Versorgung im
Feldheer der Wehrmacht
Rechtzeitige
und ausreichende Versorgung bildet eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen
kriegerischer Handlungen. Die Bedeutung, aber auch die Schwierigkeiten der Versorgung
wachsen mit der Stärke der zu versorgenden Heeresteile und mit zunehmender Spannung der
Kriegslage. Wegen der Vielseitigkeit, des häufig plötzlichen Anwachsens und oft raschen
Wechsels der Bedürfnisse erfordert die Versorgung vorausschauende Maßnahmen und ständig
straffe und einheitliche Leitung.
H.Dv.
300 Truppenführung (T.F.), II. Teil, Nr. 974
Versorgungsablauf
1. Industrie / Erzeugerbetriebe liefern an Depots / Magazine / Lager, dort erfolgt die
Abnahme der Versorgungsgüter durch die Wehrmacht.
2. Transport der Versorgungsgüter in das Operationsgebiet mit der Eisenbahn, in
Ausnahmefällen mit Kraftwagenkolonnen. Die Steuerung dieser Transport erfolgt durch das
Transportdienststellen der Wehrmacht in Zusammenarbeit mit der Reichsbahn.
3. Zusammenfassung des eintreffenden Nachschubs bei den Armeen in Armee-Nachschublagern
bzw. Parks. Die Armeen waren die Zentralstellen für das Nachschubwesen beim Feldheer, die
Heeresgruppen waren nur informativ beteiligt, verfügten aber über keine nennenswerten
Nachschubtruppen.
4. Transport mit Nachschubeinheiten der Armee in den Einsatzraum der Divisionen. Vielfach
holten auch die Nachschubkolonnen der Divisionen die Versorgungsgüter bei den
Armee-Lagern ab.
5. Einrichtung von Ausgabestellen für die verschiedenen Arten der Nachschubgüter bei den
Divisionen durch die Nachschubeinheiten der Divisionen. Bei diesen Ausgabestellen holten
die leichten Nachschubkolonnen der Truppenteile ihren Bedarf ab, je nach Lage konnten aber
die Divisions-Kolonnen auch direkt die vorne eingesetzten Truppen beliefern.
Für bestimmte Arten von Versorgungsgütern gab es besondere Nachschubwege.
Beispiele:
Munition
Die Industrie lieferte an Munitionsanstalten der Wehrmacht, dort wurde
erforderlichenfalls die Munition fertig montiert (Zusammenstellung der von der
Rüstungswirtschaft aus Sicherheitsgründen einzeln gelieferten Komponenten). Gleichzeitig
erfolgte hier die Abnahme der Munition (Prüfung auf Funktionsfähigkeit, Einhalten der
Fertigungsbestimmungen).
Von den Munitionsanstalten aus wurde die Munition mit Eisenbahnzügen zu den Munitionslagern
der Armeen, in Ausnahmefällen direkt zu Munitionszweiglagern bei den Divisionen
gebracht.
Die Nachschubkolonnen der Armeen oder der Divisionen brachten nun die Munition zu den Munitionsausgabestellen
der Divisionen, hier holten die leichten Nachschubkolonnen der Regimenter /
selbständigen Bataillone den Munitionsbedarf ihrer Verbände ab. Die leichten Kolonnen
brachten dann die Munition bis in die Feuerstellungen der Artillerie oder zu den
Versorgungspunkten der vorne eingesetzten Kampftruppen.
In den Versorgungspunkten wurden entweder die Gefechtsfahrzeuge aufmunitioniert oder es
holten Munitionsträger die Infanteriemunition hier ab. Wenn es die Feindlage zuließ,
konnte auch mit Nachschubfahrzeugen direkt in der Stellung versorgt werden.
Betriebsstoff
Von Betriebsstofflagern (Industrie oder Wifo-Lager) im Heimatkriegsgebiet oder direkt von
den Raffinerien / Hydrierwerken gingen Betriebsstoffzüge zu den Kraftfahr-Parks der
Armeen ab. Der Transport von Betriebsstoffen bis zu den Armeen erfolgte fast
ausschließlich mittels Eisenbahnkesselwagen. Erst hier wurden durch
Betriebsstoff-Abfüll-Kommandos Kanister bzw. Fässer in der benötigten Menge gefüllt.
