Wimmer, Wilhelm

 

* 9. September 1889, Vilsbiburg / Niederbayern

+ 15. Mai 1973, Garmisch-Partenkirchen
 

 

Wilhelm Wimmer trat am 23. September 1909 als Fahnenjunker in das 16. bayerische Infanterie-Regiment ein. Dort wurde er am 1. Dezember 1909 zum Fahnenjunker-Unteroffizier, am 4. Mai 1911 zum Fähnrich und am 26. Oktober 1911 zum Leutnant befördert. Er besuchte die Kriegsschule München und absolvierte von Februar bis August 1914 seine Flugzeugführer-Ausbildung beim bayerischen Flieger-Bataillon in Schleißheim. Ab dem 2. August 1914 wurde er Offizier z.b.V. beim Etappen-Flugpark 6 und am 3. Oktober 1914 Flugzeugführer bei der bayerischen Feldflieger-Abteilung 4. Am 9. Juli 1915 zum Oberleutnant befördert, wurde er am 1. August 1915 zur preußischen Feldflieger-Abteilung 51 kommandiert und am 21. April 1916 Adjutant des Flieger-Stabsoffiziers beim Stab des Armee-Oberkommandos Strantz. Am 14. September 1916 wurde er dann zur bayerischen Inspektion der Luftstreitkräfte versetzt und am 6. November 1918 Führer der bayerischen Flieger-Abteilung 294. Am 21. September 1918 zum Hauptmann befördert, folgte ab dem 18. Dezember 1918 die Verwendung als Fliegerreferent beim Stab des Generalkommandos des I. Armeekorps und ab dem 23. Mai 1919 beim bayerischen Ministerium für militärische Angelegenheiten. Am 23. Oktober 1919 wurde er dann als Zugführer und stellvertretender Kompanieführer in das 1. bayerische Schützen-Regiment versetzt und am 15. November 1919 stellvertretender Kompanieführer im Infanterie-Regiment 31. Am 30. September 1920 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.
Am 1. Januar 1921 wurde Wilhelm Wimmer reaktiviert und in den Stab des Infanterie-Regiments 20 versetzt. Am 5. März 1921 wurde er Kompaniechef in der Kraftfahr-Abteilung 7 und am 1. Januar 1924 in den Stab der 7. Division versetzt. Am 1. Oktober 1924 folgte die Verwendung als Kompaniechef im Infanterie-Regiment 19 und ab dem 1. Oktober 1926 als Referent im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin. Seine private Anschrift Ende 1926 war die 3. Etage der Maximilianstraße 21 in München. Im RWM wurde er am 1. Oktober 1929 zum Major befördert. 1929 wurde Wimmer zum Chef der Statistischen Gruppe (Wa. Prw. 8) der Abteilung Prüfwesen im Heereswaffenamt ernannt, womit er zuständig für die Flugzeugentwicklung, -erprobung und -beschaffung war. Aus dieser ging 1933 das Amt C (später Technisches Amt) im Reichsluftfahrtministerium hervor, das Wimmer weiterhin leitete. Er war in dieser Funktion maßgeblich an der Aufrüstung der Luftwaffe beteiligt. Am 1. April 1936 zum Generalmajor befördert, wurde Wimmer am 1. Juni 1936 als Chef des Technischen Amtes durch den persönlichen Freund Görings, Ernst Udet, abgelöst und stattdessen zum Höheren Fliegerführer III mit Sitz in Dresden ernannt. Am 1. April 1938 zum Generalleutnant befördert, wurde Wimmer am gleichen Tag Kommandeur der 2. Flieger-Division. Am 1. Februar 1939 wurde er Kommandierender General des Luftwaffen-Kommandos Ostpreußen und am 1. Oktober 1939 zum General der Flieger befördert. Am 11. Mai 1940 wurde Wimmer mit der Wahrung der Geschäfte des Chefs der Luftflotte 1 beauftragt. Am 22. August 1940 wurde Wimmer als Nachfolger Curt Pflugbeils Befehlshaber im Luftgau Belgien-Nordfrankreich, was er bis zum 6. September 1944 bleiben sollte. Nach Auflösung des Luftgaus infolge der Eroberung des Gebiets durch die Alliierten wurde er am 6. September 1944 in die Führerreserve versetzt. Wimmer wurde neben einigen anderen Luftwaffengenerälen verhaftet und wegen des überstürzten Rückzugs vor ein Kriegsgericht gestellt. Im November 1944 wurde er aber zum Stab des Oberbefehlshaber der Fallschirmtruppe kommandiert. Nach der Kapitulation geriet Wimmer in alliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 3: O-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1993
Lutz Budraß: Flugzeugindustrie und Luftrüstung in Deutschland 1918–1945, 2. Auflage. Droste, Düsseldorf 2007