Nebelwerfer-Regiment 51
Werfer-Regiment 51

 

Feldpostnummern: 1940 wurden die Einheiten in der Feldpostübersicht eingetragen. 1943 wurden alle Einheiten mit dem Vermerk Stalingrad gestrichen. Die meisten Einheiten wurden aber sofort wieder eingetragen und erst kurz darauf wieder, im Zeitraum 1943, ohne Zusatz gestrichen. Im gleichen Zeitraum wurden aber wieder neue Einheiten eingetragen. Ebenfalls 1943 wurden die 21. und 22. Panzer-Batterie eingetragen. Deren Bezeichnung wurde am 14. März 1944 in 21. und 22. (Sf) Batterie geändert, wovon letztere am 24. März 1944 schon gestrichen wurde. Die II. Abteilung wurde bis auf die 6. Batterie am 24. März 1944 wieder gestrichen. Diese 6. Batterie wurde erst am 28. Mai 1944 gestrichen. Am 18. August 1944 wurde wieder eine II. Abteilung eingetragen, aber ohne genauere Gliederung.

Einheit Feldpostnummer
bis 1943
Nummer ab 1943
Regimentsstab 20220 32085
Stabsbatterie - 32085 A
Stab I. Abteilung 20845 34174
Stabsbatterie - 34174 A
1. Batterie 21373 36991
2. Batterie 21831 37708
3. Batterie 22206 57804
Kolonne I 22892 40378
Stab II. Abteilung 23243 39106 gestr. Mär/44

ab Aug/44 32683

Stabsbatterie - 39106 A gestr. Mär/44

ab Aug/44 32683 A

4. Batterie 23983 32115 gestr. Mär/44

ab Aug/44 32683 B

5. Batterie 24209 37667 gestr. Mär/44

ab Aug/44 32683 C

6. Batterie 25130 58419 gestr. Mai/44

ab Aug/44 32683 D

Kolonne II 25672  40563 gestr. Mär/44

ab Aug/44 32683 E

Stab III. Abteilung 26081 38772
Stabsbatterie - 38772 A
7. Batterie 26874 33391
8. Batterie 27051 40679
9. Batterie 27899 56402
Kolonne III 28520 35097
21. (Panzer) Batterie
21. (Sf) Batterie
- 59454
22. (Panzer) Batterie
21. (Sf) Batterie
- 58848 gestr. Mär/44

Das Nebel-Werfer-Regiment 51 wurde am 10. Juli 1940 auf dem Truppenübungsplatz Munsterlager, im Wehrkreis X, aufgestellt. Das Regiment wurde aus den Nebel-Ersatz-Abteilungen 7 und 8, welche jeweils die I. und II: Abteilung bildeten, und jeweils einer Batterie der Nebel-Lehr-Abteilung und der Nebel-Ersatz-Abteilungen 1 und 2 als Heerestruppe aufgestellt. Das Regiment wurde als erste Einheit komplett mit dem 15-cm-Nebelwerfer 41 ausgerüstet. Das Regiment verfügte durch die drei Abteilungen mit je 108 Rohren über insgesamt 324 Rohre. Am 17. Oktober 1940 war die Aufstellung und Ausbildung des Regiments beendet und das Regiment verlegte nach Frankreich in den Bezirk Chaumont nördlich von Paris. Im Januar 1941 wurde die 2. Batterie des Regiments zur Aufstellung des Nebelwerfer-Regiment 52 abgegeben. Im Februar 1941 wurden die 5. und die 8. Batterie zur Aufstellung des Werfer-Regiment 53 abgegeben und wieder ersetzt. Mitte Februar 1941 verlegte das Regiment im Eisenbahn-Transport in den Warthegau nördlich von Posen in den Raum Wongrowitz, Gollantsch, Smogulec, Rogasen. Hier wurden Verbandsausbildung und mehrere Scharfschießen durchgeführt. Ab Anfang Juni 1941 wurde das Regiment dem XXXIX. Armeekorps unterstellt. Es blieb dem Korps bis zum 17. August 1941 unterstellt. Am 10. Juni 1941 wurde das Regiment nach Ostpreußen verlegt, um hier am 20. Juni Feuerstellungen im Suwalki-Zipfel zu beziehen. Ohne Einsatz begann dann am 22. Juni der Vormarsch des Regiments über Kalverija, Olita, Wilna und Ninsk. In Olita erlitt das Regiment Verluste durch Heckenschützen. An der Düna wurde das Regiment erstmals bei Beschenkowitzi geschlossen eingesetzt. Anschließend wirkte das Regiment an der Einnahme von Witebsk mit. Bei Demidow wurde der Regimentsstab zusammen mit dem Korpsstab überfallen. Die II. Abteilung entsetzte den Stab. Es folgten Einsätze zur Schließung des Kessels von Smolensk. Vom 17. Juli bis zum 5. August 1941 unterstützte das Regiment die Abwehr am Wopj bei Jarezewo. Die III. Abteilung wurde bei den Waldai-Höhen bei Cholm eingesetzt. Am 2. Oktober folgte der Durchbruch durch die Stalinlinie und dann die Schlacht bei Wjasma. Hierbei wurden die Batterien teilweise direkt den Vorausabteilungen zugeteilt. Vom 21. Oktober bis 15. November nahm das Regiment dann am Angriff auf Kalinin teil und überschritt am 16. November den Lama-Fluß bis zum Wolgastaubecken. Die Batterien waren inzwischen kleinsten Vorausabteilungen zugeordnet worden. Am 5. Dezember begann der russische Gegenangriff und damit der Rückzug des Regiments auf Wjasma und Smolensk, wo Teile infanteristisch eingesetzt wurden. Um den 10. Januar 1942 wurde die Winterstellung im Raum Tshew, Pogoreloje - Goroditsche - Ssemenowskoje - Derscha Fluß erreicht. Hier nahm das Regiment an den Abwehrkämpfen bis zu seiner Ablösung Anfang Mai teil. Im April 1942 in Werfer-Regiment 51 umbenannt. Von Anfang Mai bis zum 20. Juni lag das Regiment zur Auffrischung im Raum Bobruisk. Anschließend marschierte es in seine Bereitstellungsräume für die Sommeroffensive 1942. Am 28. Juni nahm das Regiment am Werfer-Einsatz mehrerer Regimenter beim Angriff über den Tim teil. Vom 28. Juni bis 22. August folgten Durchbruchskämpfe bis zum mittleren Don. Zeitweise wurde das Regiment der 9. Panzer-Division unterstellt. Ab dem 17. August nahmen Teile des Regiments an der Angriffsschlacht über den Don auf Stalingrad teil. Das Regiment wurde dabei hauptsächlich am Nordriegel zwischen Bol Rososchka - Kalatsch - Jersowka - Rynok - Nordostrand Stalingrad eingesetzt. Bei der ständig wachsenden Abwehrkraft der Roten Armee hatte das Regiment schon hier starke Verluste. Am 20. November wurde es dann mit der 6. Armee in Stalingrad eingeschlossen, nur geringe Teile blieben außerhalb des Kessels. In Stalingrad ging das Regiment im Januar 1943 unter.