Die Masse der Kesselwagen wurde jedoch bei der Armee in einem von der
Betriebsstoff-Verwaltungskompanie eingerichteten Treibstofflager bereitgehalten, hier
füllten die Kraftwagenkolonnen für Betriebsstoff der
Truppe ihre Bestände auf.
Die Betriebsstoffkolonnen der Truppe richteten dann an geeigneten Punkten im
Divisionsgebiet Betriebsstoff-Ausgabestellen ein. Hier
füllten dann entweder Einzelfahrzeuge ihre Bestände auf oder die Betriebsstoff-Kfz der
motorisierten Truppenteile holten den Gesamtbedarf ihrer Einheit ab.
Da das Bereithalten der Kesselwagen in einem Armee-Treibstofflager den knappen
Transportraum der Bahn über lange Zeit band, wurde angestrebt, bereits vorhandene Tanks
zu nutzen oder den Betriebsstoff möglichst schnell in die Armee-Betriebsstoffkolonnen
umzufüllen, um ihn hier beweglich bereitzuhalten.
Auf dem gleichen Weg wie Betriebsstoff wurden auch Schmiermittel usw., aber auch die
Reifen (nicht die Ersatzteile!) zugeführt.
Da sich die Versorgung mit Reifen bereits am Anfang des Rußlandfeldzuges als Problem
erwies, schuf man bald bei den Armee-Versorgungs-Regimentern eigene Reifen-Nachschubzüge
und sogar Reifen-Reparaturzüge, die auch Runderneuerungen durchführen konnten.
Verpflegung
Haltbare Lebensmittel, wie Konserven, aber auch teilweise das Mehl, wurde von der
Industrie oder den Erzeugern an Verpflegungsmagazine im Heimatkriegsgebiet oder
in den besetzten Gebieten geliefert. Von hier gingen die Verpflegungsmittel mit Verpflegungszügen
der Eisenbahn zu den Armee-Verpflegungslagern. In Einzelfällen
erfolgte der Transport auch mit Kraftwagenkolonnen aus dem direkt dem OKH unterstehenden
Großtransportraum, hier waren in geringem Umfang auch Thermos-Kolonnen und
Kühl-Transport-Staffeln für den Transport leicht verderblicher Lebensmittel verfügbar.
Die Armee-Verpflegungslager richteten hinter den Divisionen Verpflegungsumschlagstellen
oder Verpflegungszweiglager ein, den Transport der Lebensmittel dorthin besorgten die
Nachschubkolonnen der Armee. Von den Verpflegungsumschlagstellen holten die
Divisions-Nachschub-Kolonnen die Verpflegungsmittel für ihre Division ab und brachten sie
zu den vom Divisionsverpflegungsamt betriebenen Verpflegungsausgabestellen. Hier holten die
Verpflegungstrosse der Truppe die Lebensmittel ab und brachten sie zu den Feldküchen.
Frischverpflegung, vor allem Fleisch, Gemüse, Obst, aber auch Mehl, wurde nach
Möglichkeit direkt im Operationsgebiet durch die Verpflegungsämter angekauft oder
beschlagnahmt.
Die Brotversorgung wurde von den Bäckereikompanien der Divisionen und Armeen
sichergestellt. Nach Möglichkeit wurden dabei immer mehrere Bäckereikompanien im
Armeegebiet zusammengefaßt, auch strebte man die Nutzung vorhandener ortsfester
Bäckereien an. Das Brot holten dann entweder die Nachschubkolonnen der Divisionen direkt
bei den Bäckereikompanien ab oder die Bäckereikompanie brachte die Brotlaibe mit eigenen
Transportfahrzeugen zu den Verpflegungsausgabestellen.
