Panzer-Brigade 105

 

Mit OKH-Befehl vom 18. Juli 1944 wurde die Aufstellung von 10 Panzer-Brigaden befohlen. Daraufhin wurde die Panzer-Brigade 105 ab dem 24. Juli 1944 aus rund 950 Mann der 18. Panzergrenadier-Division aufgestellt. Diese war Anfang Juli 1944 völlig zerschlagen wurden. Dazu kam Personal verschiedener Panzertruppenschulen sowie jungem Ersatz und Genesenen schlesischer Divisionen. Die weitere Aufstellung erfolgte ab dem 4. August 1944 auf dem Truppenübungsplatz Mielau ca. 85 Kilometer nordöstlich von Warschau. Die Panzer-Abteilung 2105 (Panther) entstand aus Abgaben der Panzer-Ersatz-Abteilungen 10 bis 18 und Resten der Panzer-Abteilung 18 und 118. Die Aufstellung erfolgte bei der Panzer-Ersatz-Abteilung 35 in Bamberg. Die Panzerbesatzungen wurden beim Ausbildungskommando-Erlangen / Bamberg auf Panzer V umgeschult. Sie übernahmen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ca. 50 Panther und 11 Jagdpanzer (Sturmgeschütze IV lang) Das gepanzerte Panzergrenadier-Bataillon 2105 konnte bereits ab dem 28. Juli 1944 aufgestellt werden. Unterstützt wird diese Aufstellung durch die Panzer-Brigade 10, dem Inspekteur der Panzertruppen und dem Ersatzheer. Es verfügt danach über 5 Panzergrenadier-Kompanien mit 100 SPW und je einem Zug schwere Granatwerfer 120 mm, 37 mm Flak und Pioniere in der schweren Kompanie. Die Ausbildung dieser Soldaten, sowie der Geschützmannschaften der schweren Infanterie-Geschütz-Kompanie 2105, konnte in Mielau ebenfalls zügig durchgeführt werden. Zum Brigadestab, mit großem Nachrichtenzug (mot.), gehörte auch eine Stabskompanie mit zwei Panzer-Aufklärungs-Zügen, 1 Kradschützen- und ein Fla-Zug. Vier bis sechs Züge Flak auf Selbstfahrlafetten standen zur Verfügung.

Bereits ab dem 1. September 1944 wurde die Brigade, im Bahntransport, zur Heeresgruppe B, in den Raum um Mons / Belgien, verlegt. Die Brigade entlud behelfsmäßig zwischen Brüssel und Namur. Die Entladung war gegen Jagdbomber getarnt. Bei der Entladung geriet die Brigade sofort in die Rückzugsbewegungen der 5. Panzer- und 7. Armee. Der erste Einsatz erfolgte als Sperrverband der 7. Armee ab dem 4. September 1944 im Abschnitt östlich Löwen und um Diest / Tienen. Danach war die Brigade die Eingreifreserve der 116. Panzer-Division südwestlich von Diest. Diese Stellung dauerte bis zum 8. September 1944. Danach zog sich die Brigade im Zuge der allgemeinen Rückzugsbewegung über die Maas zurück. Dann wurde die Brigade zur Abwehr um Fleron eingesetzt. Dann folgte ein Absetzten über Verviers auf Limburg. Dort wurde die Brigade erneut zur Abwehr eingesetzt und Teile unternahmen Gegenstöße bei Malmedy. Danach ging die Brigade zur Abwehr über und unternahm öfters Gegenstöße entlang der Straße Eupen - Aachen. So fand die Brigade ab dem 12. September 1944, am Westwall östlich Verviers, Anschluss an die 9. Panzer-Division. In diesem Verband nahm es an der Abwehr und an Gegenstößen im Raum Eynatten - Aachen - Stolberg - Kornelimünster / Büsbach. Vom 19. bis zum 25. September 1944 wurden ihr Abwehraufgaben übertragen. Manchmal wurde sie in dem Zeitraum auch für Gegenstöße um Mausbach und später um Stolberg und um den Hammerberg bei Stolberg. Ende September 1944 wurde die Brigade bei Stolberg herausgelöst. Das Panzergrenadier-Bataillon 2105 hatte in knapp drei Wochen Kampfeinsatz 600 Soldaten verloren, dies waren 62 % der Ausrückstärke. Die Brigade wurde noch einmal durch Ersatz aus dem Wehrkreis VIII aufgefüllt und wurde wieder der 9. Panzer-Division unterstellt.  

Die Masse der Panzer-Brigade wurde im Oktober 1944 in die 9. Panzer-Division überführt. 

Brigadekommandeure:

Major Heinrich Volker