Infanterie-Regiment Döberitz
Infanterie-Regiment 48

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile des Infanterie-Regiments 48 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 9. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 12 umbenannt. Am 7. Oktober 1943 wurde der Eintrag des III. Bataillons gestrichen. Am 3. Februar 1944 wurden alle anderen Einheiten dann zu Teilen des Grenadier-Regiments 48 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 13049 13049
Stab I. Bataillon 20435 20435 A
1. Kompanie 21065 20435 B
2. Kompanie 24764 20435 C
3. Kompanie 06266 20435 D
4. Kompanie 19140 20435 E
Stab II. Bataillon 11413 11413 A
5. Kompanie 19141 11413 B
6. Kompanie 23651 11413 C
7. Kompanie 24770 11413 D
8. Kompanie 09774 11413 E
Stab III. Bataillon 19972 19972 A gestr. Okt/43
9. Kompanie 17862 19972 B gestr. Okt/43
10. Kompanie 16498 19972 C gestr. Okt/43
11. Kompanie 16497 19972 D gestr. Okt/43
12. Kompanie 22439 19972 E gestr. Okt/43
13. Kompanie 24979 24979
14. Kompanie 09161 09161
Kolonne 05108 05108 bis 1941

Das Infanterie-Regiment Döberitz wurde bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 komplett auf dem Truppenübungsplatz Döberitz, im Wehrkreis III, aufgestellt. Es entstand aus Abgaben des 5. (Preuß.) Infanterie-Regiments. Dessen 2., 3. und 9. Kompanie stellten die Stämme für die neuen Bataillone, hinzu kamen Abgaben aus Stäben und Nachrichtenzügen. Das Regiment unterstand nach der Aufstellung dem Infanterieführer II. Ende Juli 1935 verlegte das Regiment in die endgültige Garnison Neustrelitz, im Wehrkreis II, wo es in neu gebaute Kasernen einzog. Das III. Bataillon blieb allerdings nur kurz, es verlegte wieder zurück zum Truppenübungsplatz Döberitz. Am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment bei der Enttarnung der Verbände nach der Wiedererlangung der Wehrhoheit in Infanterie-Regiment 48 umbenannt. Das Regiment unterstand jetzt auch der 12. Infanterie-Division. Das III. Bataillon bezog am 1. April 1936 seine neuen Kasernen in Güstrow, ebenfalls Wehrkreis II. Am 6. Oktober 1936 wurde dann durch die Verlegung und Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon 12 auch ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 48 ebenfalls in Neustrelitz gebildet. Am 12. Oktober 1937 wurde das III. Bataillon des Regiments als I. Bataillon an das Infanterie-Regiment 27 abgegeben. Das III. Bataillon wurde erst kurz vor der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Juli 1939 erneut gebildet. Während das Regiment zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 im Polenfeldzug eingesetzt wurde, verblieb das neue III. Bataillon bis zum 19. Oktober 1939 bei der 207. Infanterie-Division in Pommern. Mit dieser stieß das Bataillon über Karthaus nordwestlich von Danzig zur Ostsee durch und erlitt dabei erhebliche Verluste. Der Rest des Regiment stieß von Ostpreußen aus über Mlawa bis an die Ostfront von Warschau vor. Nach Abschluss des Polenfeldzuges wurde das Regiment bei Siegburg gesammelt. Am 31. Januar 1940 musste das II. Bataillon als I. Bataillon des Infanterie-Regiments 506 an die 292. Infanterie-Division abgegeben werden. Die Abgaben wurden sofort wieder ersetzt. Ab dem 10. Mai 1940 folgte das Regiment den Panzerspitzen durch die Ardennen, durchstieß den Nordflügel der Maginot-Linie und kämpfte südlich des Dünkirchenkessels. Dem Waffenstillstand folgten Küstenschutz in der Vendée, dann auf der Halbinsel Contentin die Vorbereitung des Unternehmens "Seelöwe" mit späterer Verlegung in die Niederlande. Am 10. Oktober 1940 wurde das III. Bataillon als I. Bataillon des Infanterie-Regiments 252 an die 110. Infanterie-Division abgegeben. Das Bataillon wurde sofort ersetzt. Im Mai 1941 verlegte das Regiment an die ostpreußische Grenz in den Raum Gumbinnen - Insterburg.  Am 1. September 1942 wurden die 9.-12. Kompanie unter Bildung einer 15. Radfahr-Kompanie aufgelöst. Am 15. Oktober 1942 erfolgte dann die Umbenennung des Regiments in Grenadier-Regiment 48.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 48 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Hans Graf von Sponeck Aufstellung - 12. Oktober 1937

Oberst Siegmund Freiherr von Schleinitz 12. Oktober 1937 - 31. Dezember 1940

Oberst Erwin Mandel 1. Januar 1941 - 13. August 1941

Oberstleutnant Busso von Wedel 13. August 1941 - 30. September 1941 (m.F.b)

Oberst Karl Friedrich von der Meden 1. Oktober 1941 - 15. Januar 1942

Oberst Walter Schroeder 15. Januar 1942 - Umbenennung

 

Literatur und Quellen:

Heinz Michaelis: Das Infanterie-Regiment 48. Weg und Schicksal eines Truppenteils in den Jahren 1934 - 1945, Selbstverlag, Berlin

    Teil I: Friedensjahre bis zur Verlegung nach Siegburg 1940, erschienen 1978

    Teil II: Der Feldzug im Westen bis zum Aufmarsch an der ostpreußischen Grenze (Juni 1941), erschienen 1986

    Teil III: Der Feldzug gegen die Sowjetunion

        Teilband 1: 22.6.1941 - 8.2.1942, erschienen 1988/89, 2 Bände

        Teilband 2: 8./9.2.1942 - 23.2.1943, erschienen 1991/92, 2 Bände

        Teilband 3: 1943 bis Sommer 1944, erschienen 1998/99, 2 Bände

 

Günter von der Weiden: Zerschossene Heimat. Das Grenadier-Regiment 48 östlich von Stolberg im Bereich Gressenich - Schevenhütte - Hamich und Jüngersdorf im Herbst 1944, Helios-Verlag, 2004


Kurt Borsdorff: Ein Regiment marschiert . . . - Berichte über den Marsch des Infanterie-Regiments Döberitz nach Neustrelitz , Leipzig 1935