Für die Versorgung mit Fleisch und Wurst gab es bei den Divisionen und Armeen
Schlächtereikompanien und Züge. Auch die Schlächterei-Einheiten faßte man
meistens auf Korpsebene im Armeegebiet zusammen, um rationeller arbeiten zu können. Da es
auf Divisionsebene keine Möglichkeit gab, das Fleisch mit Kühlfahrzeugen zu
transportieren, war es vor allem im Sommer erforderlich, die Schlächtereizüge der
Divisionen nahe an den Verpflegungsausgabestellen einzurichten, um das Fleisch schnell zu
den Feldküchen zu bringen.
Pferde-Ersatz
Die Wehrmacht war bis Kriegsende zur Beweglichmachung weitgehend auf Pferde angewiesen,
daher kam dem Nachschub dieser Tiere eine besondere Bedeutung zu. Auch hier wurde
natürlich versucht, die im Operationsgebiet vorgefundenen Pferde für die Truppe zu
nutzen.
In den Heimat-Pferde-Parks
wurden die in den Remonteanstalten / Reit- und Fahrschulen ausgebildeten Pferde
zusammengefaßt und mit der Eisenbahn zu den Pferde-Parks der Armeen verlegt. In Rußland
kam es wegen Überlastung der Schienenstrecken mehrfach vor, daß große Pferdeherden ab
Ausladebahnhöfen in Ostpolen im Landmarsch als sog. Pferdemarschstaffeln bis
ins Armeegebiet getrieben wurden.
Die Armee-Pferde-Parks
gaben bei Bedarf Tiere zu den Veterinärkompanien der Divisionen ab, die sie
an die Truppe weiterleiteten. Nach Möglichkeit wurden die Pferde bis zu den Divisionen
mit der Eisenbahn oder mit den mot. Pferdetransportkolonnen der Armeen befördert,
war dies nicht möglich, kam nur der
Fußmarsch in Frage. Die Truppe holte dann die benötigten Pferde bei den
Divisionsveterinärkompanien ab.
Versorgungskräfte
und Versorgungstruppen
Kompanie
Feldküche beim Gefechtstroß (bespannt oder motorisiert)
Verpflegungstroß I: 1 zweispänniges Fahrzeug
Verpflegungstroß II: 1 LKw 3 to, 1 Krad
Die Verpflegungstrosse I wurden meist zusammengefaßt vom Bataillon, die
Verpflegungstrosse II durch das Regiment eingesetzt.
Bei mot. Einheiten gab es keine Trennung in V-Troß I und II, hier hatte die Kompanie 2
Verpflegungs-Lkw.
drei zweispännige Fahrzeuge beim Gefechtstroß für den Nachschub bzw. das
Mitführen der Munition.
Bataillon
Das im Rahmen eines Regiments eingesetzte Bataillon hatte für seinen Stab Gefechts- und
Verpflegungstrosse ähnlich wie eine Kompanie, dazu einen im Offizierrang stehenden
Zahlmeister als Sachbearbeiter für Versorgungsfragen, der auch die zusammengefaßten
Verpflegungstrosse der Kompanien führen konnte.
Leichte Artillerie-Abteilungen hatten für die Munitionsversorgung jeweils eine leichte
Artilleriekolonne (mot., teils auch bespannt) mit einer Ladekapazität von 36 t.
Schwere Artillerie-Abteilungen verfügten für jede ihrer drei Batterien über eine
leichte Artilleriekolonne (mot.) mit einer Ladekapazität von 28 t.
Selbständige Bataillone hatten neben den üblichen Verpflegungs- und Gefechtstrossen
häufig eine leichte Kolonne für den Nachschub des aufgabenspezifischen
Verbrauchsmaterials. Beim Divisions-Pionierbataillon gab es eine leichte Pionierkolonne
mit 9 zweispännigen Fahrzeugen, die Nachrichtenabteilung hatte eine leichte
Nachrichtenkolonne mit 5 LKw.
Regiment
Beim Regiment gab es den Verpflegungsoffizier und den Oberzahlmeister als Sachbearbeiter
der Versorgungsangelegenheiten. Dazu hatte das Regiment Verpflegungs- und Gepäcktroß und
führte meistens zusammengefaßt die Verpflegungstrosse I der Kompanien und Bataillone.
