XXXII. Armeekorps

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Das Generalkommando XXXII. Armeekorps wurde am 28. März 1945 im Wehrkreis II aufgestellt. Der Stab wurde aus dem Stellvertretenden Generalkommando II. Armeekorps in Stettin gebildet. Eingesetzt wurde das Armeekorps bei Stettin am Stettiner Haff. Am 16. Apsil 1945 begann die russische Offensive über die Oder bei Stettin. Ende April 1945 führte das Korps Rückzugsgefechte auf der Linie Neuwarper See - Löcknitz. Am 27. April 1945 erreichten die Reste des XXXII. Armeekorps die pioniermäßig zur Verteidigung vorbereitete Stadt Friedland. Der Kommandierende General des Korps wurde Kampfkommandant der Stadt. Am Abend des 28. April erreichten auch die ersten russischen Panzerspitzen die Stadt. Nach einem kurzen Scharmützel zogen die deutschen Verteidiger ab, die Stadt wurde am Folgetag von der Roten Armee nach kurzen Kämpfen besetzt. 435 Häuser wurden dabei zerstört. Das XXXII. Armeekorps wurde im Raum Friedländer Große Wiese - Gladbecker See völlig aufgerollt. Die Reste des Korps wurden in den Raum Anklam zurückgedrängt. Die Stadt Anklam ging am 29. April nach kurzen, schweren Kämpfen ebenfalls verloren. Die Reste des Korps gingen in Richtung Templin zurück. Nach der Einnahme Templins durch die Rote Armee gingen die Reste des Korps auf Lychen zurück. Um den Ort entbrannten nochmals verlustreiche Kämpfe, die den Verlust des Ortes ebenfalls noch am 29. April nicht verhinderten. Am 30. April sollten die versprengten Reste des Korps den Raum nördlich von Malchim verteidigten, waren jedoch schon in den Raum Güstrow abgedrängt worden. Am 2. Mai flohen die Reste des Korps in Richtung Wismar, das Korps war zerschlagen.

 

1945

Datum Armee Heeresgruppe Ort
28. März 3. Panzerarmee Weichsel Oder bei Stettin (Lagekarte)

 

2. Kommandierende Generale:

General der Infanterie Friedrich-August Schack 26. März 1945 - Kapitulation

 

Chef des Generalstabes:

???

 

1. Generalstabsoffizier (Ia):

Major i.G. Burnhauser März 1945 - Mai 1945

 

3. Gliederung:

11. April 1945

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen
281. Infanterie-Division

549. Volks-Grenadier-Division

Kampfgruppe Voigt

Festung "Stettin"

Panzerjagd-Abteilung 1

schwere Heeres-Artillerie-Abteilung 929 (mot)

Höherer Pionierführer z.b.V. 76
Pionier-Regimentsstab z.b.V. 555
Bau-Pionier-Bataillon 96
Bau-Pionier-Bataillon 254
Bau-Pionier-Bataillon 795
Landungs-Pionier-Kompanie 525
Stellungs-Bau-Stab 1
Stellungs-Bau-Bataillon 71
Stellungs-Bau-Bataillon 103
5. / Landungs-Pionier-Bataillon 771
O.T.-Regiment 123
O.T.-Regiment 126

Stab Flak-Regiment 3 (o) (bei 549. Volks-Grenadier-Division)
schwere Flak-Abteilung 374 (o) (bei 549. Volks-Grenadier-Division)
schwere Flak-Abteilung 474 (v) (bei 549. Volks-Grenadier-Division)
schwere Flak-Abteilung 437 (o) (bei 549. Volks-Grenadier-Division)
schwere Flak-Abteilung 605 (o) (bei 549. Volks-Grenadier-Division)

Stab Flak-Regiment 121 (v) (Festung Stettin)
schwere Flak-Abteilung 150 (o) (Festung Stettin)
schwere Flak-Abteilung 616 (o) (Festung Stettin)

Korps-Nachrichten-Kompanie

Korps-Pionier-Kompanie

 

4. Literatur und Quellen:

Kriegsgliederung Heeresgruppe Weichsel BA-MA RH 19 XV/19 K-46

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 5. Die Landstreitkräfte 31 – 70. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977

Bernd Bölscher: An den Ufern der Oder - Genesis eines Kriegsendes, BoD, Juli 2014

Axel Klätte: Die Kampfhandlungen in Vorpommern und Mecklenburg im April / Mai 1945 unter besonderer Berücksichtigung der Kämpfe um Anklam, Manuskript