Ein neues Werfer-Regiment 51 wurde dann am 5. Mai 1943 mit neun Batterien aus den Resten des alten Regiments aufgestellt. Am 15. Mai 1943 erhielt das Regiment noch eine 21. und 22. (Panzer) Batterie. Am 7. Mai 1943 wurde das Regiment verladen und anschließend in den Raum Orel transportiert. Hier übernahm das Regiment Sicherungs- und Ausbildungs-Aufgaben und bereitete sich auf das Unternehmen "Zitadelle" vor. Am 5. Juli begann die Offensive bei Kursk. Das Regiment war der 78. Sturm-Division unterstellt. Nach deren Scheitern zog sich das Regiment auf die "Hagen-Linie" zurück, wo es zwischen dem 13. Juli und dem 12. August zu schweren Abwehrkämpfen kam. Anschließend ging es über Jarzewo - Duchowitschina auf Smolensk zurück. Vom 30. September bis 4. Dezember 1943 nahm das Regiment an den Abwehrkämpfen am Dnjepr und Ssosh in der "Panther-Oststellung" teil. Dann erfolgte der Rückzug in die Panther-Weststellung. Im August trafen die ersten Panzerwerfer ein, welche die 21. und 22. Batterie bildeten. Schwere Verluste brachte die erste Winterschlacht bei Witebsk - Gorodok - Bewel vom 13. Dezember 1943 bis 18. Januar 1944. Die II. Abteilung verlor alle Werfer und Kraftfahrzeuge bei den Kämpfen am Jesseritschi-See, wo sie eingeschlossen wurde. Unter Oberleutnant Görlitzer konnte die Abteilung zu Fuß aus dem Kessel ausbrechen. Sie wurde am 14. Januar nach Deutschland verlegt und im Raum Bergen aufgefrischt. Der Rest des Regiments zog sich auf die gut ausgebaute Bärenstellung zurück. Bis 18. Januar wurden die Einsätze im Raum Witebsk - Gorodok - Newel fortgesetzt. Es folgen Einsätze am "Flaschenhals", dem südlichen Zugang nach Witebsk. Die 2. Abwehrschlacht um Witebsk dauerte vom 1. bis 16. Februar 1944. Abwehrkämpfe vom 22. Februar bis 1. März 1944 westlich von Witebsk schlossen sich an. Die 5. Rollbahnschlacht im Raum Orschakreuz vom 2. bis 15. März dezimierte das Regiment bis auf die Hälfte seiner Aufstellungsstärke. Deshalb wurde es vom 16. März bis 10. April 1944 im Raum Borrisow / Beresina aufgefrischt. Aus dieser Auffrischung heraus erfolgten vom 11. bis 15. April Einsätze südlich des Orscha-Kreuzes, die I. Abteilung verblieb im Raum Borrissow. Vom 16. April bis 1. Mai befand sich das ganze Regiment in der 6. Rollbahnschlacht am Orschakreuz, vom 2. Mai bis zum 11. Juni im Raum Mogilew. Vom 12. bis 21. Juni folgten weitere Abwehrkämpfe am Orsha-Kreuz. Bei Beginn der russischen Sommeroffensive 1944 kämpfte das Regiment vom 22. bis 26. Juni in der Abwehrschlacht am Orscha-Kreuz und Dnjepr-Knie. Am 26. Juni wurde Orscha zur Festung erklärt. Das Regiment stand an der Straße Orschakreuz - Orscha - Mogilew. Die III. Abteilung wurde nach Orscha direkt verlegt. Um 18.00 Uhr wurden die deutschen Stellungen überrollt. Vom 27. Juni bis zum 13. Juli schlugen sich die Reste des Regiments nach Ostpreußen durch. Regimentsstab, II. und III. Abteilung durchbrachen die Abschnürung und schlugen sich innerhalb verschiedener Kampfgruppen zur Beressina durch. Hier erfolgten russische Angriffe von Norden und Nordwesten, wobei die II. Abteilung aufgerieben wurde. Teile der I. Abteilung gingen in Mogilew unter. Die III. Abteilung erreichte über Minsk - Stolpci - Nowogrodek - Lida - Grodno - Augustowa - Grajewo deutsches Gebiet. Vom 15. bis 27. Juli wurden die Restteile des Regiments in Johannesburg gesammelt. Ende Juli wurden diese Teile in den Raum Lüchow zur 3. Neuaufstellung verlegt.