Weiter verfügte das Regiment über eine leichte Kolonne mit bespannten Fahrzeugen
(unterschiedliche Anzahl). Die leichte Kolonnen der Regimenter wurden meistens von den
Quartiermeisterabteilungen der Divisionen eingesetzt und dienten vor allem dem
Munitionsnachschub.
Das Divisions-Artillerieregiment hatte keine eigene Nachschubkolonne, da hier die
Abteilungen eigenen Kolonnen hatten. (drei leichte Kolonnen zu je 36 t in den drei
leichten Abteilungen, drei leichte Kolonnen zu je 28 t in der schweren Abteilung, gesamt
also sechs Kolonnen im Artillerie-Regiment).
Division
Verantwortlich für Versorgung der Division war im Divisionsstab der I b
Generalstabsoffizier mit der Quartiermeisterabteilung. Führer der Nachschubdienste
war der Divisionsnachschubführer, dem ein weiterer Offizier als Führer der
Versorgungstrosse unterstand. Die Division richtete keine festen Lager / Parks für
Versorgungsgüter ein, hier konnten nur geringe Mengen für den ersten Ersatzbedarf auf
den Transportfahrzeugen beweglich bereitgehalten werden.
An Nachschubeinheiten waren bei der Infanteriedivision vorhanden
(ohne Sanitätseinheiten,
Anzahl und Art der Kolonnen je nach Aufstellungswelle und Kriegsphase unterschiedlich):
1 Verpflegungsamt, zuständig für das Beschaffen der Verpflegungsmittel und die
Einrichtung der Verpflegungsausgabestellen.
1 Bäckereikompanie
1 Schlächtereizug, teils auch eine Schlächtereikompanie
1 Feldpostamt
8 kleine Kraftwagen-Kolonnen (je 30 t Ladefähigkeit), ein Teil dieser Kolonnen wurde
später durch bespannte Kolonnen ersetzt.
1 kleine Kraftwagenkolonne für Betriebsstoff (25 cbm)
1 Nachschubkompanie (mot.) für Einrichtung und Betrieb der verschiedenen Ausgabestellen
für Nachschubgüter
1 Werkstatt-Kompanie (mot.)
1 Veterinärkompanie
1942 wurden je drei Kraftfahrkolonnen zu einer Kraftfahrkompanie, je drei bespannte
Fahrkolonnen zu einer Fahrschwadron zusammengefaßt.
1944 wurden die Verpflegungsämter in Divisionsverwaltungskompanien umbenannt,
Bäckereikompanie und Schlächtereizug verloren ihre Selbständigkeit und traten als Züge
zu dieser Verwaltungskompanie.
Korps
Die Armeekorps waren in die Versorgung der ihnen unterstellten Divisionen nicht
eingeschaltet und hatten nur die fest zugeteilten Korpstruppen zu versorgen. Dazu
verfügten sie unter dem Befehl des Korps-Nachschubführers über:
1 Feldpostamt
1-2 Kraftwagenkolonnen (30 t)
1 Betriebsstoffkolonne (25 cbm)
1 Werkstattzug
Für die Bearbeitung der Versorgungslage war im Korpsstab der Quartiermeister
(Generalstabsoffizier) verantwortlich
Armee
Beim Armee-Oberkommando leitete der Oberquartiermeister die Versorgung der Armee. Ihm
waren neben seinem eigenen Stab, zu dem der 2. Generalstabsoffizier (Qu l) und 5.
Generalstabsoffizier (Qu 2) gehörten, Fachbearbeiter zugeteilt, die zugleich Aufgaben
als Truppenvorgesetzte ihrer rückwärtigen Dienste und als Berater des Oberbefehlshabers
auf ihren Gebieten zu erfüllen hatten.
An Nachschubtruppen hatte eine Armee im wesentlichen (ohne Sanitätstruppen):
2 Nachschub-Kolonnen-Abteilungen (mot) für Transportaufgaben (je 360 t Ladekapazität).
2 Nachschub-Bataillone für den Betrieb der
Parks, Lager und Ausgabestellen.
