337. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 337. Infanterie-Division wurde am 16. November 1940 als bodenständige Division der 14. Welle in Kempten im WK VII aufgestellt und nach ihrer Aufstellung als Besatzungstruppe nach Frankreich an die Demarkationslinie verlegt. Im Juli 1942 verlegte die Division dann zum Küstenschutz in die Bretagne.  Im Oktober 1942 wurde die Division dann an die Ostfront verlegt und der 9. Armee im Raum Rshew zugeführt. Am 2. November 1943 wurden die Reste der 113. Infanterie-Division eingegliedert und die Division in eine Division neuer Art 44 umgegliedert. Die Division lag seit Ende September 1943 in der Panther-Stellung im Raume von Gorki (35 km südostwärts Orscha) und hatte am 20. Juni 1944 einen Abschnitt von rund 20 km Breite, dessen linke Grenze hart südlich Klednewitschi, seine rechte durch Kamenka verlief. Der linke Nachbar der Division war die 110. Infanterie-Division, der rechte die 12. Infanterie-Division. Die HKL verlief ostwärts der Pronja und zwar über Klednewitschi - Dribin – Stary - Pribush - Perelogi - Chaljupy - Golowitschi - Safony. 2.)
Lage der Gefechtsstände am 20. Juni 1944:
Div. Gef. Stand Fü. Abt.: Schestaki
Div. Gef. Stand Qu. Abt.: Tschernewka
A.R. 337 : Schestaki
G.R. 313 : Wald hart nördl. Bol-Borodenki
Div. Gruppe 113: Mokrjad
G.R. 688 : Shewan
Letzteres Regiment war nicht in der HKL eingesetzt, sondern lag als Divisionsreserve im rückwertigen Raume. Die Division hatte nach den nicht unerheblichen Verlusten während der Wisent -Bewegung im September 1943 und des russischen Großangriffes vor Lenino in der Panther-Stellung vom 12.-18. Oktober 1943 laufend Ersatz bekommen - größtenteils Genesene, eingegliederte Restteile der 113. Inf. Div. -,  und war am 20. Juni 1944 voll aufgefüllt und sowohl personell wie material- und waffenmäßig voll einsatzfähig. Es fehlte lediglich die aus eigenen Reihen aufgestellte Sturmgeschütz-Abteilung, die sich als Personaleinheit zur Ausbildung und Abholung ihrer Geschütze auf einem Truppenübungsplatz in Deutschland befand und erst am 2. Juli 1944 unter einer divisionsfremden Kampfgruppe zum Einsatz zurückkam. Der russische Großangriff in der Nacht vom 22./23. Juni 1944 wurde von Schlachtfliegerangriffen eingeleitet, denen ein mehrstündiges Trommelfeuer folgte. Danach setzte der erste russische Infanteriesturm ein mit Schwerpunkt gegen die Mitte der Divisionsfront, wo in den frühen Morgenstunden des 23. Juni 1944 ein Durchbruch gelang. Die Hauptstoßrichtung des Feindes führte über Trillesino und Shewan nach Tschernewka, das, nachdem feindliche Panzer nachgestoßen waren, am 25. Juni 1944 erreicht wurde. Dadurch wurde die Division aufgespalten und ihre Kräfte teils nach Südwesten in Richtung Mogilew, teils nach Nordwesten gegen Schkloff abgedrängt. Bei Mogilew, bzw. Schkloff überschritten die aufgespaltenen Teile der Division am 27. Juni 1944 den Dnjepr und bezogen dort, vor allem bei Schkloff erstmals Auffangstellung , nachdem die ursprünglich geplante und auch ausgebaute Auffanglinie an der Bassja übergangen worden war. Der bei Schkloff gebildete Brückenkopf musste jedoch mit Rücksicht darauf, dass Orscha bereits eingeschlossen und der Feind südliche und nördlich von Schkloff über den Dnjepr übergesetzt war, aufgegeben werden. Die nach Norden abgedrängten Teile der Division, inzwischen der 110. Infanterie-Division unterstellt, setzten sich weiter nach Westen ab und überschritten die Beresina mit Masse bei Borrisow am 30. Juni 1944, während die südlichen Kräfte, bei denen sich auch der Divisionskommandeur befand, bei Beresino übersetzten. Hier fiel der Divisionskommandeur am 29. Juni 1944 durch Bordwaffenbeschuss, nachdem er tags zuvor an Stelle des gefallenen Korpsgenerals Martinek die Führung des XXXIX. Panzerkorps übernommen hatte. Neue Widerstandslinien wurden nach dem Übergang über die Beresina nicht mehr aufgebaut. In der Folgezeit kämpften sich die Verbände der Division einzeln auf den Rückzugstraßen nach Westen durch und sammelten bei Beendigung der Absetzbewegung im Raum von Grodno. Ständige Tieffliegerangriffe, Partisanenüberfälle und vorgeprellte feindliche Panzerspitzen hatten die Ordnung der Rückbewegung am meisten gestört. Die 4 Regiments-Kommandeure befinden sich im Lazarett, von Bataillons- und Abteilungs-Kommandeuren sind einige gefallen, einige vermisst, der Großteil jedoch kehrte zurück. Die Restteile der Division in Stärke von rund 8.000 Mann wurden Ende Juli fast ausschließlich der Korps-Gruppe G einverleibt und bildeten dort die Divisionsgruppe 337. Die Nachrichten-Abteilung 337, sowie die Sanitäts-Einheiten und ein Teil der Versorgungstruppen fanden bei der 4. Armee weiterhin Verwendung, ihre genaue Aufteilung ist nicht bekannt. Der Divisions-Stab, der als geschlossenen Einheit zurückkam, übernahm vorübergehend die Führung fremder Verbände und bildete schließlich den Stab der 337. Volks-Grenadier-Division.

