Regelbau V 239 Stand für FuMO 214 (Würzburg-Riese) und Wärme-Peilgerät, erdversenkt, feldmäßig verstärkt
Beschreibung:
Der Regelbau V 239 der Kriegsmarine diente zu Feuerleitzwecken im Rahmen der
Seezielbekämpfung. Erforderlichenfalls gestattete die allseitige freie Anordnung
des Fu.M.O. 214 auch einen Einsatz zur Luftzielortung. Eingesetzt wurden auf dem
Stand folgende Geräte:
a: Funkmessgerät Würzburg-Riese, eigentlich Funkmessgerät 65, kurz FuMG 65, war
ein Radargeräts von Telefunken, das zur Ortung feindlicher Flugzeuge diente. Es
handelte sich um eine vergrößerte Version des FuMG 62 Würzburg und verwendete
wie dieses Frequenzen um 560 MHz (Dezimeterwellen). Technisch anspruchsvoll war
die präzise Steuerung des 11 Tonnen schweren drehbaren Teils aus Parabolspiegel
und Bedienkabine, was mit einem von der AEG entwickelten Leonardsatz realisiert
wurde. Die ortsfeste Ausführung für die Kriegsmarine war das
Funkmess-Ortungsgerät FuMO 214 war, das zur Feuerleitung ihrer Küstenartillerie
Verwendung fand. Es gab die Seite grob und die Entfernung sowie
Aufschlagsbeobachtungen in gewissem Ausmaß genau an.
b: Wärmepeilgerät (W.P.G.), Bunker- oder Stativgerät. Dieses lieferte die
Feinpeilung der Seite bei begrenzter Reichweite und wettermäßig eingeschränkter
Einsatzmöglichkeit.
c: Zum W.P.G. Bunkergerät gehörig, ein Sehrohr S.R.9 zur Überprüfung von
Teilungen durch Augenbeobachtung.
Die auf dem Stand eingehenden Werte wurden zur Rechenstelle der Batterie
weitergeleitet. Zur Wahrung von Reflexionserscheinungen der Strahlungen in der
Brandungszone war das W.P.G. mindestens 10 m über dem Wasserspiegel
aufzustellen, so dass die Brandung im toten Winkel lag. Der Stand V 239
ermöglichte die Aufstellung unterschiedlichster W.P.G: Zeiss Bunker W.P.G. Z.B.,
Zeiss Stativ W.P.G. Z.St., Elac W.P.G. Z.B., Elac Stativ W.P.G. Z.St.
Vorzugsweise sollten jedoch die Funkgeräte hier aufgestellt werden. Stativgeräte
sollten nur dann verwendet werden, wenn Funkgeräte nicht vorhanden waren. Für
die Augenbeobachtung war ein Sehrohr S.R.9 einzubauen. Die Stände sollten, wenn
möglich, an ein Überlandnetz angeschlossen werden. Außerdem war der Stand an das
Stromnetz der Batterie anzuschließen. Der Stand V 239 war verstärkt feldmäßig zu
errichten. Für den Bau des Regelbaus V 239 waren 290 m³ Beton
notwendig, außerdem 14,5 t Rundstahl und 0 t Formstahl.
Skizze:
Literatur und Quellen:
Typenheft für Flakstände - Vollfestungsmäßiger Ausbau, Marine-Festungs-Pionierstab Niederlande
Bestimmungen über Regelbauten der Kriegsmarine
Skizze: Bestimmungen über Regelbauten der Kriegsmarine - https://bunkermuseumhanstholm.dk