2 Feldwerkstätten (mot), später auch 1 Feldzeugbataillon, Bergezüge,
Ersatzteilstaffeln, Reifenstaffeln und Reifen-Runderneuerungsstaffeln.
je einen Infanterie-, Artillerie-, Pionier-, Kraftfahr-, Nachrichten-, Gasschutzgeräte
und Heeresgeräte-Park für das Bereithalten von Vorräten.
1 Armeeverpflegungsamt
2 Bäckerei-Kompanien, später auch eine Großbäckereikompanie
2 Schlächtereizüge
5 Feldpostämter
1 Feldpostleitstelle
1 Armee-Briefstelle
3 Armee-Pferde-Lazarette
1 Veterinär-Park (Veterinärgerät, z.B. Hufeisen,
Zaumzeug usw.)
2 Armee-Pferde-Parks
6 Pferdetransportkolonnen.
Anzahl und Art der einer Armee unterstellten Nachschubtruppen konnten unterschiedlich
sein.
Heeresgruppe
Das Oberkommando der Heeresgruppe war in den Gang der Versorgung nicht eingeschaltet.
Deswegen verfügte es nicht über eine Quartiermeisterabteilung, sondern lediglich über
einen 2. Generalstabsoffizier (Ib), der dem Oberkommando über die Versorgungsfragen den
Überblick zu verschaffen hatte, der für Entschlußfassung und Führung notwendig war.
Eigene Nachschubtruppen waren gliederungsmäßig nicht vorhanden, jedoch konnten der
Heeresgruppe Versorgungstruppenteile, vor allem Transportraum aus den verfügbaren
Kräften des OKH / OKW zeitlich begrenzt zugeteilt werden.
Oberste
Führung
Zur Verfügung des OKH / OKW standen eine Reihe von Nachschubeinheiten zur Bildung von
Schwerpunkten oder für Sonderaufgaben. Hier sind vor allem zu nennen:
3 Kraftwagen-Transportregimenter (602, 605, 616), auch als Großtransportraum
(GTR) bezeichnet, mit jeweils 16 Kompanien.
4 Wirtschaftstransport-Regimenter (603, 628, 629, 630) mit jeweils 20 Kompanien.
Thermoskolonnen und Kühltransport-Staffeln.
Großbäckerei-Kompanien
Schlächterei-Abteilungen (mit
2 Fleischverwertungs- und 1 Schlachthof-Betriebs-Kp).
Bekleidungs-Instandsetzungszüge (Eisenbahn)
bewegliche Schuhinstandsetzungs-Werkstätten
Leistungsangaben
und Zahlen
VERPFLEGUNG
Richtsätze für Verpflegungsstärken (1940):
Infanteriedivision: 17.900 Mann
Panzerdivisvision: 13.300 Mann
Infanteriedivision (mot.): 15.300 Mann
Tagesration Verpflegung für einen Soldaten wiegt etwa 2,2 2,5 kg, dabei 750 Gramm
Brot.
Gesamtgewicht der Verpflegung für eine Infanteriedivision: täglich etwa 22 Tonnen.
Leistungsfähigkeit der Verwaltungstruppenteile:
Bäckereikompanie: 12.000 Brote zu je 1,5 kg täglich.
Schlächtereizug:
Schlachten und Zerlegen von täglich 15 Rindern oder 120 Schweinen oder 240 Schafen, dazu
Herstellung von bis zu 3.000 kg Wurst.
