Torpedoboot-Klasse Typ 39
Name | Bauwerft | Kiellegung | Stapellauf | Indienststellung | Schicksal |
"T 22" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 1. Juli 1940 | 20. Juli 1941 | 28. Februar 1942 | Minentreffer: 18.08.1944 |
"T 23" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 1. August 1940 | 14. Juni 1941 | 14. Juni 1942 | an UK: 1946 |
"T 24" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 21. September 1940 | 13. September 1941 | 17. Oktober 1942 | Bombentreffer: 24.08.1944 |
"T 25" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 30. November 1940 | 1. Dezember 1941 | 12. Dezember 1942 | gesunken: 28.12.1943 |
"T 26" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 10. Mai 1941 | 18. Februar 1942 | 27. Februar 1943 | gesunken: 28.12.1943 |
"T 27" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 28. Juni 1941 | 20. August 1942 | 17. April 1943 | auf Grund: 29.04.1944 |
"T 28" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 24. September 1941 | 24. Juni 1942 | 19. Juni 1943 | an UK: 1946 |
"T 29" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 12. Dezember 1941 | 16. Januar 1943 | 21. August 1943 | auf Grund: 26.04.1944 |
"T 30" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 4. März 1942 | 13. März 1943 | 24. Oktober 1943 | Minentreffer: 18.08.1944 |
"T 31" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 29. Juni 1942 | 22. Mai 1943 | 5. Februar 1944 | gesunken: 24.06.1944 |
"T 32" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 27. Oktober 1942 | 17. Juli 1943 | 8. Mai 1944 | Minentreffer: 18.08.1944 |
"T 33" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 20. Januar 1943 | 4. September 1943 | 15. Juni 1944 | an UdSSR: Januar 1946 |
"T 34" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 5. März 1943 | 23. Oktober 1943 | 12. August 1944 | Minentreffer: 20.11.1944 |
"T 35" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 1942 | 11. Dezember 1943 | 7. Oktober 1944 | an USA: 1946 |
"T 36" | F. Schichau, Elbing/Ostpr. | 10. Juni 1943 | 5. Februar 1944 | 9. Dezember 1944 | Minentreffer: 04.05.1945 |
Standardverdrängung | Einsatzverdrängung | Länge | Breite: |
1.294 ts | 1.754 ts | 102,5 m | 10 m |
Tiefgang | Bunkerinhalt | Fahrstrecke | Besatzung |
3,25 m | 369 ts | 2.400 sm bei 19 kn | 206 |
Entwurf
Während die Entwürfe vom Typ 35 und 37 in der Verwendung als "große S-Boote" eingestuft wurden, war diese Klasse für Flottenaufgaben entwickelt worden, die auch die Klassifizierung als "Flottentorpedoboote" widerspiegelte. Aus diesem Grunde hatte auch die Artilleriebewaffnung eine Steigerung erfahren, obwohl die Torpedobewaffnung mit den Drillingsrohrsätzen gleich geblieben war. Die Wasserverdrängung hatte um 65 % zugenommen und die Boote wirkten äußerlich stärker, da das Erfordernis weggefallen war, die Silhouette so klein wie möglich zu halten. In der Innenanordnung war die Gliederung der Maschinenanlage in zwei Einheiten eingeführt worden, wobei dies zu einem Zwei-Schornstein-Entwurf führte. Ansonsten glich die Maschinenanlage selbst den früheren Entwürfen: vier Kessel und zwei Turbinensätze. Mit einer ähnlichen PS-Entwurfsleistung wie der kleinere Typ 37 ergab die zusätzliche Wasserverdrängung auf dem Papier ein Absinken in der Geschwindigkeit um ca. zwei Knoten. Aber beim Frontbetrieb wurde festgestellt, daß die Maschinenraum-Hilfsmaschinen, besonders die schnell laufenden Pumpen mit Turbinenantrieb, riesige Mengen Dampf aus den Hilfsrohrleitungen verbrauchten. So war die Dampferzeugungsanlage nicht imstande, ausreichend Hochdruckdampf für die Turbinen zu erzeugen, und dies bedeutete in der Praxis ein Abfallen der Höchstgeschwindigkeit auf 31 kn (28,5 kn bei Dauerbetrieb). Eine Begleiterscheinung dieser schwachen Leistung der Maschinenanlage war ein deutliches Abfallen in der Seeausdauer unter Frontbedingungen, nämlich auf nur 2.085 sm bei 19 kn oder 765 sm bei 31 kn.
