Infanterie-Regiment 66
Infanterie-Regiment (mot.) 66
Lehr-Infanterie-Regiment 66

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 66 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. Mitte 1940 wurde dann auch eine Stabskompanie eingetragen. 1940/41 wurde das III. Bataillon gestrichen. 1941 wurde die Kolonne zur 11. kleine Kraftwagenkolonne der Panzer-Divisions-Kolonne 13 umbenannt. 1941/42 wurden dann alle Einheiten zu Teilen vom Schützen-Regiment 66 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 24913 24913
Stabskompanie - 08888
Stab I. Bataillon 23454 23454 A
1. Kompanie 14539 23454 B
2. Kompanie 06144 23454 C
3. Kompanie 07838 23454 D
4. Kompanie 16575 23454 E
Stab II. Bataillon 00101 00101 A
5. Kompanie 07438 00101 B
6. Kompanie 27714 00101 C
7. Kompanie 07332 00101 D
8. Kompanie 02091 00101 E
Stab III. Bataillon 16537 16537 A gestr. 40/41
9. Kompanie 28327 16537 B gestr. 40/41
10. Kompanie 23516 16537 C gestr. 40/41
11. Kompanie 05712 16537 D gestr. 40/41
12. Kompanie 09526 16537 E gestr. 40/41
13. Kompanie 10410 10410
14. Kompanie 23730 23730
Kolonne 17818 17818 bis 1941

Das Infanterie-Regiment 66 wurde am 15. Oktober 1935 bei der Enttarnung der Verbände nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht nach Wiedererlangung der Wehrhoheit im damaligen Wehrkreis III aufgestellt. Der Regimentsstab wurde in Magdeburg, damals Wehrkreis III, aufgestellt. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben der Landespolizei und vom Infanterie-Regiment 12 ebenfalls in Magdeburg aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben der Landespolizei und vom Infanterie-Regiment 33 ebenfalls in Magdeburg aufgestellt und vorläufig auch dort stationiert. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 13. Infanterie-Division unterstellt. Später wurde das II. Bataillon nach Burg bei Magdeburg, ebenfalls Wehrkreis III verlegt. Ab dem 6. Oktober 1936 gehörten dann alle Garnisonen zum neuen Wehrkreis XI. Gleichzeitig wurde in Burg bei Magdeburg durch Abgaben vom gesamten Regiment und der Infanterie-Regimenter 12 und 33 ein III. Bataillon vom Regiment aufgestellt. Auch der Regimentsstab siedelte im Herbst 1936 nach Burg bei Magdeburg um. Am 12. Oktober 1937 begann die Motorisierung des Regiments, die bei Kriegsausbruch fast vollständig abgeschlossen war. Das Regiment wurde bereits ab dem Herbst 1937 als Infanterie-Regiment (motorisiert) 66 bezeichnet. Am 6. September 1938 verließ das Regiment mit der 13. Infanterie-Division die Kaserne zum Manöver zwischen Brandenburg und der nördlichen Altmark. Eine Woche später wurde in den Bereitstellungsraum zum Einmarsch in das Sudetenwald in den Bayrischen Wald verlegt. Von dort aus nahm das Regiment am Einmarsch im Sudetenland in den Raum zwischen Cheb und Karlory Vary. Am 19. Oktober 1938 wurde das Regiment dann wieder in die Garnisonen verlegt.