Im August 1944 wurde das Regiment im Raum Lüchow mit den gleichen Feldpostnummern, bis auf die II. Abteilung, erneut aufgestellt. Die Neuaufstellung war bis zum 26. Oktober 1944 beendet, dann verlegte das Regiment im Rahmen der Werfer-Brigade 4 in den Raum Jülich. Hier nahm es bis zum 18. November an den Abwehrkämpfen um Jülich und Düren teil. Am 19. November werlegte es in den Bereitstellungsraum Münstereifel, um an der Ardennen-Offensive teilzunehmen. Diese begann am 18. Dezember am Losheimer Graben. Es folgten Einsätze bei St. Vith am 24. Dezember und bei Elsenborn am 28. Dezember. Am 2. Januar 1945 verlegte das Regiment nach Houfalize - La Roches. Am 3. Januar begannen die Abwehrkämpfe an der Straße Stavelotte - Houfalize - Bastogne. Aus offener Feuerstellung wurde auf die angreifenden Panzer geschossen. Stetiges Absetzen auf die Reichsgrenze, die am 18. Januar 1945 bei Our erreicht wurde. Vom 7. Februar bis 3. März wurde das Regiment im Raum Pronsfeld - Burbach eingesetzt. Es folgten Einsätze im Raum Weidenbach - Bittburg vom 2. bis 5. März. Am 5. März brachen die US-Truppen hier durch. Am 5. März zog sich das Regiment über Daun - Cochern - Koblenz zurück, am 11. März wurde der Rhein erreicht und nach Osten überquert. Am 15. März war das Regiment auf zwei Abteilungen zusammengeschmolzen. Es wurde im Brückenkopf Remagen eingesetzt, doch wieder brachen die Amerikaner durch, dieses mal über Altenkirch in Richtung Kassel. Dabei gingen die Troßteile des Regiments verloren, sie wurden von Oberleutnant Köhl nach Celle geführt. Die Gefechtsbatterien wurden nach Norden an die Sieg gedrückt, wo sie am 27. März 1945 bei Waldbröhl eingesetzt wurden. Am 1. April 1945 begann bei Schmallenberg im Ruhrkessel ein Hin- und Herfahren im Raum Verdol - Altena - Plettenberg. Hier wurde die I. Abteilung von den Amerikanern überrollt. Am 14. April war das Regiment auf eine kleine Einsatzgruppe zusammen geschmolzen. Bei Wixberg entließ Oberstleutnant Rank die Soldaten der Werfer-Brigade 4.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war anfangs die Nebel-Ersatz-Abteilung 1 in Celle, Wehrkreis XI, zuständig. Im November 1944 übernahm die Nebel-Ersatz-Abteilung 5 im Munsterlager, Wehrkreis X, diese Aufgabe.

Kommandeure:

10. Juli 1940 Oberst Graewe

September 1942 Oberst Schwarz

April 1943 Oberst Dinger

Dezember 1943 Oberst Fellner

4. September 1944 Oberst Rank

 

Literatur:

Werfer-Regiment 51, Hermann Friedel, Berlin 1994, zwei Bände