 Mit Befehl OKH I/1951 geh. Kommandosache vom 15. April 1945 wurde der Heeresgruppe Weichsel befohlen: „Durch Heeresgruppe Weichsel ist aus Rahmen der 337. VGD die 337. Infanteriedivision kurzfristig aufzustellen. Gliederung nach Infanteriedivision 45 als Anhalt, KSTN wie Inf.Div. 45. Zur Aufstellung der 337. Inf.Div. sind die durch Heeresgruppe Weichsel als 391. Sicherungsdivision aufgestellten Verbände mit unterstellten Truppenteilen zu verwenden. Die Truppenteile der 337. ID erhalten Nummernbezeichnung der bisherigen 337. VGD.“

 

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Dezember stellv. Gen.Kdo.VII. AK     WK VII

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar stellv. Gen.Kdo.VII. AK     WK VII
1. Mai XXVII 1. Armee D Demarkationslinie
21. September XXXXV 1. Armee D Demarkationslinie

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXXV 1. Armee D Demarkationslinie
19. Juli XXV 7. Armee D Bretagne (Lagekarte) (Lagekarte)
20. Oktober im Antransport   Mitte  
29. Oktober XXXIX Pz.K. 9. Armee Mitte Rshew (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXIX Pz.K. 9. Armee Mitte Rshew
April XXXIX Pz.K. 4. Armee Mitte Jelnja (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
September XXXIX Pz.K. 4. Armee Mitte Smolensk (Lagekarte)
Oktober XXXIX Pz.K. 4. Armee Mitte Orscha, Gorki (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXIX Pz.K. 4. Armee Mitte Orscha, Gorki (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
3. Juli VI 4. Armee Mitte Ostfront
10. Juli Auffrischungsstab 4. Armee Mitte Ostfront
19. Juli z. Vfg. 4. Armee Mitte Ostfront
28. Juli VI 4. Armee Mitte Ostfront
30. Juli Korpsgruppe G 4. Armee Mitte Ostfront
4. August z. Vfg. 4. Armee Mitte Ostfront
18. August XXXIX Pz.K. 4. Armee Mitte Ostfront

 

2. Divisionskommandeure:

15. November 1940 Generalleutnant Karl Spang

19. Mai 1941 Generalleutnant Kurt Pflieger

15. März 1942 General der Artillerie Erich Marcks

5. Oktober 1942 Generalleutnant Otto Schünemann

27. Dezember 1943 Generalleutnant Walter Scheller

 

3. Gliederung:

337. Infanterie-Division 1941:

Infanterie-Regiment 688

Infanterie-Regiment 689

Infanterie-Regiment 690

Artillerie-Regiment 337

Pionier-Bataillon 337

Feldersatz-Bataillon 337

Panzerjäger-Abteilung 337

Divisions-Nachrichten-Abteilung 337

Divisions-Nachschubführer 337

 

337. Infanterie-Division 1944:

Grenadier-Regiment 313

Grenadier-Regiment 688

Divisionsgruppe 113

Divisions-Füsilier-Bataillon 337

Artillerie-Regiment 337

Pionier-Bataillon 337

Feldersatz-Bataillon 337

Panzerjäger-Abteilung 337

Divisions-Nachrichten-Abteilung 337

Divisions-Nachschubführer 337

 

4. Literatur und Quellen:

W. Schmidt/W. Mittelsteiner/W. Kieser: Die Geschichte eines Infanterie-Regiments 1939 - 1945. Geschichte des Infanterie-/Grenadier-Regiments 313, Wiesbaden 1961

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370, Biblio-Verlag, Bissendorf 1974

Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK München, München 1958 - 1960, Band 1 und 2

Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-337/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/
NARA T78 R139