Beim Bootskörper war der Querspant-Längsbänderbau früherer Entwürfe beibehalten worden, wenn auch nicht unter so hoher Spannung; der Bootskörper hatte einen Anteil von 32 % an der Einsatzverdrängung.
Die 10,5-cm-Geschütze waren vom Modell SK C/32 ns in Mittelpivotlafette C/32 ge mit einer Rohrerhöhung bis zu 70°; doch ein richtiggehendes Flak-Feuerleitsystem war nicht vorhanden. Das Seeziel-Feuerleitsystem glich dem der Zerstörer. Außerdem waren die Boote mit Funkmeßanlagen, 5-Geräten und GHG-Anlagen ausgerüstet. Zur U-Boot-Jagdfähigkeit gehörten vier Wasserbombenwerfer und sechs einzelne Wasserbombengestelle.
Am 10. November 1939 ergingen die Bauaufträge an die Werft F. Schichau in Elbing/Ostpreußen für neun Einheiten mit den Baunummern S1481-S1489. Zu diesem Zeitpunkt war vorgesehen, weitere Einheiten bei Deschimag in Bremen ("T 31"-"T48") und bei der Germania-Werft in Kiel ("T49"-"T52")in Auftrag zu geben. Über die Bauwerften für "T53" bis "T60" war noch nicht entschieden worden. Schließlich wurden nur "T 22" bis "T 30" begonnen und bis zum Juni 1940 gab es nur für "T 22" und "T 23" festgelegte Ablieferungstermine. Der Grund dafür lag in der Überlastung der Werften, Materialknappheit und in einem Mangel an Werftarbeitern. Schließlich erhielt F. Schichau am 20. Januar 1941 auch die Bauaufträge für "T 31" bis "T 36". Um die Fertigung unter Kriegsbedingungen zu erleichtern, wurde die Bauform des Bootskörpers vereinfacht; das einzig sichtbare Anzeichen dafür war das Weglassen des Knickspanten in der Back.
Abänderungen
Da "T 22" erst im Februar 1942 fertig gestellt werden konnte, war das Erfordernis eines verstärkten Flakschutzes bereits berücksichtigt worden. Daher erhielten die Boote achtern eine 2-cm-Vierlingsflak. Bei "T 22" erfolgte die Ausrüstung mit diesem Geschütz erst nach der Fertigstellung. Die Ausstattung mit leichter Flak bestand jetzt zusätzlich zu den 3,7-cm-Geschützen aus einer 2-cm-Vierlingslafette, drei 2-cm-Geschützen in Einzellafette, zwei 13,2-mm-Maschinengewehren und zwei Maschinengewehren MG 34 (7,9 mm).
Am vorderen Mast von "T 22" waren zwei Antennen FuMB Ant. 4 "Sumatra" mit Festdioden angebracht, davon eine nach achtern gerichtet direkt oberhalb der Höhe der Schornsteinkappe und die zweite vorn auf der Funkmeßkonsole. Sie wurden dann später entfernt und zusammen mit zwei weiteren Antennen direkt unterhalb der sternförmig angeordneten Rahnocken wieder angebracht, gerichtet nach vorn, achtern, Steuerbord und Backbord. Die meisten Einheiten wiesen diese Anordnung auf. Einige Torpedoboote dieser Klasse erhielten achtern anstelle des Scheinwerfers ein FuMO 63K "Hohentwiel".
1943/44 wurden die 2-cm-Geschütze in Einzellafette durch 2-cm-Doppellafetten in den Brückennocken ersetzt und ab "T 31" erhielten die Boote auf den Brückenauslegern eine 2-cm-Vierlingsflak. Um diesen Zeitpunkt wurde das "Barbara"-Umrüstungsprogramm beschlossen und die noch vorhandenen Einheiten "T 23" bis "T 28", "T 33", "T 35" und "T 36" sollten folgende Flakausstattung erhalten: am Bug je eine 2-cm-Doppelflak an Backbord und Steuerbord, zwei 3,7-cm-Geschütze M 43 in Einzellafette in die Brückennocken, zwei 3,7-cm-Geschütze M 42 in Doppellafette mittschiffs, zwei 3,7-cm-Geschütze M 42 in Doppellafette anstelle des 2-cm-Geschützes in Vierlingslafette, je 2-cm-Geschütze in Doppellafetten an Backbord und Steuerbord auf den Minenschienen achtern. Auch in diesem Zusammenhang ist nicht bekannt, ob diese Einheiten mit der vorgesehenen Ausstattung voll ausgerüstet wurden; es ist jedoch sehr unwahrscheinlich. "T 36" erhielt vor der Brücke zwei 2-cm-Geschütze in Doppellafette.