Im Juni 1939 fanden Manöver auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken statt. Im Gegensatz zu früheren Jahren wurde dieses Mal mit scharfer Munition geübt. Am 22. August 1939 wurde dann zum Truppenübungsplatz Jüterbog marschiert, hier folgten zwei Tage Gefechtsausbildung. Am 25. August 1939 verließ das Regiment mit der Division den Truppenübungsplatz und verlegte in seinen Bereitstellungsraum Liegnitz. Um 22.00 Uhr trafen die Gegenbefehle beim Regimentsstab ein und es wurde in den Raum Karlsmarkt / Mangschütz / Brieg zurückgezogen. Nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 lag das Regiment noch immer im Raum Brieg. Erst am 3. September 1939 erfolgte der Befehl zum Angriff auf Polen. Das Regiment überschritt die Grenze und nahm an dan Angriffen auf die Warthe- und Widawka-Übergänge teil und bildete Brückenköpfe über den Fluß. Nach Kämpfen um die Widawka-Stellung marschierte das Regiment weiter in den Raum südlich Radom, wo es zu Gefechten mit polnischen Einheiten kam. Am 13. September 1939 wurde der Vormarsch auf Pulawy fortgesetzt, das am folgenden Tag erreicht wurde. Bei Pulawy und Deblin kam es zur Bildung von Brückenköpfen und ab dem 19. September 1939 zur Erweiterung dieser Brückenköpfe und zu Aufklärungsunternehmen ostwärts der Weichsel. Am 2. Oktober 1939 kam es noch einmal zu Gefechten mit polnischen Einheiten im Raum Kock / Adamow. Am 11. Oktober 1939 verlegte das Regiment bereits wieder in seine Garnisonen, um dort vor allem die Kfz wieder instand zu setzen. Im November 1939 wurde das Regiment dann an die Westgrenze bei Dillenburg im Westerwald verlegt.

Bei Kriegsbeginn im Westen verblieb die 13. Infanterie-Division wie in Polen als Reserve und überschritt erst am 13. Mai 1940 die Grenze. Am 14. Mai 1940 wurde Ettelbrück in Luxemburg erreicht. Durch Luxemburg, Südbelgien und Nordfrankreich marschierte das Regiment an die Maas und nahm an den Sicherungskämpfen westlich der Maas bei Sissonne teil. Ab dem 20. Mai 1940 kam es zu Sicherungskämpfen im Serre-Abschnitt und ab dem 22. Mai 1940 zum Vorstoß an die Somme und zu Abwehrkämpfen bei Péronne und Corbie. Anschließend wurde das Regiment im Raum Doullens / Authie bereitgestellt und nahm dann an der Schlacht um Dünkirchen teil. Anschließend verblieb das Regiment bis zum 1. Juni 1940 als Küstenschutz an der Kanalküste. Bis zum 6. Juni 1940 verlegte das Regiment dann in seinen Bereitstellungsraum für die Schlacht um Frankreich im Brückenkopf Amiens. Nach der Durchbruchsschlacht an der Somme wurde das Regiment am 11. Juni 1940 nördlich von Roye bereitgestellt und marschierte über Petit Morin bis zur Seine. Es folgten die Verfolgungskämpfe zum Plateau de Langres und beiderseits der Cote d'Or. Nach Angriffen gegen die Westalpen kam es zu Kämpfen an der oberen Rhone und am Lac de Bourget. Nach dem Waffenstillstand übernahm das Regiment Sicherungsaufgaben bei Coluz und marschierte ab dem 5. Juli 1940 wieder in seine Standorte. Nachdem die Garnisonen am 10. Juli 1940 erreicht wurden, wurde sofort mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft begonnen. Schon am 30. August 1940 hatte das Regiment mit der Division nach Wien zu verlegen, um als Lehrtruppe nach Rumänien zu gehen. Am 28. September 1940 wurde das III. Bataillon aufgelöst und das Regiment in Lehr-Infanterie-Regiment 66 umbenannt. Das Regiment marschierte in seinen Sicherungs- und Ausbildungsraum bei Roman und Focsani. Nach dem schweren Erdbeben im Rumänien am 10. November 1940 leitete das Regiment Hilfe bei der Rettung Verschütteter und dem Aufräumen.

Am 12. Mai 1941 wurde die Lehrtätigkeit beendet und nach Oberschlesien verlegt. Am 28. Mai 1941 erfolgte die Umbenennung in Schützen-Regiment 66.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 66 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Dr. habil. Hans Mundt Aufstellung - 10. November 1938

Oberst Walter Scheller 10. November 1938 - 26. August 1939

Oberst Traugott Herr 20. September 1939 - 17. Oktober 1940

 

Quellenverzeichnis:

"Die Magdeburger-Division"

"Die gepanzerten und motorisierten Großverbände 1935-1945"

"Der Schicksalsweg der 13. Panzer-Division"