257. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 257. Infanterie-Division wurde am 26. August 1939 in Berlin-Karlshorst als Division 4. Welle aus Ergänzungseinheiten des Wehrkreises III aufgestellt. Nach der erfolgten Aufstellung wurde die Division noch im September 1939 als Besatzungstruppe nach Krzeszkowicze, Krakau, Chrzanow und Bielitz verlegt. Bereits im Oktober 1939 folgte die Verlegung in die Saarpfalz zur Grenzsicherung im Raum Zweibrücken. Hier verblieb die Division während der ersten Phase des Westfeldzuges im Mai 1940. Am 15. Juni 1940 überquerte die Division südostwärts von Saarbrücken den Moderbach und durchbrach die Befestigungsanlagen zwischen Saargemünd und Bitsch. Nach dem Ende des Westfeldzuges wurde die Division erneut als eine der ersten wieder nach Osten verlegt und gelangte im Juli 1940 nach Ost-Polen. Am 4. Oktober 1940 Abgabe eines Drittels der Division an die 123. Infanterie-Division. (Stab/477, III./457, III./466, III./477, III./AR 257) Die Abgaben wurden ersetzt. Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Division am Rußlandfeldzug teil. Aus dem Raum Radymno überquerte sie den San, kämpfte um Jaworow und an der Seenenge bei Lemberg. Im Juli 1941 durchbrach die 257. Infanterie-Division die Stalinlinie bei Marjanowka. Anschließend wurde der Bug bei Ladyzyn südlich von Winniza überquert. Es folgten die schweren Kämpfe um Teofilowka sowie die Verfolgungskämpfe bei Mariampol und die Teilnahme an der Kesselschlacht von Uman. Nach Beendigung dieser Kesselschlacht marschierte die Division weiter zum Dnjepr nördlich von Kirowograd. Im Zuge der Schlacht um Kiew überquerte die Division den Fluß und marschierte anschließend gegen Poltawa und Andrejewka. Schließlich erreichte sie das Donezbecken zwischen Sslawjansk und Isjum. In diesem Raum kämpfte die Division anschließend bis Juli 1942. Im Juli 1942 wurde die Division aus der Front gezogen und nach Frankreich auf den Truppenübungsplatz Mourmelon verlegt, wo sie aufgefrischt wurde. Im September 1942 verlegte die Division in die Champagne und im Oktober 1942 in den Raum Brest am Atlantik. Im April 1943 kehrte die Division an die Ostfront zurück und kam am Donez zum Einsatz. Sie nahm an der Abwehrschlacht um Isjum teil und zog sich im September 1943 hinter den Dnjepr zurück. Es folgten die Abwehrkämpfe am Dnjeprknie und im Januar 1944 die Absetzbewegungen zum Ingulez. Anschließend wurde der Bug überschritten und bei Tiraspol gekämpft. Im April 1944 folgten die Stellungskämpfe am Dnjestr. Im August 1944 wurde die Division bei der Heeresgruppe Süd vernichtet und am 9. Oktober 1944 aufgelöst. Die Reste kamen zu Schatten-Division Groß-Görschen. Neu aufgestellt als 257. Volks-Grenadier-Division.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September im Antransport   Süd Krakau
Dezember XXIV 1. Armee C Sarpfalz

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar z. Vfg. 1. Armee C Saarpfalz
Mai XXIV 1. Armee C Saarpfalz (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni XXXVII 1. Armee C Maginotlinie (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli XXXIV 18. Armee   Polen
September XXXIV 12.Armee B Polen

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXIV 17. Armee B Südpolen
Mai XXXIV 17. Armee A Südpolen
Juni XXXXIX 17. Armee Süd Lemberg, Winniza (Lagekarte) (Lagekarte)
August LII 17. Armee Süd Uman (Lagekarte)
September XI 17. Armee Süd Dnjepr (Lagekarte)
Oktober LII 17. Armee Süd Kiew (Lagekarte)
November XXXXIV 17. Armee Süd Donez (Lagekarte) (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXXIV 17. Armee Süd Donez (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni XXXXIV 1. Panzerarmee Süd Donez (Lagekarte) (Lagekarte)
August z. Vfg.   D Frankreich
September LXXXIII Felber D Champagne
Oktober XXV 7. Armee D Bretagne

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXV 7. Armee D Bretagne
April im Antransport 1. Panzerarmee Süd Donez, Isjum
Mai XXXX. Pz. 1. Panzerarmee Süd Donez, Isjum (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Oktober XXX 1. Panzerarmee Süd Kriwoi-Rog (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXX 6. Armee Süd Nikopol (Lagekarte)
Februar LVII 6. Armee Süd Nikopol (Lagekarte)
März LVII 6. Armee A Tighina (Lagekarte)
April XXX 6. Armee Südukraine Kischinew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
August Verbleib unbekannt      

 

2. Divisionskommandeure:

1. September 1939 General der Infanterie Max Viebahn

1. März 1941 General der Pionere Karl Sachs

1. Mai 1942 Generalleutnant Karl Gümbel

1. Juni 1942 General der Infanterie Carl Püchler

5. November 1943 General der Artillerie Anton Reichard Freiherr von Mauchenheim-von Bechtoldsheim

2. Juli 1944 Generalmajor Friedrich Blümke

 

3. Gliederung:

Infanterie-Regiment 457

Infanterie-Regiment 466

Infanterie-Regiment 477

Artillerie-Regiment 257

Pionier-Bataillon 257

Feldersatz-Bataillon 257

Panzerjäger-Abteilung 257

Aufklärungs-Abteilung 257

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 257

Divisions-Nachschubführer 257

 

4. Literatur und Quellen:

Die Berliner 257. Bären-Division - Albert Benary, Podzun, Bad Nauheim 1957
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973. VI, 340 Seiten
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-257/
Kriegsgliederungen der 1. Armee RH 20-1/
Kriegsgliederungen der 17. Armee RH 20-17/
Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK München, München 1958 - 1960, Band 1 und 2