position behielt er dann auch bis zum Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914. Später wurde er zum Kommandeur der Munitionskolonnen vom Generalkommando XIV. Armeekorps ernannt. Am 24. Dezember 1914 wurde er abgelöst und übernahm als Nachfolger von Oberst Freiherr von Reitzenstein als Kommandeur das 1. Westfälisches Feldartillerie-Regiment Nr. 7. Dieses Kommando behielt er für über zwei Jahre. Am 18. April 1916 wurde er zum Oberst befördert. Am 25. Januar 1917 wurde er zum Kommandeur der 20. Feldartillerie-Brigade ernannt. Sein Stab wurde im Folgemonat zum Artillerie-Kommandeur 20 (Arko 20) umbenannt. Diese Position behielt er bis zum Herbst 1917. Mitte April 1918 wurde er noch zum Artillerie-Kommandeur 11 (Arko 11) ernannt. Dieses Kommando behielt er bis zum Sommer 1918. Im Ersten Weltkrieg wurden dem hoch dekorierten Offizier noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Oberst in das Reichsheer übernommen. Im Herbst 1919 war er Kommander vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 13. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 war er Komamndeur vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 13 der Reichswehr-Brigade 13. Nur wenige Tage später wurde er am 18. Mai 1920 zum Generalmajor befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Befehlshaber der Artillerie der 6. Division der Reichswehr in Münster in Westfalen eingesetzt. Damit wurde er auch als Artillerieführer VI bezeichnet. Als solcher ist er am 24. Februar 1921 an Herzschlag in Münster in Westfalen gestorben.

Er hatte mehrere Geschwister:
Sein ältester Bruder war der am 5. März 1864 in Athen geborene Friedrich Wilberg. Er starb noch vor seinem 40. Geburtstag am 26. Februar 1904.
Sein zweitältester Bruder war der am 13. Juli 1865 in Athen geborene Karl Wilberg. Dieser starb im Alter von 17 Jahren am 29. Juli 1882, nur zwei Tage nach dem Vater.
Sein drittältester Bruder war der am 8. Juli 1866 in Athen geborene Adolph Wilberg, der aber als Säugling bereits am 8. Juli 1866 verstorben ist.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968