Panzer-Brigade 101

 

Die Panzer-Brigade 101 wurde im Juni 1941 in Frankreich im Bereich der 1. Armee aufgestellt. Sie entstand aus dem Arbeitsstab für die Aufstellung von Beutepanzerverbänden. Ihr unterstanden vorerst das Panzer-Regiment 203 und das Panzer-Regiment 204. Am 21. September 1941 wird der Stab der Brigade zur Aufstellung des Stabes der 23. Panzer-Division verwendet. Die beiden Regimenter werden mit dem gleichen Tag an die Panzer-Brigade 100 abgegeben. Für die Ersatzgestellung der Brigade ist die Panzer-Ersatzabteilung 100 in Schwetzingen, WK XII, verantwortlich. 

 

Mit OKH-Befehl vom 18. Juli 1944 wurde die Aufstellung von 10 Panzer-Brigaden befohlen. Die Panzer-Brigade 101 wurde ab dem 21. Juli 1944 auf den Truppenübungsplätzen Mielau und Arys im Wehrkreis I, durch den Wehrkreis III erneut aufgestellt. Sie sollte zunächst den Kern der zerschlagenen neu aufzustellenden 18. Panzergrenadier-Division bilden. Dieser Plan wird aufgrund der geringen Zahl an Rückkehrern fallengelassen. Dazu wurden die Reste der bei der Heeresgruppe Mitte aufgeriebenen Panzerverbände und Abgaben des Ersatzheeres verwendet. Der Stab der Brigade, mit Führungsstaffel und Stabskompanie, entstand aus Teilen des Stabes der Panzer-Brigade 10 und Restteilen des Stabes des Panzerjäger-Regiment 656. Die Panzer-Abteilung 2101 (Panther) trat aus den Restteilen von der Panzer (Flam.) -Abteilung 102 (Neuruppin) und der Panzer-Abteilung 18. Das Panzergrenadier-Bataillon 2101 wurde neu aufgestellt aus Restteilen der 36. Infanterie-Division (mot.) und Teileinheiten schlesischer Ersatzverbände. Mitte August 1944, noch vor Ende der Verbandsausbildung, wird die Brigade im Bahntransport nach Litauen gebracht. Die vordersten Teile werden bereits nach dem Eintreffen als Gruppe Oberst von Lauchert der Aufklärungsabteilung Narwa bei der Heeresgruppe Nord unterstellt und dort eingesetzt zur Öffnung der Verbindung nach Riga. Am 18. und 19. August greift die Gruppe in Richtung des Raumes nördlich Tuccum an. Nach erfolgtem Durchbruch auf Riga, folgt das Freimachen der Hauptnachschubstrasse von Ostpreußen nach Riga. Dies war der erfolgreiche Durchbruch und die Verbindungsaufnahme zur Sperrgruppe von Kleffel. Es folgt der Marsch nach Estland in den Raum südwestlich Dorpat. Ab dem 26. August 1944 müssen Gegenangriffe westlich des Peipus-Sees abgewehrt werden. Im September 1944 wird die Brigade als Panzer-Verband Lauchert dem I. Armeekorps der 16. Armee bei der Heeresgruppe Nord unterstellt. Dort folgen Abwehrkämpfe zwischen Wirz-See und dem Raum westlich Dorpat - Pernau zum Schutz der Evakuierung Estlands. Der Verteidigungsbereich wird auf den Raum um Pernau verkleinert. Dies ist der Räumungshafen für die Masse der Armee-Abteilung Narwa. Ende September 1944 setzt sich die Brigade dann durch Livland in den Raum um Riga zurück und verteidigt eine Stellung südwestlich von Riga.  Im Raum Bauske - Kacava verbleibt die Brigade bis Mitte Oktober. Zwischen dem 6. und 8. Oktober 1944 wird es bei Abwehrkämpfen entlang der Strasse Schaulen - Kelme - Tauroggen im engen Zusammenwirken mit der 5. Panzer-Division eingesetzt. Sie wirkt bei mehreren Gegenstößen um Skaudvile und Girsdiske mit. Ab dem 9. Oktober 1944 hat die Brigade Abwehrkämpfe in der Nähe von Kvederne, 40 Kilometer westlich Girsdiske, zu bestehen. Danach zieht sie sich hinter den Riegel der Ostpreußen-Stellung in den Raum um Tilsit zurück. Mitte Oktober wirkt die Brigade bei Gegenangriffen im Raum nördlich Wirballen westlich Gumbinnen mit. Es versucht russische Einbrüche im Gegenschlag Richtung Nemmersdorf - Goldap zu bereinigen. Ende Oktober und Anfang November 1944 ist die Brigade als Reserve der Heeresgruppe Mitte unterstellt. Mitte November 1944 wurde die Brigade aufgelöst. Die Masse der Brigade wurde im November 1944 in Arys zur Auffrischung der bei Bobruisk und in Rumänien zerschlagenen 20. Panzer-Division verwendet. Der Brigadestab bildete den Stab des Panzer-Regiment 21, die Panzer-Abteilung bildete die II. Abteilung vom Panzer-Regiment 21. Das Panzer-Grenadier-Bataillon bildete ein Jagdkommando der 20. Panzer-Division. Für die Ersatzgestellung war die Panzer-Ersatz-Abteilung 5 in Neuruppin zuständig.  

Brigadekommandeure:

1. Aufstellung als Heeres-Panzer-Brigade 101

Oberst Botho Elster

2. Aufstellung als Panzer-Brigade 101

Oberst von Lauchert

Major Breidenbach (m.F.b.)

Oberstleutnant Dr. Zahn