Futterration für ein Pferd täglich etwa
10 kg für Reitpferde (5 kg Hafer, 3,5 kg Heu, 1,5 kg Futterstroh)
14,5 kg für schwere Zugpferde (6,5 kg Hafer, 5 kg Heu, 3 kg Futterstroh)
Gesamtgewicht der Futterrationen für alle Pferde einer Infanteriedivision täglich etwa
45 Tonnen.
MUNITION
Munitionsverbrauch in Schuß/Stück (1. Sept. 1939 bis 1. März 1945)
7,92x57 mm: 9x19 mm: 8 cm Granatwerfer 3,7 cm Pak 7,5 cm Pak 40 Panzerfaust Stielhandgranaten Eierhandgranaten 7,5 cm leichtes Inf.Gesch. 15 cm schweres Inf.Gesch. 10,5 cm le. Feldhaubitze 15 cm schw. Feldhaubitze 10 cm Kanone 18 21 cm Mörser 80 cm Dora 5 cm KwK |
18.177.511.000 2.112.001.000 64.803.000 18.822.000 8.780.400 5.362.400 74.084.000 71.423.600 31.272.500 5.821.500 116.476.100 30.747.000 7.106.900 1.724.800 66 10.401.700 13.159.500 5.834.400 34.700 |
TRANSPORT
Ladekapazität der Kraftwagen-Transportregimenter:
Rgt 602: 4.500 t
Rgt 605: 6.000 t
Rgt 616: 9.000 t.
Eisenbahntransport:
In einem zweiachsigen Güterwagen können an verpackter Munition etwa verladen werden:
350.000 Schuß Gewehrmunition (nicht gegurtet) oder
250.000 Schuß MG-Munition (gegurtet) oder
9.500 Stielhandgranaten oder
1.000 Granaten Pak 7,5 cm oder
500 Schuß (Granaten u. Treibladungen) le. Feldhaubitze
10,5 cm oder
200 Schuß (Granaten u. Treibladungen) schwere Feldhaubitze
15 cm oder
500 Granaten Flak 8,8 cm oder
10.000 Schuß Pak / Flak 3,7 cm.
Höchstmaße für Nachschubzüge:
550 Meter Zuglänge
850 Tonnen Brutto- bzw. 500 Tonnen Nettogewicht.
Täglicher Bedarf an Versorgungszügen für die Heeresgruppen der Ostfront, November 1941
Gesamt: |
Bedarf
an Zügen
20 32 22 74 |
eingetroffene
Züge
19 16 15 50 |
An der Ostfront eingetroffene Versorgungszüge Sept. 1941 Jan. 1942:
Monat
Züge im Monat durchschnittliche Zuganzahl pro Tag
September 1941 Oktober 1941 November 1941 Dezember 1941 Januar 1942 |
2093 1860 1701 1643 1420 |
70 60 57 53 46 |
Literatur:
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Koch, Horst-Adalbert: Train - Fahrtruppe - Nachschubtruppe. Kurze Organisationsgeschichte
der deutschen Nachschubtruppe. In: Technik und Versorgung 2/1970, S. 55-60, 3/1970, S.
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Kreidler, Eugen: Die Eisenbahnen im Machtbereich der Achsenmächte während des Zweiten
Weltkriegs. Einsatz und Leistungen für die Kriegswirtschaft. (= Studien und Dokumente zur
Geschichte des Zweiten Weltkrieges, 15). Göttingen 1975.
Loosch, Gerhard: Die Verpflegung der Heeresgruppe A vom 1.2.1943 bis 21.12.1944. In:
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MGFA (Hrsg.): Die Bedeutung der Logistik für die militärische Führung von der Antike
bis in die neueste Zeit. (= Vorträge zur Militärgeschichte, 7), Herford 1986.
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OKH (Hrsg.): H.Dv. 90. Versorgung des Feldheeres (V.d.F.), Berlin 1938.
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Rohde, Horst: Das deutsche Wehrmachttransportwesen im Zweiten Weltkrieg. Entstehung -
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Schüler, Klaus: Logistik im Rußlandfeldzug. Die Rolle der Eisenbahn bei Planung,
Vorbereitung und Durchführung des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion bis zur Krise
vor Moskau im Winter 1941/42. Frankfurt 1987.
Teske, Hermann: Die silbernen Spiegel. Generalstabsdienst unter der Lupe. Heidelberg 1952.
Windisch, Josef: Die Deutsche Nachschubtruppe im Zweiten Weltkrieg. Rosenheim 1953.
Zieger, Wilhelm: Das deutsche Heeresveterinärwesen im Zweiten Weltkrieg. Freiburg 1973